Glossary on the Austrian ADC system
The following glossary describes the national architectural design competition system in selected terms. Rather than considering every detail of the procedural practice, the glossary aims at conveying country specific characteristics and peculiarities.
Absichtserklärung
Definition
Verbindliche Erklärung der Auftraggeberin, das erstgereihte Planungsteam eines Realisierungswettbewerbs mit Leistungen in Art und Umfang, wie in den Wettbewerbsunterlagen festgelegt, beauftragen zu wollen. Sie wird auch als Auftragsversprechen bezeichnet und ist ein wesentlicher Bestandteil und Grundlage von Realisierungswettbewerben. Die Auftragsabsicht wird nicht im Wettbewerb selbst, sondern in einem nachfolgenden Verhandlungsverfahren realisiert.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Die Absicht, einen Planungsauftrag zu vergeben, wird in den Ausschreibungsunterlagen nach Art, Umfang und Zeitrahmen beschrieben und in der Regel nach Verhandlungen mit dem Planungsteam, das den ersten Preis erhalten hat, umgesetzt. Nur wenn die Verhandlung mit dem erstgereihten Team scheitert, wird mit den Verfasserern des zweitgereihten Projekts verhandelt. Umfang und Konditionen der Beauftragung, wie in den Wettbewerbsunterlagen angeführt, sind bis zum Verhandlungsverfahren nicht bindend. Sie werden im nachfolgenden Verhandlungsverfahren endgültig festgelegt.
Standespolitische Werte
Die Absichtserklärung und deren Inhalt sind ein wesentliches Kriterium bei der Einschätzung des wirtschaftlichen Risikos, das Teilnehmende an Architekturwettbewerben eingehen. Eine der Wettbewerbsaufgabe entsprechende Absichtserklärung ist daher ein grundlegendes Kriterium für die Kooperation der Architektenkammer in Wettbewerben.
Gesetzliche Grundlage
Das Bundesvergabegesetz 2018 (BVergG 2018) formuliert keine Verpflichtung oder verbindliche Absicht, auf Basis eines Wettbewerbs einen Auftrag zu vergeben. Im Wettbewerbssatandard Architektur - WSA 2010 ist die Absichtserklärung in der Wettbewerbsordnung, Teil B § 11 als verbindlicher Teil der Wettbewerbsausschreibung festgelegt.
Letter of intent (EN)
Definition
A binding declaration by the client that it intends to commission the first-placed planning team in a design competition to provide services of the type and scope specified in the competition documents. It is also referred to as a promise of contract and is an essential component and basis of design competitions. The intention to award a contract is not realised in the competition itself, but in a subsequent negotiation procedure.
Description of the practical application / context
The intention to award a planning contract is described in the tender documents according to type, scope and time frame and is usually implemented after negotiations with the planning team that received the first prize. Only if the negotiation with the first-placed team fails, will negotiations be held with the authors of the second-placed project. The scope and conditions of the contract, as stated in the competition documents, are not binding until the negotiation process. They are finally determined in the subsequent negotiation process.
Professional political contextualization
The declaration of intent and its content are an essential criterion for assessing the economic risk that participants in architectural competitions take. A declaration of intent that is appropriate for the competition task is therefore a fundamental criterion for the cooperation of the Chamber of Architects in competitions.
Legal basis
The Federal Procurement Act 2018 (BVergG 2018) does not formulate any obligation or binding intention to award a contract on the basis of a competition. In the competition standard for architecture - WSA 2010, the declaration of intent is defined in the competition rules, Part B § 11, as a binding part of the competition invitation.
Abstimmung
Definition
Entscheidungen im Preisgericht werden durch Abstimmungen getroffen. In der Abstimmung manifestiert sich die gemeinschaftliche Willensbildung des heterogen zusammengesetzten Preisgerichts in einem Prozess demokratischer Mehrheitsentscheidung. Abstimmungen gehen entsprechende Anträge voraus, die sich aus den wertenden Diskussionen des Preisgerichts über die eingereichten Wettbewerbsarbeiten ableiten. Sie beruhen auf den Regeln und Kriterien, die in der Wettbewerbsausschreibung bzw. der Wettbewerbsordnung festgehalten sind.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Die stimmberechtigten Mitglieder des Preisgerichts entscheiden zu Beginn jeder Sitzung über den anzuwendenden Abstimmungsmodus. In der Regel wird mit einfacher Mehrheit entschieden. Es kann auch festgelegt werden, dass in einzelnen Wertungsrundgängen Einstimmigkeit erforderlich ist oder eine Entscheidung durch Befürwortung von nur einem stimmberechtigten Mitglied des Preisgerichts herbeigeführt wird. Enthaltungen sind unzulässig. Bei einer geraden Anzahl stimmberechtigter Mitglieder des Preisgerichts kann es bei Abstimmungen zu einer Pattsituation kommen, wobei dann die Stimme des oder der Vorsitzenden doppelt gezählt wird, um zu einem gültigen Ergebnis zu kommen (Dirimierungsrecht). Die Ergebnisse von Abstimmungen sind im Sitzungsprotokoll festzuhalten.
Standespolitische Werte
Das Preisgericht ist beschlussfähig, wenn mindestens drei Viertel der stimmberechtigten Mitglieder anwesend sind, davon mindestens die Hälfte stimmberechtigte Mitglieder des Fachpreisgerichts. In der vom Vorsitz bestimmten Tagesordnung ist auch der Modus der Abstimmungen festzuhalten, der vom Preisgericht zu Beginn jeder Sitzung beschlossen wird. Abstimmungen erfolgen in der Regel offen mit einfacher Mehrheit. In Ausnahmefällen kann das Preisgericht geheim abstimmen oder nach Festlegen der Modalitäten eine Abstimmung mit qualifizierter Mehrheit beschließen. Ist ein stimmberechtigtes Mitglied des Preisgerichts verhindert, an der Sitzung teilzunehmen, geht das Stimmrecht dauerhaft an dessen Ersatzmitglied über. In den Sitzungen des Preisgerichts sind konsensuale Entscheidungen anzustreben.
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Voting (EN)
Definition
Decisions in the jury are made by voting. In the vote, the joint decision-making process of the hetrogenic jury is manifested in a democratic majority decision. Votes are preceded by corresponding motions, which are derived from the jury's evaluative discussions of the submitted competition entries. They are based on the rules and criteria set out in the competition announcement and the competition rules.
Description of the practical application / context
The voting members of the jury decide on the voting method to be used at the beginning of each meeting. As a rule, decisions are made by simple majority. It may also be stipulated that unanimity is required in individual evaluation rounds or that a decision is reached by the endorsement of only one voting member of the jury. Abstentions are not permitted. If there is an even number of members of the jury entitled to vote, a deadlock may occur during voting, in which case the vote of the chairperson is counted twice in order to arrive at a valid result (right to cast a deciding vote). The results of votes must be recorded in the minutes of the meeting.
Professional political contextualization
The jury is quorate if at least three quarters of the members entitled to vote are present, of which at least half are members of the specialist jury entitled to vote. The agenda determined by the chair shall also set out the voting procedure to be adopted by the jury at the beginning of each meeting. As a rule, votes are taken openly with a simple majority. In exceptional cases, the jury may vote by secret ballot or, after determining the modalities, decide to vote by qualified majority. If a voting member of the jury is unable to attend the meeting, the right to vote is permanently transferred to the substitute member. Consensual decisions should be sought in the meetings of the jury.
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Anerkennungspreis
Definition
Würdigung von Entwurfskonzepten mit besonderen Qualitätsmerkmalen und innovativen Aussagen.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Anerkennungspreise werden für drei Entwurfskonzepte vergeben, die sich mit Innovation und hochwertigen Lösungsansätzen im Preisgericht qualifizieren, jedoch für eine Realisierung der Bauaufgabe nicht infrage kommen. Anerkennungspreise sind in der Regel gleichwertig und sind mit einer Prämie dotiert, die ungefähr der Hälfte des niedrigesten, vergebenen Preises entspricht.
Standespolitische Werte
Die Wettbewerbsordnung sieht vor, zumindest drei gleichwertige Anerkennungspreise zu vergeben. Die Förderung von Innovation und mutiger Entwurfsarbeiten sollte dabei im Vordergund stehen. In diesem Sinne sollen auch Arbeiten, die einzelne Beurteilungskriterien nicht erfüllen, für Anerkennungspreise infrage kommen.
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Recognition (EN)
Definition
Appreciation of design concepts with special quality features and innovative statements.
Description of the practical application / context
Recognitions are awarded for three design concepts that qualify with innovation and high-quality solutions in the jury, but are not eligible for realization of the building project. Recognition prizes are generally of equal value and are endowed with a bonus that corresponds to approximately half of the lowest prize awarded.
Professional political contextualization
The competition rules provide for at least three equal recognitions to be awarded. The focus should be on promoting innovation and bold design work. In this sense, works that do not meet individual assessment criteria should also be eligible for recognition.
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Anonymität
Definition
Geheimhaltung der Identität von Projektteams im laufenden Wettbewerb. Von altgriechisch "an-ōnymos" = ohne Namen, unbekannt. Die Anonymität ist eines der wesentlichsten Kriterien, um die Objektivierbarkeit der Entscheidungen in Architekturwettbewerben sicherzustellen.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Wettbewerbsarbeiten werden durch die Codierung mit sechsstelligen Kennziffern anonymisiert. Nach Abgabe der Wettbewerbsarbeiten hat die Wettbewerbsorganisation die Anonymität der Planungsteams zu gewährleisten. Dies geschieht durch die Ausgliederung der Vorprüfung an ein unabhängiges Verfahrensbüro bzw. an von der Auftraggeberin unabhängige Fachleute. Dem Preisgericht werden die Wettbewerbsarbeiten in Form gedruckter Pläne und Beilagen präsentiert, deren sechsstellige Kennziffern durch fortlaufende Nummern ersetzt wurden, was einen weiteren Schritt der Anonymisierung bedeutet.
Standespolitische Werte
Die Anonymität gewährleistet eine unvoreingenommene, qualitätsorientierte Bewertung der eingereichten Wettbewerbsarbeiten. Sie stellt ein wesentliches Qualitätskriterium im Wettbewerb dar und ist in allen Phasen des offenen und geladenen Architekturwettbewerbs zu gewährleisten. Nicht offene Wettbewerbe werden nur in der Präqualifikationsstufe nicht anonym gegenüber der Auftraggeberin und dem Preisgericht, jedoch anonym gegenüber den Mitbewerbenden geführt. Die Verletzung der Anonymität stellt einen Ausscheidungsgrund dar. Die Anonymität ist das wesentlichste Qualitätskriterium für die Kooperation eines Wettbewerbs durch die ZT-Kammer.
Gesetzliche Grundlage
§165 BVergG 2018 legt fest, dass "die Anonymität der vorgelegten Wettbewerbsarbeiten" bis zur Entscheidung des Preisgerichts zu wahren ist. Siehe auch WSA 2010, Artikel III.
Anonymity (EN)
Definition
Confidentiality of the identity of project teams in an ongoing competition. From the ancient Greek "an-ōnymos" = without name, unknown. Anonymity is one of the most important criteria for ensuring the objectivity of decisions in architectural competitions.
Description of the practical application / context
Competition entries are anonymized by coding them with six-digit codes. Once the competition entries have been submitted, the competition organization must guarantee the anonymity of the planning teams. This is done by outsourcing the preliminary review to an independent procedural office or to experts who are independent of the client. The competition entries are presented to the jury in the form of printed plans and enclosures, whose six-digit codes have been replaced by consecutive numbers, which represents a further step towards anonymisation.
Professional political contextualization
Anonymity guarantees an unbiased, quality-oriented evaluation of the submitted competition entries. It is an essential quality criterion in the competition and must be guaranteed in all phases of the open and invited architectural competition. Only in the pre-qualification stage are non-open competitions not conducted anonymously vis-à-vis the client and the jury, but anonymously vis-à-vis the competitors. Any breach of anonymity constitutes reasons for elimination. Anonymity is the most important quality criterion for the cooperation of a competition by the chamber of architects.
Legal basis
§165 BVergG 2018 stipulates that "the anonymity of the submitted competition entries" must be preserved until the decision of the jury. See also WSA 2010, Article III.
Architekturwettbewerb
Definition
Synonym gebrauchte Bezeichnung für städtebauliche Wettbewerbe und Wettbewerbe im Bereich des Hochbaus oder der Landschaftsplanung. Architekturwettbewerbe behandeln Planungs-, Bau- und Gestaltungsaufgaben und schaffen eine Konkurrenzsituation zwischen unterschiedlichen Lösungsansätzen zur Findung des jeweils besten Planungskonzepts für die gestellte Aufgabe.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Architekturwettbewerbe werden in unterschiedlichen Verfahrensformen praktiziert, als offene, nicht offene und geladene Wettbewerbe. Weiters ist der Geltungsbereich zwischen EU-weit, national oder regional unterschiedlich definiert. In Bezug auf die Absicht des Wettbewerbs ist zwischen Realisierungswettbewerben und Ideenwettbewerben zu unterscheiden.
Standespolitische Werte
Der offene Architekturwettbewerb ohne wesentliche Beschränkung des Teilnahmekreises liefert die besten Ergebnisse für die Planungsaufgabe. Er wird daher als das Regelverfahren angesehen. Die generellen Anforderungen an Architekturwettbewerbe sind im Wettbewerbsstandard Architektur, WSA 2010 (in der geltenden Ausgabe von 2022) festgelegt. Die Aussagen des WSA 2010 beschreiben den Architekturwettbewerb als qualitätsorientierten Gestaltungsprozess und weichen daher in einzelnen Punkten von den Bestimmungen des Bundesvergabegesetzes ab, das sich auf die Vergabe von Aufträgen bezieht.
Gesetzliche Grundlage
§ 163 BVergG fasst die für Wettbewerbe geltenden Bestimmungen des Bundesvergabegesetzes zusammen.
Architectural design competition (EN)
Definition
A term used synonymously for urban planning competitions and competitions in the field of building construction or landscape planning. Architectural competitions deal with planning, construction and design tasks and create a competitive situation between different approaches to finding the best planning concept for the task at hand.
Description of the practical application / context
Architectural competitions are practised in different procedural forms, as open, restricted and invited competitions. Furthermore, the scope is defined differently between EU-wide, national or regional. With regard to the intention of the competition, a distinction must be made between realisation competitions and ideas competitions.
Professional political contextualization
The open architectural competition without significant restrictions on the number of participants delivers the best results for the planning task. It is therefore regarded as the standard procedure. The general requirements for architectural competitions are set out in the Competition Standard for Architecture, WSA 2010 (in the current edition of 2022). The statements of the WSA 2010 describe the architectural competition as a quality-orientated design process and therefore deviate in individual points from the provisions of the Federal Procurement Act, which relates to the awarding of contracts.
Legal basis
§ 163 BVergG summarises the provisions of the Federal Procurement Act that apply to competitions.
Aufgabenstellung
Definition
Im Wettbewerb die Beschreibung des Planungsinhalts und dessen Rahmenbedingungen.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Die Aufgabenstellung ist die Beschreibung der inhaltlichen Rahmenbedingungen der Planungsaufgabe, die in Übereinstimmung mit dem konzeptionellen Charakter des Architekturwettbewerbs so ergebnisoffen zu beschreiben ist, dass unterschiedliche Lösungsansätze möglich sind. Um die Vielfalt der Lösungen der Aufgabenstellung nicht einzuschränken, sollte auf Muss-Kriterien weitgehend verzichtet werden. Dennoch ist die Aufgabenstellung so präzise zu beschreiben, dass die Entwurfskonzepte die Anforderungen und Erwartungen der Auftraggeberin treffen können.
Standespolitische Werte
Die Lösung der Aufgabenstellung stellt eine geistig-schöpferische Dienstleistung dar, deren Qualität bei Architekturwettbewerben aus der Vielfalt der möglichen Entwurfsansätze resultiert. Entsprechend offen und reduziert auf wesentliche städtebauliche, architektonische und funktionale Kriterien ist die Aufgabenstellung zu formulieren.
Task (EN)
Definition
In the competition, the description of the planning content and its framework conditions.
Description of the practical application / context
The brief is the description of the content-related framework conditions of the planning task, which, in accordance with the conceptual nature of the architectural competition, must be described in such an open-ended way that different approaches are possible. In order not to restrict the variety of solutions to the brief, mandatory criteria should be largely dispensed with. Nevertheless, the brief should be described so precisely that the design concepts can meet the client's requirements and expectations.
Professional political contextualization
The solution to the brief represents an intellectual and creative service, the quality of which in architectural competitions results from the diversity of possible design approaches. Accordingly, the brief must be formulated in an open manner and reduced to essential urban planning, architectural and functional criteria.
Auftraggeberin
Definition
Auftraggeberin ist jede Rechtsträgerin, die vertraglich einen Auftrag zur Erbringung von Leistungen gegen Entgelt erteilt hat oder zu erteilen beabsichtigt. Auftraggeberin ist auch jede Institution, die in der Funktion der Bauherrin einen Architekturwettbewerb ausschreibt.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Die Auftraggeberin bereitet in Zusammenarbeit mit Fachleuten den Wettbewerb vor, bestimmt die Art des Verfahrens und beruft das Preisgericht ein. Sie ist im Sachpreisgericht vertreten, tritt jedoch als Institution die Entscheidungsvollmacht im laufenden Wettbewerb an das Preisgericht ab. In der Kommunikationsphase des Wettbewerbs beantwortet sie Fragen zur Aufgabenstellung. Nach dem Wettbewerb führt die Auftraggeberin ein Verhandlungsverfahren mit dem Planungsteam des erstgereihten Projektes und vergibt weitere Planungsaufträge.
Standespolitische Werte
Die Auftraggeberin ist Empfängerin der im Architekturwettbewerb erbrachten Leistungen. Diese entsprechend den Ausschreibungsbedingungen abzugelten und insgesamt für ein faires Verfahren zu sorgen, liegt aus standespolitischer Sicht in der Verantwortung der Auftraggeberin. Öffentliche Auftraggeberinnen arbeiten mit öffentlichen Mitteln, die sorgsam zu verwenden sind. In diesem Sinne erfolgt eine Kooperation bei Architekturwettbewerben zwischen Auftraggerbin und ZT-Kammer, soferne Fairness und Gemeinwohlorientierung durch die Regeln des Wettbewerbs gewährleistet werden können.
Client (EN)
Definition
The client is any legal entity that has contractually awarded or intends to award a contract for the provision of services in return for payment. A contracting authority is also any institution that organises an architectural competition in the capacity of a client.
Description of the practical application / context
The client prepares the competition in collaboration with experts, determines the type of procedure and convenes the jury. It is represented on the jury, but as an institution it cedes decision-making authority to the jury during the competition. During the communication phase of the competition, it answers questions about the brief. After the competition, the client conducts a negotiation procedure with the planning team of the first-ranked project and awards further planning contracts.
Professional political contextualization
The client is the recipient of the services provided in the architectural competition. From a professional policy perspective, it is the client's responsibility to remunerate these in accordance with the tender conditions and to ensure a fair procedure overall. Public clients work with public funds, which must be used carefully. With this in mind, cooperation in architectural competitions takes place between the client and the Chamber of Architects, provided that fairness and orientation towards the common good can be guaranteed by the rules of the competition.
Auftragswertberechnung
Definition
Wettbewerbe von öffentlichen Auftraggebern erfolgen im Oberschwellenbereich, wenn bei Realisierungswettbewerben der geschätzte Auftragswert des Dienstleistungsauftrages unter Berücksichtigung etwaiger Preisgelder und Zahlungen an Teilnehmer bzw. bei Ideenwettbewerben die Summe der Preisgelder und Zahlungen an Teilnehmer den aktuell festgelegten Schwellenwert übersteigt; vgl § 12 Abs 2 BVergG. Wettbewerbe erfolgen im Unterschwellenbereich, wenn der geschätzte Auftragswert unter Einrechnung der Preisgelder und Zahlungen oder die Summe der Preisgelder und Zahlungen an die Teilnehmer den aktuell festgelegten Schwellenwert nicht erreicht; vgl § 12 Abs 3 BVergG.
Calculation of contract value (EN)
Definition
Competitions organised by contracting authorities are held in the upper threshold range if, in the case of realisation competitions, the estimated contract value of the service contract, taking into account any prize money and payments to participants or, in the case of ideas competitions, the sum of the prize money and payments to participants exceeds the currently specified threshold value; see Section 12 (2) BVergG. Competitions are held in the sub-threshold area if the estimated contract value, taking into account the prize money and payments or the sum of the prize money and payments to the participants, does not reach the currently specified threshold value; see Section 12 (3) BVergG.
Aufwandsentschädigung
Definition
Finanzielle Abgeltung von Aufwendungen der teilnehmenden Planungsteams in Wettbewerben.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Die Aufwandsentschädigung wird bei ordnungsgemäßer Einreichung einer Wettbewerbsarbeit unabhängig von deren Qualität ausbezahlt. Sie wird in der Regel bei geladenen Wettbewerben als Alternative zu Preisgeldern oder in Ergänzung zu diesen definiert.
Standespolitische Werte
Eine Aufwandsentschädigung soll immer nur in Ergänzung von Preisgeldern ausgeschüttet werden und diese nicht ersetzen.
Compensation of expenses (EN)
Definition
Financial compensation for expenses incurred by planning teams participating in competitions.
Description of the practical application / context
The compensation of expenses is paid if a competition entry is submitted correctly, regardless of its quality. It is generally defined for invited competitions as an alternative to prize money or in addition to it.
Professional political contextualization
A compensation of expenses should only ever be paid in addition to prize money and should not replace it.
Ausscheidungsgründe
Definition
Projektbezogene, in der Ausschreibung definierte Gründe, die das Ausscheiden einer Wettbewerbsarbeit durch das Preisgericht bewirken. Zu unterscheiden sind zwingende Auscheidungsgründe (z. B. verspätete Abgabe, Verletzung der Anonymität) und potenzielle Auscheidungsgründe, die sich aus den Abweichungen der Wettbewerbsarbeit von den Vorgaben der Ausschreibung herleiten (z. B. Unterschreitung der Flächenanforderungen aus dem Raum- und Funktionsprogramm).
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Durch das Preisgericht werden Wettbewerbsarbeiten in der Regel aufgrund von Qualitätsmängeln, die im Protokoll des Preisgerichts erläutert werden, ausgeschieden. Zwingende Ausscheidungsgründe ergeben sich aus den Regeln des Wettbewerbs und sind durch die Vorprüfung festzustellen (bzw. gegebenenfalls durchzusetzen). Werden zwingende Ausscheidungsgründe nicht schlagend, ist die Fairness und Gelichbehandlung im Wettbewerb nicht mehr gegeben. Weicht die Arbeit des Preisgerichts in dieser Hinsicht von der Wettbewerbsordnung ab, kann daraus ein Einspruch von Teilnehmenden gegen das Ergebnis resultieren.
Standespolitische Werte
Das Ausscheiden von Projekten darf ausschließlich durch das Preisgericht erfolgen und ist nachvollziehbar im Protokoll des Preisgerichts zu begründen.
Reasons for elimination (EN)
Definition
Project-related reasons defined in the call for entries that cause a competition entry to be eliminated by the jury. A distinction must be made between mandatory reasons for elimination (e.g. late submission, violation of anonymity) and potential reasons for elimination that result from deviations of the competition entry from the specifications of the call for entries (e.g. falling short of the space requirements from the spatial and functional programme).
Description of the practical application / context
As a rule, competition entries are eliminated by the jury on the basis of quality deficiencies, which are explained in the minutes of the jury. Mandatory reasons for elimination result from the rules of the competition and are to be determined by the preliminary examination (or enforced if necessary). If mandatory reasons for elimination are not applied, fairness and equal treatment in the competition are no longer guaranteed. If the work of the jury deviates from the competition rules in this respect, this may result in an objection to the result by participants.
Professional political contextualization
Projects may only be eliminated by the jury and the reasons for this must be clearly stated in the minutes of the jury.
Ausschlussgründe
Definition
Umstände, die zum Ausschluss bestimmter Personen oder Unternehmen von der Teilnahme am Wettbewerb führen, um Verzerrungen des Wettbewerbsergebnisses zu verhindern.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Ausschlussgründe werden in Analogie zur Teilnahmeberechtigung in der Ausschreibung festgelegt und betreffen Personen, die aufgrund von Unvereinbarkeiten mit den Regeln des Wettbewerbs grundsätzlich nicht am Verfahren teilnehmen dürfen. Dies betrifft Personen mit Vorkenntnissen, die anderen Teilnehmenden nicht zur Verfügung stehen. Dies betrifft aber auch Personen, die in einem engen Abhängigkeitsverhältnis zu einem Mitglied des Preisgerichts stehen oder an der Vorbereitung und Durchführung des Wettbewerbs mitwirken. In diesem Sinne sind grundsätzlich auch alle Personen, die an der Wettbewerbsorganisation und Vorprüfung beteiligt sind, von der Teilnahme ausgeschlossen.
Standespolitische Werte
Standespolitisch werden die Ausschlussgründe des § 78 BVergG 2018 formell zwar anerkannt, aber in wesentlichen Aspekten des "Eignungsnachweises" auf das dem Wettbewerb folgende Verhandlungsverfahren zur Vergabe des Dienstleistungsauftrags verschoben. Im Wettbewerb selbst wird kein Auftrag vergeben, daher sollte aus standespolitischer Hinsicht der Architekturwettbewerb möglichst offen und mit niederschwelligen Teilnahmebedingungen durchgeführt werden. Im Wesentlichen stellt die aufrechte Planungsbefugnis den Nachweis der Eignung dar. Siehe WSA 2010, Teil B, §1.
Gesetzliche Grundlage
§78 BVergG 2018 §25 BVergG 2018 betrifft Personen, die Vorarbeiten zu einem Vergabeverfahren geleistet haben. und deren möglichen Ausschluss. §26 BVergG 2018 behandelt das Thema der Interessenskonflikte. Die Paragraphen 25 und 26 stellen wesentliche Kriterien für faire Wettbewerbe dar und müssen daher ihrem Inhalt nach in jedem Fall in den Regeln von Architekturwettbewerben ihren Niederschlag finden, wenngleich §25 nach österreichischem Recht nicht auf Architekturwettbewerbe anzuwenden wäre.
Reasons for exclusion (EN)
Definition
Circumstances that lead to the exclusion of certain persons or companies from participation in the competition in order to prevent distortions of the competition result.
Description of the practical application / context
Reasons for exclusion are defined in the competition documents by analogy with the eligibility to participate and concern persons who are generally not allowed to participate in the procedure due to incompatibilities with the rules of the competition. This applies to persons with prior knowledge that is not available to other participants. However, this also applies to persons who are closely dependent on a member of the jury or who are involved in the preparation and realisation of the competition. In this sense, all persons involved in the organisation and preliminary examination of the competition are also excluded from participation.
Professional political contextualization
In terms of professional policy, the reasons for exclusion of §78 BVergG 2018 are formally recognised, but are postponed in essential aspects of the "proof of suitability" to the negotiated procedure following the competition for the award of the service contract. No contract is awarded in the competition itself, which is why the architectural competition should be held as openly as possible and with low-threshold conditions of participation from a professional policy perspective. Essentially, the valid planning authorisation constitutes proof of suitability. See WSA 2010, Part B, §1.
Legal basis
§78 BVergG 2018 §25 BVergG 2018 concerns persons who have carried out preparatory work for an award procedure and their possible exclusion. §26 BVergG 2018 deals with the issue of conflicts of interest. Paragraphs 25 and 26 are essential criteria for fair competitions and must therefore be reflected in the rules of architectural competitions in any case, even though §25 would not apply to architectural competitions under Austrian law.
Ausschreibung
Definition
Textliche Erläuterung der Regeln und Inhalte eines Architekturwettbewerbs.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Die Ausschreibung besteht aus einem formalen Teil mit den Wettbewerbsbedingungen, insbesondere der Wettbewerbsordnung, einem inhaltlichen Teil, der die Wettbewerbsaufgabe beschreibt, sowie einem leistungsbezogenen Teil, der den Umfang und die Ausführung der Wettbewerbsarbeit regelt.
Standespolitische Werte
Ausschreibungen mit fairen Regeln und richtig, vollständig und verständlich vorgetragenen Inhalten sowie angemessenen Vorgaben zu den im Wettbewerb zu erbringenden Leistungen sind standespolitisch wesentliche Kriterien für funktionierende Wettbewerbe. Dafür stellt die Kammer Mustervorlagen für die unterschiedlichen Wettbewerbsarten zur Verfügung.
Competition documents (EN)
Definition
Textual explanation of the rules and content of an architectural competition.
Description of the practical application / context
The brief consists of a formal part with the competition conditions, in particular the competition rules, a content-related part that describes the competition task and a performance-related part that regulates the scope and execution of the competition work.
Professional political contextualization
Competition documents with fair rules and correct, complete and comprehensible content as well as appropriate specifications for the services to be provided in the competition are essential criteria for functioning competitions in terms of professional policy. The Chamber provides sample templates for the various types of competition.
Auswahlkriterien
Definition
Auswahlkriterien sind die von der Auftraggeberin in der Reihenfolge ihrer Bedeutung festgelegten, nicht diskriminierenden, auf den Leistungsinhalt abgestimmten, unternehmensbezogenen Kriterien zur Auswahl der Planungsteams für die zweite Stufe im nicht offenen Wettbewerb. Auswahlkriterien sind nicht ident mit Beurteilungskriterien und Eignungskriterien.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Auswahlkriterien im nicht offenen Wettbewerb sind so festzulegen, dass die Auswahl eines vielfältigen Kreises an Teilnehmenden gewährleistet bleibt. Wirken Auswahlkriterien einschränkend, etwa in Bezug auf den Leistungsinhalt oder auf unternehmensbezogene Kriterien der Leistungsfähigkeit, wird die gestalterische Vielfalt eingeschränkt und kann der Wettbewerb das Ziel des besten Projekts für die ausgeschriebene Planungsleistung nicht erreichen.
Standespolitische Werte
Standespolitisch gilt die Priorität des vielfältigen, niederschwelligen Zugangs zu Wettbewerben für alle Architekturschaffenden. Inhaltsbezogene Auswahlkriterien in Form von Referenzen haben sich daher am Schwierigkeitsgrad der Aufgabenstellung zu orientieren. Sonstige unternehmensbezogene Kriterien wie Unternehmensgröße, Umsätze etc. müssen niederschwellig behandelt werden und sollten bei der Auswahl der Planungsteams keine entscheidende Rolle spielen.
Gesetzliche Grundlage
§ 2 Abs 22 BVergG 2018. Es ist zu beachten, dass Auswahlkriterien nach dem BVergG im Gegensatz zu den Beurteilungskriterien "objektiv" sein müssen.Für den Prozess der Auswahl nach Referenzen, die nicht direkt miteinander verglichen werden können, sind daher objektivierbare Kriterien anzuwenden.
Selection criteria (EN)
Definition
Selection criteria are the non-discriminatory, company-related criteria for selecting the planning teams for the second stage of the restricted competition, defined by the client in the order of importance. Selection criteria are not identical to evaluation criteria and suitability criteria.
Description of the practical application / context
Selection criteria in a restricted competition must be defined in such a way that the selection of a diverse group of participants is guaranteed. If selection criteria have a restrictive effect, for example with regard to the content of the service content or company-related performance criteria, the creative diversity is limited and the competition cannot achieve the goal of the best project for the tendered planning service.
Professional political contextualization
In terms of professional policy, the priority is to ensure diverse, low-threshold access to competitions for all architects. Content-related selection criteria in the form of references must therefore be based on the degree of difficulty of the task. Other company-related criteria such as company size, turnover, etc. must be treated as low-threshold and should not play a decisive role in the selection of planning teams.
Legal basis
§2 paragraph 22 BVergG 2018. It should be noted that selection criteria under the Public Procurement Act must be "objective", in contrast to the evaluation criteria, and therefore objectifiable criteria must be used for the process of selection according to references that cannot be directly compared with each other.
Baukultur
Definition
Art und Weise sowie Regeln, wie gebaute Umwelt hergestellt und wie mit ihr umgegangen wird.
Standespolitische Werte
Baukultur auf hohem Niveau zu gewährleisten, ist eines der vorrangigen Ziele des Architekturwettbewerbs. Standespolitisch wird das Prinzip des besten Projekts im Sinne einer hohen baukünstlerischen Leistung im Wettbewerb Priorität eingeräumt und der Prozess der Auftragsvergabe in das nachfolgende Verhandlungsverfahren verschoben. Die unmissverständliche Trennung der kulturellen Leistung und der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen durch Differenzierung des Wettbewerbs und des Verhandlungsverfahrens sind Grundlage der Rechtfertigung von Aufwand, Leistung und gesellschaftspolitischem Wert von Architekturwettbewerben.
Baukultur (EN)
Definition
The way and rules of how the built environment is produced and how it is dealt with.
Professional political contextualization
Ensuring a high standard of building culture is one of the primary objectives of the architectural competition. In terms of professional policy, the principle of the best project in terms of high architectural performance is prioritised in the competition and the process of awarding the contract is shifted to the subsequent negotiated procedure. The unambiguous separation of the cultural performance and the economic framework conditions by differentiating between the competition and the negotiated procedure is the basis for justifying the effort, performance and socio-political value of architectural competitions.
Beauftragung
Definition
Die Beauftragung durch Institutionen der öffentlichen Hand bezeichnet die Vergabe von Planungsleistungen im Verhandlungsverfahren.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Die Beauftragung ist nicht unmittelbar Inhalt und Ziel von Architekturwettbewerben. Bei Realisierungswettbewerben liegt der Ausschreibung jedoch ein Auftragversprechen zugrunde, mit dem die weitere Ausarbeitung und Umsetzung des besten Entwurfskonzepts in Aussicht gestellt wird.
Standespolitische Werte
Wird ein Architekturwettbewerb zur Vergabe von Planungsleistungen durchgeführt, hat die Beauftragung an das Planungsteam des erstgereihten Projektes zu erfolgen. Wird mit dem siegreichen Team keine Einigung über die Bedingungen der Auftragsvergabe erzielt, kann mit dem zweitgereihten Planungsteam verhandelt werden.
Gesetzliche Grundlage
§ 37 Abs 7 BVergG. Siehe auch § 165, Abs 10 BVergG.
Commissioning (EN)
Definition
Commissioning by public institutions refers to the awarding of planning services in a negotiated procedure.
Description of the practical application / context
Commissioning is not the direct content and objective of architectural competitions. In the case of realisation competitions, however, the invitation to tender is based on a promise to commission the further development and implementation of the best design concept.
Professional political contextualization
If an architectural competition is held to award planning services, the contract must be awarded to the planning team of the first-ranked project. If no agreement is reached with the winning team on the conditions for awarding the contract, negotiations can be held with the second-ranked planning team.
Legal basis
§ Section 37 (7) BVergG. See also § 165, para. 10 BVergG.
Beurteilung
Definition
Analyse und Bewertung der Wettbewerbsprojekte durch das Preisgericht mit dem Ziel der qualitätsbasierten Selektion des besten Projekts.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Die Beurteilung erfolgt anonym, auf Basis der präsentierten Unterlagen der Wettbewerbsprojekte. Sie beruht ausschließlich auf Beurteilungskriterien, die in der Ausschreibung festgelegt sind. In Ergänzung zu den quantitativen Aspekten in der Arbeit der Vorprüfung beurteilt das Preisgericht auch nach qualitativen Aspekten mit entsprechend subjektiven Wertungsspielräumen. Im Abgleich unterschiedlicher Standpunkte der einzelnen Fach- und Sachpreisrichter entsteht eine sachlich korrekte, objektivierbare Argumentation, aus der sich die Qualitäten des besten Projekts herleiten lassen.
Standespolitische Werte
Die gebotenen Fairness von Architekturwettbewerben setzt für die Beurteilung der Wettbewerbsarbeiten eine ausreichende fachliche Expertise und eine ausgewogene Zusammensetzung des Preisgerichts voraus. Eine Mehrheit von Fachpreisrichtern (Fachleuten in den Bereichen Städtebau und Architektur) ist daher für eine korrekte Beurteilung der Projekte in einem Architekturwettbewerb notwendig.
Evaluation (EN)
Definition
Analysis and evaluation of the competition projects by the jury with the aim of selecting the best project based on quality.
Description of the practical application / context
The evaluation is anonymous, based on the documents presented for the competition projects. It is based exclusively on the evaluation criteria set out in the invitation to tender. In addition to the quantitative aspects in the work of the preliminary review, the jury also judges according to qualitative aspects with correspondingly subjective evaluation margins. By comparing the different points of view of the individual specialist and technical judges, a factually correct, objectifiable argumentation is created from which the qualities of the best project can be derived.
Professional political contextualization
The necessary fairness of architectural competitions requires sufficient professional expertise and a balanced composition of the jury for the assessment of the competition entries. A majority of specialised judges (experts in the fields of urban planning and architecture) is therefore necessary for a correct assessment of the projects in an architectural competition.
Beurteilungskriterien
Definition
Die in der Ausschreibung in der Reihenfolge ihrer Bedeutung angeführten, nicht gewichteten, nicht diskriminierenden Beurteilungsaspekte, die die qualitativen Grundlagen der Beurteilung durch das Preisgericht beschreiben.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Beurteilungskriterien werden im Preisgericht in der Regel systematisch abgearbeitet und bilden auch die Grundlage für die kritische Beschreibung der eingereichten Projekte und Erläuterung allfälliger Ausscheidungsgründe.
Standespolitische Werte
Die Beurteilungskriterien müssen aufgabenbezogen formuliert sein. Kriterien, die sich nicht auf die konkrete Planungsaufgabe beziehen, verzerren den Beurteilungsprozess der Entwurfskonzepte und weichen vom Prinzip der Selektion des besten Projekts ab.
Evaluation criteria (EN)
Definition
The non-weighted, non-discriminatory assessment aspects listed in the tender in order of importance, which describe the qualitative basis of the evaluation by the jury.
Description of the practical application / context
As a rule, the evaluation criteria are systematically worked through in the jury and also form the basis for the critical description of the submitted projects and explanation of any reasons for elimination.
Professional political contextualization
The evaluation criteria must be formulated in relation to the task. Criteria that do not relate to the specific planning task distort the evaluation process of the design concepts and deviate from the principle of selecting the best project.
Beurteilungsmethode
Definition
Vorgangsweise des Preisgerichts in der Qualitätsdiskussion und Abstimmung über eingereichte Wettbewerbsarbeiten.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Die Inhalte und Vorgaben der Ausschreibung sowie der Vergleich von Wettbewerbsarbeiten untereinander sind die Grundlage der jeweils gewählten Beurteilungsmethode. Verbale Beurteilungsmethoden beschreiben die Qualität der Wettbewerbsarbeiten anhand definierter Beurteilungskriterien. Numerische Systeme werden bei nicht offenen Wettbewerben nur bei der Beurteilung von Referenzen mit einer vorweg definierten Punktematrix eingesetzt, um alle nicht vergleichbaren Kriterien zu bewerten (z. B. Art, Größe, Status von Referenzprojekten).
Standespolitische Werte
Die Beurteilungsmethode ist so zu wählen, dass die Entscheidungsfindung des Preisgerichts auf Basis der Beurteilungskriterien nachvollzogen werden kann. In diesem Sinne sind die Projekte der engeren Wahl, mindestens die doppelte Anzahl der Projekte, für die Preise und Anerkennungspreise vorgesehen sind, im Protokoll detailliert zu beschreiben. Ihre Auswahl ist ausführlich zu begründen. Alle weiteren Projekte können stichwortartig charakterisiert werden, wobei die Ausscheidungsgründe konkret zu benennen sind. Art und Umfang der Aufgabenstellung, die Anzahl der eingereichten Wettbewerbsarbeiten und spezifische, verfahrensbezogene Kriterien können Einfluss auf die Beurteilungsmethode haben.
Gesetzliche Grundlage
Siehe WSA 2010, Teil B, §19
Evaluation method (EN)
Definition
Procedure of the jury in the quality discussion and voting on submitted competition entries.
Description of the practical application / context
The content and specifications of the invitation to tender as well as the comparison of competition entries with each other form the basis of the chosen evaluation method. Verbal evaluation methods describe the quality of the competition entries on the basis of defined evaluation criteria. Numerical systems are only used in restricted competitions for the evaluation of references with a pre-defined points matrix in order to evaluate all non-comparable criteria (e.g. type, size, status of reference projects).
Professional political contextualization
The assessment method must be chosen in such a way that the jury's decision-making process can be understood on the basis of the evaluation criteria. In this sense, the shortlisted projects, at least twice the number of projects for which prizes and recognitions are intended, must be described in detail in the minutes. Their selection must be justified in detail. All other projects can be characterised in keywords, whereby the reasons for elimination must be specifically stated. The type and scope of the task, the number of competition entries submitted and specific, process-related criteria may influence the evaluation method.
Legal basis
[empty]
Bewerbung
Definition
Antrag um Teilnahme an einem nicht offenen Wettbewerb oder einem wettbewerbsähnlichen Verhandlungsverfahren.
Standespolitische Werte
Teilnehmende Planungsteams an offenen Architekturwettbewerben sind nicht mit Bewerbenden gleichzusetzen.
Application (EN)
Definition
Request for participation in a restricted competition or a negotiated procedure similar to a competitive negotiated procedure.
Professional political contextualization
Participating planning teams in open architectural competitions are not to be equated with applicants.
Bürgerbeteiligung
Definition
Teilnahme von Bürgern und Einrichtungen der kritischen Öffentlichkeit an Diskussions- und Entscheidungsprozessen betreffend gesellschaftlicher Anliegen.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Bürgerbeteiligung kann im Rahmen der Vorbereitung von Architekturwettbewerben und der öffentlichen Präsentation von Wettbewerbsergebnissen stattfinden. Als Berater ohne Stimmrecht können Bürgerinnen und Bürger an Sitzungen des Preisgerichts teilnehmen.
Standespolitische Werte
Bürgerbeteiligung wird als Aspekt transparenter Entscheidungsfindungsprozesse gesehen und unterstützt. Sie trägt zum Verständnis und zur Akzeptanz der fachlichen Entscheidungen des Preisgerichts dar.
Gesetzliche Grundlage
WSA 2010, Teil A, Artikel I, Absatz 7
Public participation (EN)
Definition
Participation of citizens and critical public organisations in discussion and decision-making processes concerning social issues.
Description of the practical application / context
Public participation can take place as part of the preparation of architectural competitions and the public presentation of competition results. Citizens can take part in meetings of the jury as advisors without voting rights.
Professional political contextualization
Public participation is seen and supported as an aspect of transparent decision-making processes. It contributes to the understanding and acceptance of the jury's professional decisions.
Legal basis
[empty]
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Delegationsprinzip
Definition
Das Prinzip des Delegierens bedeutet die Übertragung einer Aufgabe an jemand anderen, insbesondere an Fachleute im betreffenden Aufgabenbereich. Im Architekturwettbewerb wird die Entscheidung an ein Gremium übertragen, das aus unabhängigen Experten und Vertretern der Auftraggeberin besteht.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Mit der Konstituierung des Preisgerichts wird dieses in seinen Entscheidungen unabhängig. Die Mitglieder des Preisgerichts üben ihr Amt persönlich aus.
Standespolitische Werte
Die Delegation der Entscheidung und der Verantwortung für das Ergebnis des Entscheidungsprozesses ermöglicht eine unvoreingenommene, objektivierbare Auseinandersetzung mit den eingereichten Entwurfskonzepten. Das Delegationsprinzip ist eine der Voraussetzungen für faire und fachlich korrekte Wettbewerbsprozesse.
Gesetzliche Grundlage
WSA 2010, Teil A, Artikel II und Teil B, §5
Principle of delegation (EN)
Definition
The principle of delegation means assigning a task to someone else, in particular to experts in the relevant field. In the architectural competition, the decision is delegated to a committee consisting of independent experts and representatives of the client.
Description of the practical application / context
When the jury is constituted, it becomes independent in its decisions. The members of the jury exercise their office in person.
Professional political contextualization
Delegating the decision and responsibility for the outcome of the decision-making process allows for an unbiased, objective examination of the submitted design concepts. The delegation principle is one of the prerequisites for fair and professionally correct competition processes.
Legal basis
[empty]
Eignungskriterien
Definition
Mindestanforderungen in Bezug auf Befugnis, Zuverlässigkeit und Leistungsfähigkeit, die im Zuge von Vergabeverfahren nachgewiesen werden müssen. Die Prüfung der Eignungskriterien erfolgt bei anonymen offenen Wettbewerben in der Regel erst im nachfolgenden Verhandlungsverfahren, bei nicht offenen Wettbewerben und wettbewerbsähnlichen Verhandlungsverfahren ist die Eignungsprüfung Teil der Präqualifikationsstufe bzw. der Bewerbung.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Eignungskriterien werden in der onymen Präqualifikationsstufe von nicht offenen Wettbewerben geprüft. Bei offenen Wettbewerben bewirken Eignungskriterien als Teilnahmevoraussetzung eine deutliche Einschränkung des Teilnehmerkreises.
Standespolitische Werte
Die Eignungskriterien nach BVergG beziehen sich auf den Auftragsfall und sind daher für den laufenden Architekturwettbewerb bzw. als Hürde zur Teilnahme am Wettbewerb nicht relevant. Eine aufrechte Befugnis deckt die Erfordernisse des Wettbewerbs vollinhaltlich ab. Die Anwendung überzogener Eignungskriterien widerspricht der Forderung gemäß § 20 Abs 9 BVergG, wonach die "Konzeption oder Durchführung eines Vergabeverfahrens nicht den Zweck verfolgen (darf), (…) den Wettbewerb künstlich einzuschränken".
Gesetzliche Grundlage
§ 79 - 86 BVergG. Siehe auch WSA 2010, Teil B, § 1
Suitability criteria (EN)
Definition
Minimum requirements in terms of authorisation, reliability and performance that must be demonstrated in the course of the award procedure. In the case of anonymous open competitions, the suitability criteria are generally only checked in the subsequent negotiated procedure; in the case of restricted competitions and competitive negotiated procedures, the suitability check is part of the pre-qualification stage or the application.
Description of the practical application / context
Suitability criteria are checked in the online pre-qualification stage of restricted competitions. In open competitions, eligibility criteria as a prerequisite for participation result in a clear restriction of the group of participants.
Professional political contextualization
The suitability criteria under the BVergG relate to the contract and are therefore not relevant for the ongoing architectural competition or as a hurdle to participation in the competition. A valid authorisation fully covers the requirements of the competition. The application of excessive eligibility criteria contradicts the requirement pursuant to § 20, paragraph 9 BVergG, according to which the "design or conduct of an award procedure shall not have the purpose of (...) artificially restrict competition".
Legal basis
§ 79 - 86 BVergG. See also WSA 2010, Part B, § 1
Einreichfristen
Definition
Wettbewerbsarbeiten unterliegen in Bezug auf die Einreichung bei der Wettbewerbsorganisation bestimmten Fristen, die im Sinne der Gleichbehandlung aller teilnehmenden Planungsteams strikt einzuhalten sind. Fristversäumnis stellt einen Ausscheidungsgrund dar.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Die Einreichfristen werden zusammen mit sonstigen Terminen vom Preisgericht in Abstimmung mit dem Planungsaufwand festgesetzt. Sie sind erfüllt, wenn die im Verfahren geforderten Unterlagen auf der Wettbewerbsplattform vollständig und lesbar hochgeladen sind bzw. physische Teile der Wettbewerbsarbeit (Modell) vor Ablauf der Frist im Wettbewerbsbüro einlangen. Üblich sind gestaffelte Termine mit Einreichung des Baumassenmodells ca. eine Woche nach der Einreichfristen für Pläne und Schriftstücke. Als Bearbeitungszeitraum werden zumindest 10 Wochen pro Wettbewerbsstufe empfohlen, davon mindestens sechs Wochen nach Abschluss der Kommunikaitonsphase.
Submission deadlines (EN)
Definition
Competition entries are subject to certain deadlines for submission to the competition organisation, which must be strictly adhered to in the interests of equal treatment of all participating planning teams. Failure to meet deadlines constitutes reason for elimination.
Description of the practical application / context
The submission deadlines are set together with other deadlines by the jury in coordination with the planning effort. They are met if the documents required in the procedure are completely and legibly uploaded to the competition platform or if physical parts of the competition work (model) are received by the competition office before the deadline. Staggered deadlines with submission of the building mass model approximately one week after the submission deadlines for plans and documents are customary. A minimum processing period of 10 weeks per competition stage is recommended, including at least six weeks after completion of the communication phase.
Einschränkung des Wettbewerbs
Definition
Behinderung der Teilnahme an Wettbewerben durch unangemessen definierte Teilnahmekriterien und ein unverhältnismäßig hohes Verfahrensrisiko. Die unsachliche Einschränkung des Wettbewerbs ist im Vergaberecht ausdrücklich untersagt.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Einschränkungen des Wettbewerbs werden vorwiegend durch die Vorgabe hoher Teilnahmehürden und durch die Wahl einschränkender Wettbewerbsarten (nicht offener Wettbewerb, geladener Wettbewerb) umgesetzt. Ungenügend vorbereitete Wettbewerbsverfahren, eine inadäquate Kommunikation im laufenden Wettbewerb, hohe Leistungsanforderungen ohne Entsprechung in der Preisgeldsumme und in Aufwandsentschädigungen können einschränkend wirken. Nicht zuletzt wirken Konstruktionen zur Umgehung des BVergG, mit denen öffentliche Auftraggeberinnen die Verantwortung für öffentlich relevante Planungsaufgaben an private Suborganisationen abtreten, einschränkend auf den Wettbewerb.
Standespolitische Werte
Einschränkungen des Wettbewerbs wirken qualitätsmindernd und sind daher gesellschaftspolitisch als problematisch zu betrachten. Die in einschränkenden Kriterien zumeist formulierte Relativierung der Planungsbefugnis von Architektinnen und Architekten wird von der Kammer der Ziviltechniker:innen aktiv bekämpft.
Gesetzliche Grundlage
§ 20 Abs 8 und 9 BVergG. WSA 2010, Teil B, § 13 und § 15; Teil D, Wettbewerbsabläufe im Überblick
Restriction of competition (EN)
Definition
Obstruction of participation in competitions due to inappropriately defined participation criteria and a disproportionately high procedural risk. The unobjective restriction of competition is expressly prohibited in public procurement law.
Description of the practical application / context
Restrictions on the competition are mainly implemented by setting high participation hurdles and by choosing restrictive types of competition (restricted competition, invited competition). Insufficiently prepared competition procedures, inadequate communication during the competition, high performance requirements without corresponding prize money and expense allowances can have a restrictive effect. Last but not least, constructions for circumventing the BVergG, with which public clients transfer responsibility for publicly relevant planning tasks to private sub-organisations, have a restrictive effect on competition.
Professional political contextualization
Restrictions on competition have the effect of reducing quality and must therefore be regarded as problematic from a socio-political perspective. The Chamber of Civil Engineers actively opposes the relativisation of architects' planning authority, which is usually formulated in restrictive criteria.
Legal basis
§ 20 Section (8) and (9) BVergG. WSA 2010, Part B, § 13 and § 15; Part D, Overview of competition procedures
Einstufigkeit
Definition
Als einstufig wird ein Architekturwettbewerb bezeichnet, dessen Aufgabenstellung in einem Durchgang bearbeitet und entschieden wird.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Der einstufige Wettbewerb wird in 14 bis 16 Wochen abgewickelt, davon umfasst die Kommunikations- und Planungsphase zumindest 10 Wochen.
Standespolitische Werte
Ein Architekturwettbewerb kann und soll in einer Stufe durchgeführt werden, wenn eine entsprechende Lösung der Wettbewerbsaufgabe in einem Bearbeitungsdurchgang erwartet werden kann. Der offene, einstufige Wettbewerb stellt das Regelverfahren dar. Es gewährleistet im Vergleich zu zweistufigen und nicht offenen Wettbewerben durch die Vielfalt an Beiträgen eine hohe Lösungsqualität bei gleichzeitig geringerem Aufwand und höherer Rechtssicherheit.
Gesetzliche Grundlage
WSA 2010, Teil A, Artikel VI
Single stage (EN)
Definition
A single-stage competition is an architectural competition whose brief is processed and decided in a single round.
Description of the practical application / context
The single-stage competition will be completed in 14 to 16 weeks, of which the communication and planning phase will take at least 10 weeks.
Professional political contextualization
An architectural competition can and should be carried out in one stage if an appropriate solution to the competition task can be expected in one round of work. The open, single-stage competition is the standard procedure. Compared to two-stage and non-open competitions, it guarantees a high quality solution thanks to the great variety of entries. The single-stage architectural competition involves less effort and greater legal certainty.
Legal basis
WSA 2010, Part A, Article VI
Elektronische Kommunikation
Definition
Im weitesten Sinne der Informations- und Datenaustausch im laufenden Wettbewerb. Für die elektronische Kommunikation sind gemäß Vergabegesetz insbesondere Vertraulichkeit, Nichtdiskriminierung, allgemeine Verfügbarkeit und Datensicherheit sowie der Schutz der Identität der am Wettbewerb Teilnehmenden maßgeblich. Elektronische Kommunikation ist bei Wettbewerben im Oberschwellenbereich verpflichtend.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Die Wettbewerbsorganisation verfügt über eine eigene Kommunikationsplattform oder bedient sich sonstiger Vergabeplattformen (wie ankoe.at, auftrag.at etc.) zur Durchführung der elektronischen Kommunikation. Die Kommunikation muss anonym und durchgängig schriftlich erfolgen. Sie weist im besten Fall einen interaktiven Charakter auf, sodass Teilnehmende an Architekturwettbewerben Fragen und Rückfragen innerhalb eines transparent geführten Frageforums stellen können.
Standespolitische Werte
Die Kommunikation mit elektronischen Hilfsmitteln kann den Informationsaustausch verbessern und damit auch die Qualität des Verfahrens insgesamt. Die Wettbewerbsabwicklung über elektronische Plattformen muss nutzerfreundlich und nichtdiskriminierend gestaltet sein. Die Verfahrensregeln, wie insbesondere die Anonymität der teilnehmenden Planungsteams, müssen gewährleistet sein.
Gesetzliche Grundlage
BVergG 2018: § 48, 89, Anhang V WSA 2010, Teil B, § 9, Absatz 5 WSA 2010, Teil B, § 12
Electronic communication (EN)
Definition
In the broadest sense, the exchange of information and data in an ongoing competition. According to the Public Procurement Act, electronic communication is subject in particular to confidentiality, non-discrimination, general availability and data security as well as the protection of the identity of the participants in the competition. Electronic communication is mandatory for above-threshold competitions.
Description of the practical application / context
The competition organisation has its own communication platform or uses other procurement platforms (such as ankoe.at, auftrag.at etc.) to carry out electronic communication. Communication must be anonymous and always in writing. At best, it should be interactive, so that participants in architectural competitions can ask questions and make queries within a transparent question forum.
Professional political contextualization
Communication using electronic tools can improve the exchange of information and thus the overall quality of the procedure. The organisation of competitions via electronic platforms must be user-friendly and non-discriminatory. The procedural rules, in particular the anonymity of the participating planning teams, must be guaranteed.
Legal basis
BVergG 2018: § 48, 89, Appendix V WSA 2010, Part B, § 9, paragraph 5 WSA 2010, Part B, § 12
Empfehlungen des Preisgerichts
Definition
Aussagen des Preisgerichts zur weiteren Bearbeitung des ausgewählten Projekts bzw. zu dessen Beauftragung auf Basis des vorliegenden Wettbewerbsergebnisses. Die Empfehlungen sind Teil des Preisgerichtsprotokolls bzw. der darin formulierten Projektbewertung und richten sich an die Auftraggeberin. Bei zweistufigen Wettbewerben formuliert das Preisgericht in der ersten Stufe Empfehlungen zur vertieften weiteren Bearbeitung im laufenden Verfahren. Diese sind Teil der kritischen Würdigung von Projekten in der ersten Wettbewerbsstufe und richten sich an die Verfasser dieser Projekte als Teilnehmende der zweiten Wettbewerbsstufe.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Empfehlungen des Preisgerichts zur weiteren Bearbeitung von Projekten in der zweiten Stufe eines laufenden Wettbewerbs werden in allgemeine und spezifische Empfehlungen gegliedert. Die allgemeinen Empfehlungen werden allen Teilnehmenden der zweiten Stufe kommuniziert. Die spezifischen Empfehlungen dürfen nur den jeweils angesprochenen Planungsteams übermittelt werden. Dementsprechend ist eine zweiteilige Kommunikation mit den Planungsteams unter Wahrung der Verfasseranonymität und Gleichbehandlung durchzuführen.
Standespolitische Werte
Die Empfehlungen des Preisgerichts an die Auftraggeberin zielen immer auf die Sicherstellung von Qualitäten des erstgereihten Entwurfskonzepts in der weiteren Bearbeitung. Sie gelten als verpflichtende Vorgaben für die Beauftragung weiterer Planungsleistungen. Bei Abweichen von den Inhalten der Preisgerichtsempfehlungen ist das Preisgericht in den weiteren Verhandlungen zur Auftragvergabe beizuziehen. Bei den Empfehlungen zur weiteren Bearbeitung von Projekten in einer zweiten Stufe ist darauf zu achten, dass spezifische Empfehlungen und Aussagen zu einzelnen Projekten nur an die jweiligen Verfasser kommuniziert werden, um die Unvoreingenommenheit der Planer und einen fairen Wettbewerb zu gewährleisten.
Gesetzliche Grundlage
WSA 2010, Teil B, § 20 Im § 165, Absatz 6 BVergG wird die Möglichkeit von Empfehlungen angedeutet ("… allfällige Bemerkungen des Preisgerichts …"). Die Aussagen zur "Dokumentation" der Preisgerichtsarbeit sind jedoch irreführend hinsichtlich der Kommunikation zwischen Preisrichtern und "Bewerbern" in Bezug auf "gegebenenfalls noch zu klärende Fragen betreffend einzelne Wettbewerbsarbeiten". Im Architekturwettbewerb besteht keine Möglichkeit, dass das Preisgericht nach der Entscheidung mit den Projektverfassern einen Dialog zu ungeklärten Aspekten der Wettbewerbsarbeiten eröffnet.
Recommendations of the jury (EN)
Definition
Statements by the jury on the further processing of the selected project or its commissioning on the basis of the competition results. The recommendations are part of the jury report or the project evaluation formulated therein and are addressed to the client. In two-stage competitions, the jury formulates recommendations in the first stage for further in-depth processing in the ongoing procedure. These are part of the critical appraisal of projects in the first stage of the competition and are addressed to the authors of these projects as participants in the second stage of the competition.
Description of the practical application / context
The jury's recommendations for the further processing of projects in the second stage of an ongoing competition are divided into general and specific recommendations. The general recommendations are communicated to all participants in the second stage. The specific recommendations may only be communicated to the planning teams addressed in each case. Accordingly, a two-part communication with the planning teams must be carried out while maintaining author anonymity and equal treatment.
Professional political contextualization
The recommendations of the jury to the client are always aimed at ensuring the quality of the first-ranked design concept in the further processing. They are binding specifications for the commissioning of further planning services. In the event of deviations from the content of the jury's recommendations, the jury must be consulted in further negotiations on the awarding of the contract. When making recommendations for the further processing of projects in a second stage, care must be taken to ensure that specific recommendations and statements on individual projects are only communicated to the respective authors in order to guarantee the impartiality of the planners and a fair competition.
Legal basis
WSA 2010, Part B, § 20 The possibility of recommendations is indicated in Section 165, Paragraph 6 of the BVergG ("... any comments from the jury..."). However, the statements about the "documentation" of the jury's work are misleading with regard to the communication between jury judges and "applicants" with regard to "any questions that may still need to be clarified regarding individual competition works". In the architectural competition, there is no possibility for the jury to open a dialogue with the project authors about unresolved aspects of the competition work after the decision has been made.
Entscheidung des Preisgerichts
Definition
Das Preisgericht in Architekturwettbewerben trifft alle relevanten Entscheidungen im laufenden Verfahren. Im engeren Sinne bezeichnet die Entscheidung des Preisgerichts die Festlegung der Rangfolge der Wettbewerbsbeiträge und die Formulierung von Empfehlungen für das Vorgehen im Hinblick auf die weitere Bearbeitung des erstplatzierten Projekts. Darüber hinaus trifft das Preisgericht ab seiner Konstituierung alle Entscheidungen zu Regeln, Abläufen und Kriterien.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Entscheidungen des Preisgerichts setzen dessen Beschlussfähigkeit sowie eine entsprechend sorgfältige Formulierung von Beurteilungskriterien voraus.
Standespolitische Werte
Das Preisgericht trifft seine Entscheidungen unabhängig und endgültig. Es ist zur Objektivität verpflichtet und trägt dieszüglich die Verantwortung gegenüber allen Verfahrensbeteiligten.
Gesetzliche Grundlage
§ 165 Abs 6 BVergG WSA 2010, Teil B, §4 ff.
Decision of the jury (EN)
Definition
The jury in architectural competitions makes all relevant decisions in the ongoing process. In a narrower sense, the decision of the jury refers to the determination of the ranking of the competition entries and the formulation of recommendations for the procedure with regard to the further processing of the winning project. In addition, the jury makes all decisions on rules, procedures and criteria from the time it is constituted.
Description of the practical application / context
Decisions by the jury require a quorum and the careful formulation of evaluation criteria.
Professional political contextualization
The jury makes its decisions independently and definitively. It is obliged to be objective and in this respect bears responsibility towards all parties involved in the process.
Legal basis
§ Section 165 (6) BVergG WSA 2010, Part B, §4 ff.
Fachpreisrichter
Definition
Mitglied des Preisgerichts mit spezifischer fachlicher Expertise, das die Wettbewerbsprojekte anhand der definierten Beurteilungskriterien bewertet.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Fachpreisrichter bestimmen den Diskurs im Beurteilungsprozess und werden wie alle weiteren Mitglieder des Preisgerichts von der Auftraggeberin eingesetzt. Bei kooperierten Architekturwettbewerben nominiert die ZT-Kammer in der Regel zwei Mitglieder des Fachpreisgerichts. Aus dem Kreis der Fachpreisrichter wird die Position der/des Vorsitzenden des Preisgerichts besetzt.
Standespolitische Werte
Fachexpertise und deren Durchsetzung im Abstimmungsprozess von Preisgerichten ist essenziell für die Erreichung des Wettbewerbsziels, die beste Lösung für eine Planungsaufgabe zu finden. Daher sollten Fachpreisrichter in einem Preisgericht die Mehrheit bilden. Der WSA 2010 fordert mindestens die Hälfte des Preisgerichts mit Fachleuten zu besetzen. Für die Beschlussfähigkeit des Preisgerichts muss demnach ebenfalls mindestens die Hälfte der anwesenden, stimmberechtigten Personen Fachpreisrichter sein. Die Vorgabe des BVergG (§ 165), dass nur mindestens ein Drittel der Preisrichter über die dieselbe oder eine gleichwertige Qualifikation wie die Teilnehmer am Wettbewerb verfügen muss, führt bei der Beurteilung von geistig-schöpferischen Leistungen in der Regel zu Fehlurteilen.
Gesetzliche Grundlage
§ 165, Absatz 4 BVergG WSA 2010, Teil A, Artikel XI und Teil B, § 3 Absatz 10
Expert judges (EN)
Definition
Member of the jury with specific technical expertise who evaluates the competition projects on the basis of the defined assessment criteria.
Description of the practical application / context
Expert judges determine the discourse in the assessment process and, like all other members of the jury, are appointed by the client. In the case of co-operative architectural competitions, the Chamber of Architects usually nominates two members of the expert jury. The position of chairperson of the jury is filled from among the expert jury members.
Professional political contextualization
Specialist expertise and its implementation in the voting process of juries is essential for achieving the competition objective of finding the best solution for a planning task. Expert judges should therefore form the majority of a jury. The WSA 2010 calls for at least half of the jury to be made up of experts. For the jury to be quorate, at least half of the persons present and entitled to vote must also be expert judges. The requirement of the BVergG (Section 165) that at least one third of the judges must have the same or an equivalent qualification as the participants in the competition usually leads to incorrect judgements when assessing intellectual and creative services.
Legal basis
§ 165, paragraph 4 BVergG WSA 2010, Part A, Article XI and Part B, § 3 paragraph 10
Fragebeantwortung
Definition
Ergänzung, Präzisierung und gegebenenfalls Abänderung von Ausschreibungsinhalten auf Basis von schriftlichen Fragen der Projektteams.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Die Fragebeantwortung unterliegt in allen Phasen des Wettbewerbs dem Gebot der Anoymität. Sie ist digital über die elektronische Plattform des Wettbewerbs abzuwickeln. Sämtliche Anfragen sind schriftlich einzureichen und werden ausschließlich schriftlich beantwortet. Liegt in einem zweistufigen Wettbewerb bereits ein Erstentwurf aus der ersten Stufe vor, so sind spezifische Fragen zur Weiterbearbeitung eines Projekts auch nur gegenüber den Verfassern dieses Projekts zu beantworten.
Standespolitische Werte
Sorgfalt und klare Aussagen zu den gestellten Fragen sind essenziell für das Gelingen des Wettbewerbs. Die Frageforen auf Wettbewerbsplattformen müssen daher transparent gegenüber allen Teilnehmern eingerichtet werden und übersichtlich in Kategorien gegliedert und interaktiv organisiert sein.
Gesetzliche Grundlage
WSA 2010, Teil A, Artikel VIII WSA 2010, Teil B, § 15 Im Protokoll der Fragebeantwortung können Inhalte der Ausschreibung abgeändert oder ergänzt werden, ohne eine Änderung der Wettbewerbsordnung und anderer Verfahrensregeln herbeizuführen, die einen Einfluss auf die Verfahrensgrundsätze gemäß § 20 BVergG haben könnten. Nach Abschluss der Fragebeantwortung sind Änderungen der Ausschreibungsinhalte nicht mehr zulässig.
Question & answers (EN)
Definition
Supplementing, clarifying and, if necessary, amending the contents of the tender on the basis of written questions from the project teams.
Description of the practical application / context
The answering of questions is subject to the requirement of anonymity in all phases of the competition. It must be conducted digitally via the electronic platform of the competition. All questions must be submitted in writing and will only be answered in writing. If there is already an initial draft from the first stage in a two-stage competition, answers to specific questions on the further development of a project will also only be addressed to the authors of this project.
Professional political contextualization
Carefulness and clear statements about the questions asked are essential for the success of the competition. The question forums on competition platforms must therefore be set up transparently for all participants, clearly structured into categories and organised interactively.
Legal basis
WSA 2010, Teil A, Artikel VIII WSA 2010, Teil B, § 15 In the minutes of the question and answer session, the contents of the invitation to tender may be amended or supplemented without changing the competition rules and other procedural rules that could have an impact on the procedural principles pursuant to Section 20 BVergG. Once the question and answer session has been completed, changes to the contents of the invitation to tender are no longer permitted.
Geistige Leistungen
Definition
Immaterielle Leistungen, die sich nicht auf die Herstellung oder Bearbeitung von Sachgütern beziehen. Planungsleistungen stellen im Speziellen geistige Dienstleistungen dar und werden auch als geistig-schöpferische Leistungen bezeichnet. Es handelt sich dabei um intellektuelle Leistungen, die durch Vielfalt der Ansätze und Ergebnisse in der Umsetzung geprägt sind und deren Leistungsinhalte vorweg nicht eindeutig beschrieben werden können.
Standespolitische Werte
Aus standespolitischer Sicht ist die Charakteristik von Planungsarbeit als geistig-schöpferische Leistung ausschlaggebend für die Forderung nach qualitätsbasierten Wettbewerben vor der Verhandlung zur Vergabe eines Dienstleistungsauftrags. Wird nicht vorweg die beste Lösung für die Planungsaufgabe ermittelt, fehlt dem Verhandlungsverfahren die Grundlage für die Bemessung des zu verhandelnden Honorars.
Intellectual services (EN)
Definition
Intangible services that do not relate to the production or processing of tangible assets. Planning services in particular represent intellectual services and are also referred to as intellectual-creative performances. These are intellectual achievements characterised by the diversity of approaches and results in their implementation, and whose content cannot be clearly described in advance.
Professional political contextualization
From a professional policy perspective, the characterisation of planning work as an intellectual and creative output is decisive for the demand for quality-based competitions prior to negotiating the award of a service contract. If the best solution for the planning task is not found in advance, the negotiation procedure lacks the basis for determining the fee to be negotiated.
Geladener Wettbewerb
Definition
Der geladene Architekturwettbewerb ist ein Verfahren mit Einschränkung auf einen bestimmten Teilnehmerkreis. Für öffentliche Auftraggeberinnen ist er nur im vergaberechtlichen Unterschwellenbereich zulässig. Qualifikation und Anzahl der geladenen Teams beeinflussen die Qualität des Wettbewerbsergebnisses.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Der geladene Architekturwettbewerb wird bei Planungsaufgaben mit geringem Schwierigkeitsgrad und Umfang angewendet. Verfahrensrisiken für die Auftraggeberin ergeben sich bei mangelnder Objektivität der Teilnehmerauswahl bzw. einer zu geringen Anzahl an Wettbewerbsteilnehmern.
Standespolitische Werte
Um das Verfahrensrisiko, das bei Einschränkungen des Teilnehmerkreises nicht zu vermeiden ist, zu minimieren, wird empfohlen, mindestens acht Planungsteams einzuladen und bei der Auswahl der Büros auf Qualitäten wie Innovation, Potenzial und Affinität zur Aufgabenstellung zu achten. Die im § 164 BVergG vorgegebene Mindestanzahl von drei teilnehmenden Unternehmen ist für einen Architekturwettbewerb ungenügend.
Gesetzliche Grundlage
BVergG 2018: § 32, 45, 164 WSA 2010, Präambel, Teil A Artikel VI, Teil B § 1 e.a.
Competition by invitation (EN)
Definition
The competition by invitation is a procedure restricted to a specific group of participants. For public clients, it is only permitted in the sub-threshold area under public procurement law. The qualifications and number of invited teams influence the quality of the competition result.
Description of the practical application / context
The competition by invitation is used for planning tasks with a low degree of difficulty and scope. Procedural risks for the client arise if the selection of participants lacks objectivity or the number of participants in the competition is too low.
Professional political contextualization
In order to minimise the procedural risk, which cannot be avoided if the number of participants is restricted, it is recommended that at least eight planning teams be invited and that qualities such as innovation, potential and affinity with the task be taken into account when selecting the offices. The minimum number of three participating companies stipulated in § 164 BVergG is insufficient for an architectural competition.
Legal basis
BVergG 2018: § 32, 45, 164 ESC 2010, Preamble, Part A Article VI, Part B § 1 e.a.
Generalplaner
Definition
Als Generalplaner wird ein Unternehmen bezeichnet, das für ein Projekt die Gesamtverantwortung für die Planung und gegebenenfalls für die Überwachung der Ausführung übernimmt und alleinige Ansprechstelle für die Bauherrschaft ist. Generalplaner beauftragen die Fachplanung, koordinieren sie und erhalten dafür ein Generalplanungshonorar.
General planner (EN)
Definition
A general planner is a company that assumes overall responsibility for the planning and, if necessary, the supervision of the execution of a project and is the sole point of contact for the client. General planners commission the specialist planning, coordinate it and receive a general planning fee in return.
Generalplanerwettbewerb
Definition
Der Generalplanerwettbewerb ist eine vergaberechtlich nicht normierte Bezeichnung für einen Realisierungswettbewerb, bei dem der Gewinnerin in der Absichtserklärung ein Generalplanerauftrag versprochen wird.
General planning competition (EN)
Definition
The general planning competition is a term not standardised under public procurement law for a realisation competition in which the winner is promised a general planning contract in the letter of intent.
Gesellschaftspolitische Legitimation
Definition
Rechtfertigung von Handlungen im Sinne des Gemeinwohls. Planungsentscheidungen im Rahmen von Wettbewerben erlangen durch Grundsätze wie Anonymität, Projektbezogenheit, Transparenz der Entscheidungskriterien gesellschaftspolitische Legitimität.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Sorgfältig ausgearbeitete Wettbewerbsausschreibungen spiegeln in den Teilnahmekriterien mit einem niederschwelligen, offenen Zugang für Planungsbefugte sowie in der Transparenz eines objektivierbaren Entscheidungsprozesses die Notwendigkeit wider, dass öffentliches Handeln gesellschaftspolitisch legitimiert sein muss.
Standespolitische Werte
Die Regeln des WSA 2010 sind so ausgelegt, dass öffentliche Vergaben von Planungsleistungen durch transparente, gremial getroffene Fachentscheidungen in Wettbewerben demokratisch legitimiert sind.
Gesetzliche Grundlage
WSA 2010, Teil A, Präambel und Artikel I
Socio-political legitimisation (EN)
Definition
Justification of actions in the public interest. Planning decisions in the context of competitions gain socio-political legitimacy through principles such as anonymity, project-relatedness and transparency of the decision-making criteria.
Description of the practical application / context
Carefully developed competition tenders reflect the need for public action to be socially legitimised in the participation criteria with low-threshold, open access for those authorised to plan and in the transparency of an objectifiable decision-making process.
Professional political contextualization
The rules of the WSA 2010 are designed in such a way that public awards of planning services are democratically legitimised by means of transparent, committee-based decisions in competitions.
Legal basis
WSA 2010, Part A, Preamble and Article I
Gestaltungsqualität
Definition
Qualität bezogen auf städtebauliche und architektonische Prämissen sowie funktionelle und ökologische Anforderungen ist das Ziel des Architekturwettbewerbs, das mit objektivierbaren Kriterien und deren Argumentation im Diskurs des Preisgerichts nachvollziehbar gemacht wird.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Gestaltungsqualität wird über Vorentwurfskonzepte und deren Bewertung im Preisgericht anhand von angemessenen Beurteilungskriterien nachvollziehbar gemacht. Zur Bewahrung von Qualitätsaspekten im weiteren Planungsprozess dienen spezifische Empfehlungen, die das Preisgericht im Protokoll der Beurteilungssitzung festhält.
Standespolitische Werte
Die in Wettbewerben erreichbare Qualität (der gebauten Umwelt) rechtfertigt aus standespolitischer Sicht den Aufwand, der in Architekturwettbewerben zu leisten ist. Die primäre Intention eines Architekturwettbewerbs muss demnach das Finden des "besten Projekts" für die ausgelobte Planungsaufgabe sein.
Quality of design (EN)
Definition
Quality in relation to urban planning and architectural premises as well as functional and ecological requirements is the goal of the architectural competition, which is made comprehensible with objectifiable criteria and their argumentation in the discourse of the jury.
Description of the practical application / context
Design quality is made comprehensible via preliminary design concepts and their evaluation by the jury based on appropriate assessment criteria. Specific recommendations, which the jury records in the minutes of the assessment meeting, are used to maintain quality aspects in the further planning process.
Professional political contextualization
From a professional policy perspective, the quality (of the built environment) that can be achieved in competitions justifies the effort that has to be made in architectural competitions. The primary intention of an architectural competition must therefore be to find the “best project” for the proposed planning task.
Gleichbehandlung
Definition
Grundwert des demokratischen Gemeinwesens. Im Architekturwettbewerb das Prinzip der Fairness gegenüber allen eingereichten Projekten und deren Beurteilung ausschließlich nach den Kriterien der Wettbewerbsausschreibung.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Gleichbehandlung wird durch Wettbewerbsregeln umgesetzt, die die Unabhängigkeit der Wettbewerbsorganisation, der Vorprüfung und des Preisgerichts gewährleisten sowie jedwede Interessenskonflikte, die eine Verzerrung des Wettbewerbs darstellen könnten, ausschließen.
Gesetzliche Grundlage
§ 20 BVergG WSA 2010, Teil A, Artikel II, Absatz 5; Teil B § 1, Absatz 1, § 2, Absatz 2 und § 9, Absatz 4d)
Equal treatment (EN)
Definition
Basic value of the democratic community. In the architectural competition, the principle of fairness towards all submitted projects and their assessment exclusively according to the criteria of the competition announcement.
Description of the practical application / context
Equal treatment is implemented through competition rules that ensure the independence of the competition organization, the preliminary examination and the jury and exclude any conflicts of interest that could distort competition.
Legal basis
§ 20 BVergG WSA 2010, Part A, Article II, Paragraph 5; Part B § 1, paragraph 1, § 2, paragraph 2 and § 9, paragraph 4d)
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Ideenwettbewerb
Definition
Verfahren zur Sondierung von Planungsansätzen ohne Absicht einer Projektrealisierung. Vor allem im Bereich der Raum-, Landschafts-, Stadtplanung und des Städtebaus praktiziertes Verfahren zur Erlangung von Vorentwurfskonzepten. Studentenwettbewerbe sind in der Regel ebenfalls Ideenwettbewerbe.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Aufgrund des fehlenden Auftragsversprechens wird zur Abgeltung des Planungsaufwands das Preisgeld deutlich höher angesetzt als bei Realisierungswettbewerben. Die Zielgruppe und die Kriterien des Ideenwettbewerbs unterscheiden sich in der Regel deutlich von denen anderer Verfahrensarten mit nachfolgender Beauftragung.
Standespolitische Werte
Im § 32 BVergG wird die Beschaffung einer Planung durch öffentliche Auftraggeber im Zuge eines Wettbewerbsverfahrens mit dem Begriff des Ideenwettbewerbs gleichgesetzt. Dies widerspricht der standespolitischen Position, weil dem Ideenwettbewerb kein Auftragsversprechen und keine Realisierungsabsicht zugrunde liegt. Das Verfahrensrisiko der Teilnehmenden ist damit im Iddenwettbewerb deutlich höher als bei sonstigen Verfahrensformen. Insbesondere ist auf die Einhaltung von Nutzungs- und Verwertungsrechten zu achten.
Gesetzliche Grundlage
§ 32 BVergG WSA 2010, Teil A, Artikel VI Teil B, § 10, Absatz 7 und § 11, Absatz 3 Aufgrund der fehlenden Beauftragungsabsicht können Ideenwettbewerbe professionelle und qualifizierte Planungsbüros kaum adressieren. Dass Ideenwettbewerbe ausgelobt werden, liegt oft am Missverständnis der im § 32 BVergG vorgelegten Definition des Begriffs "Ideenwettbewerb" und der widersprüchlichen Ableitung des Begriffs "Realisierungswettbewerb" ebenda.
Ideas competition (EN)
Definition
Procedure for exploring planning approaches without the intention of project implementation. A method used to obtain preliminary design concepts, particularly in the areas of spatial, landscape, urban planning and urban development. Student competitions are usually also idea competitions.
Description of the practical application / context
Due to the lack of an order promise, the prize money to compensate for the planning effort is set significantly higher than in project competitions. The target group and the criteria of the ideas competition usually differ significantly from those of other types of procedures with subsequent commissioning.
Professional political contextualization
In § 32 BVergG, the procurement of planning by public clients in the course of a competition procedure is equated with the term of an ideas competition. This contradicts the professional political position because the ideas competition is not based on a promise of a contract or an intention to realize the winning project. The procedural risk for participants is therefore significantly higher in the ideas competition than in other forms of procedure. Particular attention must be paid to compliance with usage and exploitation rights.
Legal basis
§ 32 BVergG WSA 2010, Part A, Article VI Part B, § 10, paragraph 7 and § 11, paragraph 3 Due to the lack of commissioning intention, ideas competitions can hardly address professional and qualified planning offices. The fact that ideas competitions are held is often due to a misunderstanding of the definition of the term “ideas competition” presented in § 32 BVergG and the contradictory derivation of the term "project competition” there.
Informationsdichte
Definition
Informationsdichte entsteht durch divergierende Entwurfskonzepte als Träger von Informationen zu unterscheidlichen Lösungswegen der Bauaufgabe sowie durch deren vergleichende und wertende Argumentation im Preisgericht. Damit können die Beiträge eines Architekturwettbewerbs bei reger Beteiligung einen Gesamtquerschnitt der Fachmeinungen zur gegenständlichen Planungsaufgabe liefern. Sie geben der Auftraggeberin einen Überblick über mögliche Lösungsansätze und tragen damit zur Klärung in Bezug auf Erwartungshaltungen, weiterführende Entscheidungsprozesse, Varianten etc. bei.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Informationsdichte entsteht durch eine ergebnisoffene Beschreibung der Aufgabenstellung, die eine entsprechende Vielfalt an Lösungsvarianten ermöglicht. Jede Einschränkung, sei es bei der Zulassung zum Wettbewerb (nicht offene bzw. geladene Wettbewerbe), sei es bei den Kriterien der Ausschreibung (Muss-Bestimmungen, zu detaillierte Festlegung von Planungsparametern etc.), wirken dem Anspruch an Informationsdichte entgegen.
Standespolitische Werte
Die Funktion des Wettbewerbs liegt im qualitativen Vergleich unterschiedlicher Lösungen. Im Kontext von Planungsleistungen soll sich die kreative Kompetenz von Architekturschaffenden möglichst breit entfalten können. Daher ist der offene Wettbewerb ohne Teilnahmebeschränkungen die leistungsfähigste Art, um zu Qualität im Planungsprozess beizutragen. Für die Standesvertretung in Österreich ist der offene Architekturwettbewerb das Regelverfahren.
Gesetzliche Grundlage
Siehe WSA 2010, Präambel
Density of information (EN)
Definition
Density of information is created by divergent design concepts as carriers of information on different solutions to the building task and by their comparative and evaluative argumentation in the jury. In this way, the entries to an architectural competition can provide an overall cross-section of the specialist opinions on the planning task in question if there is lively participation. They provide the client with an overview of possible solutions and thus help to clarify expectations, further decision-making processes, variants, etc.
Description of the practical application / context
Information density is created by an open-ended description of the brief, which allows for a corresponding variety of solution variants. Any restriction, be it in the admission to the competition (non-open or invited competitions) or in the criteria of the invitation to tender (mandatory provisions, overly detailed definition of planning parameters, etc.), counteracts the requirement for information density.
Professional political contextualization
The function of the competition lies in the qualitative comparison of different solutions. In the context of planning services, the creative expertise of architects should be able to unfold as widely as possible. Therefore, the open competition without participation restrictions is the most efficient way to contribute to quality in the planning process. For the Chamber of Architects in Austria the open architectural competition is the standard procedure.
Legal basis
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Innovation
Definition
Entwicklung und Umsetzung neuartiger Lösungen für bestimmte Aufgabenstellungen.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
In Architekturwettbewerben werden innovative Konzepte durch die offene Formulierung von Aufgabenstellung, Regeln und Kriterien angestrebt und gefördert. Wettbewerbsbeiträge mit herausragenden innovativen Aussagen werden oft bewusst mit Anerkennungspreisen gewürdigt, auch wenn sie nicht realisierbar erscheinen.
Standespolitische Werte
Der Architekturwettbewerb wird (auch) als Forschungsinstrument angesehen, das im Vergleich konzepthafter und teilweise experimenteller Entwürfe innovative Lösungen sucht und bewertet. Das Innovationspotential von Wettbewerben steigt mit deren Offenheit hinsichtlich niederchwelliger Teilnahmekriterien sowie mit Kriterien und Rahmenbedingungen, die Spielraum für Experimente zulassen.
Innovation (EN)
Definition
Development and implementation of novel, advanced solutions for specific tasks.
Description of the practical application / context
In architectural competitions, innovative concepts are sought and promoted through the open formulation of tasks, rules and criteria. Competition entries with outstanding, innovative statements are often consciously recognized with recognition prizes, even if they do not seem feasible.
Professional political contextualization
The architectural competition is (also) viewed as a research instrument that seeks and evaluates innovative solutions by comparing conceptual and sometimes experimental designs. The innovation potential of competitions increases with their openness with regard to low-threshold participation criteria as well as with criteria and framework conditions that allow scope for experiments.
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Kolloquium
Definition
Gespräch im Rahmen eines Wettbewerbs im Sinne eines fachlichen Gedankenaustauschs zwischen den Verfahrensbeteiligten. Das Kolloquium umfasst die Beantwortung von Fragen, die Präzisierung der Ausschreibung, die Erläuterung spezifischer Intentionen der Gebäudenutzer etc.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Das Kolloquium ist Teil der Kommunikationsphase des Wettbewerbs. Es findet immer vor Ort und zumeist im Zusammenhang mit der Besichtigung des Planungsgebiets statt. Die Inhalte des Kolloquiums sind zu verschriftlichen und als Protokoll den teilnehmenden Planungsteams am Ende der Kommunikationsphase zur Verfügung zu stellen.
Standespolitische Werte
Eine intensive Kommunikation von Regeln und Inhalten der Ausschreibung ist ausschlaggebend für das Erreichen der Wettbewerbsziele und mindert das Risiko der teilnehmenden Planungsbüros. Insoferne ist ein Kolloquium vor Ort für den qualitätsorientierten Architekturwettbewerb unverzichtbar.
Gesetzliche Grundlage
WSA 2010, Teil B, § 15, Absatz 5
Colloquium (EN)
Definition
A discussion in the context of a competition, in the sense of an exchange of ideas between the parties involved in the procedure. The colloquium includes answering questions, clarifying the invitation to tender, the explanation of the specific intentions of the building users, etc.
Description of the practical application / context
The colloquium is part of the communication phase of the competition. It always takes place on site and usually in connection with the inspection of the planning area. The contents of the colloquium must be written down and made available as minutes to the participating planning teams at the end of the communication phase.
Professional political contextualization
Intensive communication of the rules and content of the tender is crucial for achieving the competition objectives and minimises the risk for the participating planning offices. In this respect, an on-site colloquium is indispensable for a quality-orientated architecture competition.
Legal basis
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Kommunikationsphase
Definition
Austausch von Informationen und Dokumenten zu Beginn einer Wettbewerbsstufe einschließlich der Beantwortung von Fragen und eines Kolloquiums.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Die Kommunikationsphase umfasst die ersten vier Wochen der Laufzeit eines Architekturwettbewerbs bzw. der ersten Stufe eines Wettbewerbs vom Starttermin bis zum Schlusstermin der Abgabe der Wettbewerbsarbeiten. Die Kommunikation zwischen den Verfahrensbeteiligten läuft anonym und schriftlich über das Wettbewerbsbüro.
Standespolitische Werte
Eine kompakte Kommunikationsphase ist anzustreben, damit in der anschließenden Planungsphase möglichst viel Zeit zur Verfügung steht, die Entwurfskonzepte ohne weitere Änderungen und Ergänzungen der Wettbewerbsgrundlagen auszuarbeiten.
Gesetzliche Grundlage
WSA 2010, Teil B, § 15
Communication phase (EN)
Definition
Exchange of information and documents at the beginning of a competition stage, including answering questions and a colloquium.
Description of the practical application / context
The colloquium is part of the communication phase of the competition. It always takes place on site and usually in connection with the inspection of the planning area. The contents of the colloquium must be written down and made available as minutes to the participating planning teams at the end of the communication phase.
Professional political contextualization
A compact communication phase should be aimed for so that as much time as possible is available in the subsequent planning phase to work out the design concepts without further changes and additions to the competition principles.
Legal basis
[empty]
Konstituierung des Preisgerichts
Definition
Erste Sitzung des Preisgerichts mit Approbation der Ausschreibungsunterlagen und Festlegung der leitenden Funktionen.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Die Konstituierung des Preisgerichts umfasst die Wahl der Personen, die als Mitglieder des Preisgerichts den Vorsitz, den stellvertretenden Vorsitz und die Schriftführung wahrnehmen. Nur Mitglieder des Fachpreisgerichts kommen für Vorsitz und stellvertretenden Vorsitz infrage. Die Schriftführung wird in der Regel durch die Auftraggeberin übernommen. Nach der Wahl der Leitungsfunktionen wird in der konstituierenden Sitzung die Ausschreibung durchgesehen, die Beilagen zur Ausschreibung geprüft und das Gesamtkonvolut der Ausschreibungsunterlagen freigegeben.
Standespolitische Werte
Der Start eines Architekturwettbewerbs kann nur erfolgen, nachdem das Preisgericht konstituiert ist und die Ausschreibungsunterlagen freigegeben sind.
Gesetzliche Grundlage
WSA 2010, Teil B, § 5
Constitution of the jury (EN)
Definition
First meeting of the jury with approval of the tender documents and definition of the leading functions.
Description of the practical application / context
The constitution of the jury involves the election of the persons who will act as members of the jury, chairperson, deputy chairperson and secretary. Only members of the expert jury are eligible for the chair and deputy chair positions. The secretary is usually the client. After the election of the management functions, the tender is reviewed in the constituent meeting, the enclosures to the tender are checked and the complete set of tender documents is released.
Professional political contextualization
The architecture competition can only be launched once the jury has been constituted and the tender documents have been released.
Legal basis
WSA 2010, Part B, § 5
Konsulent
Definition
Person oder Unternehmen in beratender Funktion als Teil eines Planungsteams.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Konsulenten sind grundsätzlich mehrfach teilnahmeberechtigt und können bei entsprechenden Anforderungen an den Wettbewerbsgegenstand in der Ausschreibung zwingend vorgeschrieben werden. Im Gegensatz zu den Verfassern der Wettbewerbsarbeit gelten die Inhalte der Beauftragungsabsicht in der Absichtserklärung der Wettbewerbsausschreibung nicht zwingend für Konsulenten der Planungsteams.
Consultant (EN)
Definition
Person or company in a consulting capacity as part of a planning team.
Description of the practical application / context
Consultants are generally entitled to participate several times. If the competition requirements are such that consultants are to be included as part of the planning team, this may be stipulated in the invitation to tender. While the contents of the intended commission in the declaration of intent in the competition invitation to tender apply to the authors of the competition work, they are not necessarily binding for consultants in the planning team.
Kooperation
Definition
Zusammenarbeit mit und Betreuung von öffentlichen und privaten Auftraggeberinnen bei der Vorbereitung und Durchführung von Architekturwettbewerben durch die Wettbewerbsausschüsse der Kammern.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Die Kooperation umfasst die formale, rechtliche und inhaltliche Prüfung der Wettbewerbsunterlagen, verbunden mit Vorschlägen für eine allfällige Behebung von Mängeln. Bei kooperierten Wettbewerben nominiert die zuständige Kammer in der Regel zwei Mitglieder des Fachpreisgerichts und veröffentlicht die Bekanntmachung und das Ergebnis des Wettbewerbs auf der Kammer-Plattform architekturwettbewerb.at. Bei Bedarf wird im laufenden Wettbewerb organisatorische und rechtliche Unterstützung gewährt.
Standespolitische Werte
Die Kooperation mit Auftraggeberinnen bei Architekturwettbewerben ist Teil der Interessenswahrnehmung der Standesvertretung von Architektinnen und Architekten im Wettbewerbswesen. Eine Kooperation kommt nur auf Basis der Qualitätskriterien des WSA 2010 zustande. Kooperierte Wettbewerbe weisen hohe Qualitätsstandards und Rechtssicherheit auf und vermindern das Verfahrensrisiko für Auftraggeber und Wettbewerbsteilnehmer.
Gesetzliche Grundlage
WSA 2010, Teil A, Artikel X
Cooperation (EN)
Definition
Cooperation with and support for public and private clients in the preparation and implementation of architectural competitions by the competition committees of the chambers.
Description of the practical application / context
The cooperation includes the formal, legal and content-related examination of the competition documents, together with suggestions for any necessary corrections. In the case of co-operated competitions, the responsible chamber usually nominates two members of the expert jury and publishes the announcement and the result of the competition on the chamber platform architekturwettbewerb.at. If required, organisational and legal support is provided during the competition.
Professional political contextualization
Cooperation with clients in architectural competitions is part of the professional representation of architects in the competition system. Cooperation only takes place on the basis of the quality criteria of the WSA 2010. Co-operated competitions have high quality standards and legal certainty and reduce the procedural risk for clients and competition participants.
Legal basis
WSA 2010, Part A, Article X
Kooperationskriterien
Definition
Bedingungen, die seitens der Standesvertretung der Architektinnen/Architekten an die Regeln von Architekturwettbewerben gestellt werden.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Kriterien sind die Einhaltung der Regeln des WSA 2010, die inhaltlich einwandfreie Darstellung der Aufgabenstellung in der Wettbewerbsausschreibung, eine klare Aussage zur Beauftragung des Siegerprojekts sowie eine den Richtlinien der Kammer entsprechende, ausgewogene Definition von Leistung und Preisgeldsumme. Weiters sind als Voraussetzung für einen kooperierten Wettbewerb die Urheber- und Nutzungsrechte sowie die Anonymität der Projektverfasser zu gewährleisten. Mindestens die Hälfte der Preisgerichtsmitglieder müssen Fachleute sein, die von der Auftraggeberin unabhängig sind. Als Kooperationskriterium gilt auch die Umsetzung einer adäquaten Kommunikation zwischen den Verfahrensbeteiligten in der Kommunikationsphase des Wettbewerbs mit einem Kolloquium und einer Fragebeantwortung.
Gesetzliche Grundlage
WSA 2010, Teil A, Artikel XI
Cooperation criteria (EN)
Definition
Conditions imposed by the professional association of architects on the rules of architectural competitions.
Description of the practical application / context
The criteria are compliance with the rules of the WSA 2010, a clear and unambiguous description of the task in the competition announcement, a clear statement on the commissioning of the winning project and a balanced definition of the services and prize money in accordance with the guidelines of the Chamber. In addition, the copyrights and rights of use as well as the anonymity of the project authors must be guaranteed as a prerequisite for a cooperative competition. At least half of the jury members must be experts who are independent of the client. Another criterion for collaboration is the implementation of appropriate communication between the parties involved in the process during the communication phase of the competition, with a colloquium and a question and answer session.
Legal basis
WSA 2010, Part A, Article XI
Leistungsbild Architekturwettbewerb
Definition
Das Leistungsbild Architekturwettbewerb regelt Art und Umfang der in einem Architekturwettbewerb geforderten Wettbewerbsarbeiten. Die Gesamtheit aller Unterlagen, die einzureichen sind, werden als Wettbewerbsarbeit bezeichnet. Diese besteht aus dem Projekt (Entwurfskonzept) samt allen Beilagen, die vom Preisgericht beurteilt werden, den Unterlagen für die Vorprüfung und dem Verfasserbrief samt ergänzenden Dokumenten zum Nachweis der Teilnahmeberechtigung.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Es wird zwischen Grundleistungen (Grundrisse, Ansichten, Schnitte, Modell) und Zusatzleistungen (Schaubilder, Detailschnitte etc.) unterschieden. Die Leistungen umfassen Präsentationsunterlagen, Prüfpläne und -tabellen für die Vorprüfung sowie den Verfasserbrief und ergänzende Nachweise (zumindest die Befugnisbestätigung).
Standespolitische Werte
Das Leistungsbild im Architekturwettbewerb sollte auf die Grundleistungen beschränkt bleiben, die für die Bestimmung der Mindestpreisgeldsummen bzw. Mindestaufwandsentschädigungen herangezogen werden. Es ist so zu definieren, dass eine vergleichende Prüfung und Beurteilung der Projekte möglich ist, ohne den Aufwand für die Planungsteams über das der Aufgabenstellung adäquate Maß zu erhöhen.
Scope of the architectural competition (EN)
Definition
The scope of services for an architectural competition regulates the type and scope of the competition work required in an architectural competition. The totality of all documents to be submitted is referred to as the competition work. This consists of the project (draft concept) together with all enclosures that are to be assessed by the jury, the documents for the preliminary examination and the author's letter together with supplementary documents to prove eligibility to participate.
Description of the practical application / context
A distinction is made between basic services (floor plans, views, sections, model) and additional services (diagrams, detailed sections, etc.). The services include presentation documents, test plans and tables for the preliminary examination, as well as the author's letter and supplementary evidence (at least the confirmation of admission).
Professional political contextualization
The scope of services in the architectural competition should be limited to the basic services that are used to determine the minimum prize money or minimum expense allowances. It should be defined in such a way that a comparative examination and evaluation of the projects is possible without increasing the planning team's workload beyond what is appropriate for the task.
Mehrstufigkeit
Definition
Ein Architekturwettbewerb ist mehrstufig, wenn er mehr als einen Bearbeitungsdurchgang umfasst. Bei komplexen Aufgabenstellungen wird durch die Überarbeitung erster Konzepte in einer zweiten Stufe ein präziseres Eregbnis erzielt. Zumindest zweistufig sind auch nicht offene Wettbewerbe mit einer Präqualifikationsstufe, in der die teilnehmenden Planungsteams für die nachfolgende Wettbewerbsstufe im engeren Sinne ausgewählt werden. Mehr als zwei Stufen sind aufgrund des Aufwandes nicht üblich, können sich aber aufgrund der Wahl der Wettbewerbsart oder wenn das Preisgericht weitere Überarbeitungen von Projekten in der engeren Wahl anordnet, ergeben.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Mehrstufige Wettbewerbe sind in der Regel zweistufig. Die im ersten Durchgang erarbeiteten grundlegenden Konzepte erfahren in der zweiten Stufe eine vertiefende Überarbeitung auf Basis von erweiterten Anforderungen aus der Wettbewerbsausschreibung und Empfehlungen des Preisgerichts der ersten Wettbewerbsstufe. Im Sinne des Prinzips, dass in laufenden Wettbewerben das Preisgericht die entscheidende Instanz darstellt, sind auch nicht offene Wettbewerbe zweitufig. Die erste Stufe ist nicht anonym und umfasst den Auswahlprozess der Teilnehmenden der zweiten Stufe, in der die Aufgabenstellung bearbeitet wird. Beschließt das Preisgericht im laufenden Wettbewerb eine weitere Überarbeitung von Projekten, die als Preisträger oder Nachrücker infrage kommen, dann liegt ebenfalls ein mehrstufiger Prozess vor. In diesem Fall ist der Aufwand der Planungsteams, die diese Überarbeitungen leisten, entsprechend abzugelten.
Standespolitische Werte
Ein Architekturwettbewerb kann und soll zwei- oder mehrstufig durchgeführt werden, wenn bei der notwendigen Bearbeitungstiefe und abgestimmt auf ein vertretbares Teilnahmerisiko eine entsprechende Lösung der Wettbewerbsaufgabe nur in zwei oder mehr Stufen erwartet werden kann. Kritisch zu bewerten ist der Mehraufwand und die Risiken hinsichtlich der durchgängigen Einhaltung grundlegender Wettbewerbsregeln.
Gesetzliche Grundlage
WSA 2010, Teil A, Artikel VI
Multi-stage (EN)
Definition
An architectural competition is multi-stage if it involves more than one processing stage. In the case of complex tasks, a more precise result is achieved by revising the initial concepts in a second stage. Non-open competitions also have at least two stages, with a pre-qualification stage in which the participating planning teams are selected for the subsequent competition stage in the narrower sense. More than two stages are not common due to the effort involved, but may arise due to the choice of competition type or if the jury orders further revisions of projects in the shortlist.
Description of the practical application / context
Multi-stage competitions are usually two-stage. The basic concepts developed in the first round are revised in depth in the second round on the basis of the expanded requirements from the competition announcement and recommendations from the jury of the first competition round. In line with the principle that the jury is the decisive authority in ongoing competitions, non-open competitions also have two stages. The first stage is not anonymous and includes the selection process for participants in the second stage, in which the task is processed. If the jury decides to request further revisions of projects that are being considered for an award or to move them up the list of potential winners, then this also constitutes a multi-stage process. In this case, the planning teams that carry out these revisions should be compensated accordingly.
Professional political contextualization
An architectural competition can and should be organised in two or more stages if, given the necessary depth of work and in order to minimise the risk of participation, a suitable solution to the competition task can only be expected in two or more stages. The additional effort and the risks in terms of consistently adhering to the basic competition rules must be critically evaluated.
Legal basis
WSA 2010, Part A, Article VI
Muss-Kriterien
Definition
Bestimmungen und Vorgaben im Wettbewerb, die bei der Ausarbeitung der Entwurfskonzepte zwingend einzuhalten sind. Muss-Kriterien schränken die gestalterischen Spielräume im Wettbewerb ein und sind daher restriktiv einzusetzen. Die Verletzung von Muss-Kriterien führt im Sinne des Gebots der Gleichbehandlung zu einem zwingenden Ausscheiden der betreffenden Wettbewerbsarbeit.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Muss-Kriterien schränken die Spielräume sämtlicher Akteure in Architekturwettbewerben ein. Sie sind eindeutig zu kommunizieren und in den Unterlagen entsprechend zu kennzeichnen. Trifft das Preisgericht Entscheidungen auf Basis von Muss-Kriterien, ist darauf im Sitzungsprotokoll gesondert einzugehen. Die Vorprüfung hat die Verletzung von Muss-Kriterien eindeutig nachzuweisen, andernfalls kein zwingender Ausscheidungsgrund generiert wird.
Standespolitische Werte
Im Sinne der konzeptionellen Offenheit von Architekturwettbewerben sollten Muss-Kriterien sehr zurückhaltend eingesetzt werden. Für eine freie und innovative Auslegung der Aufgabenstellung sind Muss-Kriterien kontraproduktiv. Die Definition von Muss-Kriterien ist in der Wettbewerbsvorbereitung in Abstimmung mit den angestrebten Zielen des Wettbewerbs zu reflektieren. In zweistufigen Wettbewerben sollten die Vorgaben für die erste Stufe keine Muss-Kriterien enthalten.
Gesetzliche Grundlage
WSA 2010, Teil B, § 4, Absatz 7; § 17, Absatz 2 und 4; § 18
Mandatory criteria (EN)
Definition
Regulations and requirements in the competition that must be adhered to when developing the design concepts. Mandatory criteria restrict the creative scope in the competition and should therefore be used restrictively. Violation of mandatory criteria leads to the mandatory disqualification of the respective competition entry in the sense of the principle of equal treatment.
Description of the practical application / context
Mandatory criteria restrict the scope of all participants in architectural competitions. They must be clearly communicated and marked accordingly in the documents. If the jury makes decisions based on mandatory criteria, this must be specifically noted in the minutes of the meeting. The preliminary examination must clearly demonstrate the violation of mandatory criteria, otherwise no compelling reason for disqualification is generated.
Professional political contextualization
In the interests of the conceptual openness of architectural competitions, mandatory criteria should be used very sparingly. Mandatory criteria are counterproductive to a free and innovative interpretation of the task. The definition of mandatory criteria should be reflected upon in the preparation of the competition in coordination with the desired objectives of the competition. In two-stage competitions, the requirements for the first stage should not contain any mandatory criteria.
Legal basis
WSA 2010, Part B, § 4, paragraph 7; § 17, paragraphs 2 and 4; § 18
Nachrücker
Definition
Projekte, die zur Weiterbearbeitung im Rahmen der zweiten Stufe eines Wettbewerbs oder für Preisränge nominiert werden, wenn vorgereihte Projekte aus verfahrensrechtlichen Gründen (z. B. Fehlen einer gültigen Befugnis) ausgeschieden werden müssen.
Gesetzliche Grundlage
WSA 2010, Teil B, § 19, Absatz 12
Successor (EN)
Definition
Projects that are nominated for further processing in the second stage of a competition or for prize-winning positions if projects that have been shortlisted have to be eliminated for procedural reasons (e.g. lack of valid authorisation).
Legal basis
WSA 2010, Part B, § 19, paragraph 12
Nicht offener Wettbewerb
Definition
Verfahren mit Teilnahmebeschränkung, bei dem in einer Präqualifikationsstufe aus einer unbeschränkten Anzahl von Bewerbenden die an der Wettbewerbsstufe teilnehmenden Planungsteams anhand von Referenzen ausgewählt werden.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Beide Wettbewerbsstufen des nicht offenen Wettbewerbs werden von einem unabhängigen Preisgericht verantwortet. Die Auswahl der Planungsteams für die zweite Wettbewerbsstufe erfolgt anhand von objektivierbaren Präqualifikationskriterien und onym vorgelegten Referenzen. Im Gegensatz zu Wettbewerbsarbeiten sind Referenzen nicht direkt vergleichbar; die Beurteilung der Referenzqualitäten erfolgt daher auf Basis einer vorweg definierten Punktematrix, die eine Objektivierung der qualitativen Aspekte von Referenzen erlauben. Die zweite Stufe als Wettbewerbsstufe im engeren Sinne entspricht formal dem Ablauf eines geladenen Wettbewerbs und wird anonym abgewickelt.
Standespolitische Werte
Um das Wettbewerbsziel mit einem nicht offenen Wettbewerb zu erreichen, ist eine aufgabenadäquate Auswahl der Teilnehmenden der zweiten Stufe notwendig. Das aus der Einschränkung des Teilnehmerkreises resultierende Wettbewerbsrisiko wird durch niederschwellige Teilnahmekriterien und eine empfohlene Auswahl von 15 bis 20 Planungsteams reduziert. Wie beim geladenen Wettbewerb sollten bei der Auswahl der Büros Qualitäten wie Innovation, Potenzial und Affinität zur Aufgabenstellung vorrangig gewürdigt werden.
Gesetzliche Grundlage
§ 32 BVergG WSA 2010, Teil A, Präambel, Artikel VI
Restricted competition (EN)
Definition
A procedure with restricted participation in which the planning teams taking part in the competition stage are selected from an unlimited number of applicants on the basis of references in a pre-qualification stage.
Description of the practical application / context
Both stages of the restricted competition will be judged by an independent jury. The planning teams for the second stage of the competition will be selected on the basis of objective pre-qualification criteria and references that are not submitted anonymously. In contrast to competition entries, references are not directly comparable; the assessment of the reference qualities is therefore based on a pre-defined point matrix that allows the qualitative aspects of references to be objectified. The second stage, as a competition stage in the narrower sense, corresponds formally to the procedure of an invited competition and is conducted anonymously.
Professional political contextualization
In order to achieve the competition objective with a restricted competition, it is necessary to select the participants in the second stage in a way that is appropriate to the task. The competition risk resulting from the restriction of the group of participants is reduced by low-threshold participation criteria and a recommended selection of 15 to 20 planning teams. As with the invited competition, qualities such as innovation, potential and affinity with the task should be given priority when selecting the offices.
Legal basis
§ 32 BVergG WSA 2010, Part A, Preamble, Article VI
Nichtdiskriminierung
Definition
Gewährleistung eines gleichberechtigten und fairen Zugangs zu Möglichkeiten der Lebensentfaltung für alle Mitglieder der Gesellschaft. Für den Wettbewerb bedeutet Nichtdiskriminierung einen offenen, barrierefreien Zugang zu einzelnen Verfahren.
Standespolitische Werte
Jede Restriktion, jede Behinderung und Umgehung eines offenen, fairen und anonymen Wettbewerbs birgt diskriminierende Faktoren, die insbesondere bei Vergaben durch öffentliche Einrichtungen kritisch zu betrachten sind. Es wird daher der offene, anonyme Wettbewerb mit nachfolgendem Verhandlungsverfahren zur Vergabe von Planungsleistungen als Standard für Planungsentscheidungen empfohlen.
Gesetzliche Grundlage
WSA 2010, Teil A, Artikel II; Teil B, § 1 BVergG, § 2, Absatz 22 und § 20, Absatz 1 Das BVergG bestimmt Nichtdiskriminierung als eine der grundlegenden Voraussetzungen für Vergabeverfahren insgesamt und insbesondere für Auswahl-, Beurteilungs-, Eignungs- und Zuschlagskriterien.
Non-discrimination (EN)
Definition
Ensuring equal and fair access to opportunities for all members of society to develop their lives. For competition, non-discrimination means open, barrier-free access to individual procedures.
Professional political contextualization
Every restriction, every hindrance and every circumvention of open, fair and anonymous competition harbours discriminatory factors that must be viewed critically, especially when it comes to awarding contracts by public institutions. Therefore, open, anonymous competition with a subsequent negotiation procedure for awarding planning services is recommended as the standard for planning decisions.
Legal basis
WSA 2010, Part A, Article II; Part B, § 1 BVergG, § 2, paragraph 22 and § 20, paragraph 1 The BVergG stipulates non-discrimination as one of the fundamental requirements for award procedures as a whole and in particular for selection, evaluation, qualification and award criteria.
Objektivierung
Definition
Bezeichnet die Logik, die den Entscheidungsprozessen des Preisgerichts zugrunde liegt. Sie resultiert aus dem kritischen, vergleichenden Diskurs jener Gestaltungsansätze, die sich in breitem Spektrum in den Wettbewerbsprojekten darstellen. Darüber hinaus werden Ermessensspielräume im Entscheidungsprozess durch die zwingende Referenz auf die Beurteilungskriterien und die Interaktion zwischen den Mitgliedern des Preisgerichts sowie zwischen Preisgericht, Vorprüfung und beratenden Fachleuten ausgeglichen.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Das Prinzip der Objektivierung bestimmt das Handeln der Vorprüfung - nur prüfbare Aspekte der Wettbewerbsausschreibung können Gegenstand der Vorprüfung sein - und des Preisgerichts, dessen Entscheidungen sich an Inhalt und Kriterien der Wettbewerbsausschreibung orientieren.
Standespolitische Werte
Objektivierung als bewusste Eingrenzung subjektiv grundierter Beurteilungshandlungen stellt ein zentrales Qualitätskriterium für faire und nichtdiskriminierende Wettbewerbe dar. Die Nachvollziehbarkeit und Akzeptanz der Wettbewerbsergebnisse werden durch objektivierbare Grundlagen gestützt. Das Wettbewerbsrisiko wird durch objektiv nachvollziehbare Rahmenbedingungen minimiert.
Gesetzliche Grundlage
WSA 2010, Teil A, Präambel; Artikel I, Absatz 5; Teil B, § 17, Absatz 1 und 3
Objectification (EN)
Definition
This refers to the logic underlying the decision-making processes of the jury. It results from the critical, comparative discourse of the design approaches presented in the competition projects, which cover a broad spectrum. In addition, the scope for discretion in the decision-making process is balanced by the mandatory reference to the evaluation criteria and the interaction between the members of the jury, framed by input from the preliminary examination and advisory experts.
Description of the practical application / context
The principle of objectification determines the actions of the preliminary examination - only aspects of the competition that can be examined can be the subject of the preliminary examination - and of the jury, whose decisions are based on the content and criteria of the competition.
Professional political contextualization
Objectification as a conscious limitation of subjectively based assessment acts is a central quality criterion for fair and non-discriminatory competitions. The comprehensibility and acceptance of the competition results are supported by objectifiable bases. The competition risk is minimised by objectively comprehensible framework conditions.
Legal basis
WSA 2010, Part A, Preamble; Article I, paragraph 5; Part B, § 17, paragraphs 1 and 3
Offener Wettbewerb
Definition
Verfahren ohne Teilnahmebeschränkung. Offen bedeutet in der Regel, dass die Teilnahmebedingung am Wettbewerb auf die fachlich begründete Planungsbefugnis beschränkt bleibt. Der offene Wettbewerb strebt nach einer großen Vielfalt von Konzeptvorschlägen.
Standespolitische Werte
Offene Wettbewerbe mit niederschwelligen Teilnahmebedingungen können bei entsprechend breiter Teilnahme das Gesamtspektrum der Lösungsmöglichkeiten für die Bauaufgabe darstellen. Qualität resultiert beim offenen Wettbewerb aus der Informationsdichte und Vielfalt der Beiträge und der Hetorogenität und Breite der teilnehmenden Planungsteams. Aus gesellschafts-und standespolitischer Hinsicht ist der offene Wettbewerb anderen Verfahrensarten vorzuziehen.
Gesetzliche Grundlage
§ 32, Absatz 5 BVergG WSA 2010, Artikel VI Absatz 1a)
Open competition (EN)
Definition
Procedure without restriction on participation. As a rule, open means that the condition for participation in the competition is limited to the professionally justified planning authorisation. The open competition aims to achieve a wide range of conceptual proposals.
Professional political contextualization
Open competitions with low-threshold entry requirements can, if there is a broad range of participants, represent the full spectrum of possible solutions for the construction task. In an open competition, quality results from the density of information and the diversity of the contributions, as well as the heterogeneity and breadth of the participating planning teams. From a social and professional point of view, the open competition is preferable to other types of procedure.
Legal basis
§ 32 paragraph 5 BVergG WSA 2010, Article VI paragraph 1a)
Planungsphase
Definition
Teil der Wettbewerbsstufe, die sich an die Kommunikationsphase anschließt und mit dem Abgabetermin endet.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Die Planungsphase umfasst zumindest sechs bis acht Wochen der Laufzeit eines Architekturwettbewerbs bzw. der ersten Stufe eines Wettbewerbs nach Abschluss der Fragebeantwortung bis zur Abgabe der Wettbewerbsarbeiten. In der Planungsphase findet in der Regel keine weitere Kommunikation zu Ablauf, Inhalten und Regeln des Wettbewerbs mehr statt. In Ausnahmefällen entscheidet darüber das Preisgericht und hat die Abgabefrist allenfalls zu verlängern. Das Wettbewerbsbüro unterhält über den gesamten Verlauf des Wettbewerbs einen anonymen Kommunikationskanal über die elektronische Wettbewerbsplattform.
Gesetzliche Grundlage
WSA 2010, Teil B, § 15
Planning phase (EN)
Definition
Part of the competition stage that follows the communication phase and ends with the submission deadline.
Description of the practical application / context
The planning phase comprises at least six to eight weeks of the duration of an architectural competition or the first stage of a competition, from the completion of the questionnaire to the submission of the competition entries. As a rule, no further communication regarding the procedure, content and rules of the competition takes place during the planning phase. In exceptional cases, the jury decides on this and may extend the submission deadline. The competition office maintains an anonymous communication channel via the electronic competition platform throughout the entire competition.
Legal basis
WSA 2010, Part B, § 15
Präqualifikation
Definition
Erste, nicht anonyme Stufe eines nicht offenen Wettbewerbs, in der das Preisgericht die Auswahl der an der zweiten Wettbewerbsstufe Teilnehmenden anhand von Referenzen trifft.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Für die Präqualifikation werden von den interessierten Planungsteams Teilnahmeanträge gestellt sowie Referenzunterlagen eingereicht. In der Prüfung und Beurteilung der Referenzen kommt eine Punktematrix zum Einsatz. Punkte, die für jene Auswahlkriterien vorgesehen sind, die objektiv einzuordnen sind, können durch die Vorprüfung vergeben und vom Preisgericht approbiert werden. Qualitative Wertungspunkte dürfen nur vom Preisgericht vergeben werden. Die Entscheidungen in der Präqualifikation müssen in einem Protokoll insgesamt objektiv nachvollziehbar festgehalten werden.
Prequalification (EN)
Definition
First, non-anonymous stage of a restricted competition in which the jury selects the participants in the second stage of the competition on the basis of references.
Description of the practical application / context
The interested planning teams submit applications to participate in the prequalification process and provide reference documents. A points matrix is used to evaluate the references. Points for those selection criteria that can be objectively categorised can be awarded by the preliminary examination and approved by the jury. Qualitative evaluation points may only be awarded by the jury. The decisions in the prequalification process must be recorded in a protocol in a way that is objectively comprehensible.
Preisgeld
Definition
Finanzielle Belohnung der besten Leistungen im Wettbewerb ohne Berücksichtigung einer nachfolgenden Beauftragung mit Planungsleistungen. In der Regel werden sechs Preise vergeben, darunter drei gleichwertige Anerkennungspreise.
Standespolitische Werte
Das Preisgeld ist an Planungsteams im vollen Umfang auszuzahlen, deren Arbeiten vom Preisgericht mit Preisen bedacht und deren Teilnahmeberechtigung gegeben ist, wenn die im Wettbewerb geforderten Leistungen formal erbracht wurden. Wettbewerbsexterne Faktoren, wie beispielsweise Fragen der weiteren Beauftragung oder Realisierung des Projekts, sind dabei unerheblich.
Gesetzliche Grundlage
WSA 2010, Teil C
Prize money (EN)
Definition
Financial reward for the best performances in the competition, without consideration of a subsequent assignment of planning services. As a rule, six prizes are awarded, including three equal recognition prizes.
Professional political contextualization
The prize money is to be paid out in full to the planning teams whose work has been recognised by the jury and who are eligible to participate, if the services required in the competition have been formally provided. External factors, such as questions of further commissioning or realisation of the project, are irrelevant.
Legal basis
WSA 2010, Part C
Preisgeldsumme
Definition
Summe aller als Preise, Anerkennungspreise und Aufwandsentschädigungen ausgelobten Beträge, bemessen an der Leistung, die im Wettbewerb zu erbringen ist.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Für die Bemessung der Mindestpreisgeldsummen stellt die Bundeskammer der Ziviltechniker:innen einen Online-Preisgeldrechner zur Verfügung.
Standespolitische Werte
Die Preisgeldsumme bildet das Verhältnis der zu erbringenden Leistungen im Wettbewerb zu den sonstigen Wettbewerbsrisiken ab. Die Bemessung der Preisgeldsumme bezieht sich immer auf die im WSA 2010 definierte Grundleistung und beruht auf Erfahrungswerten zu den Kosten der Teilleistung Vorentwurf in Abhängigkeit von Größe und Schwierigkeitsgrad der Planungsaufgabe. Zusatzleistungen und der Aufwand von Klarstellungen gemäß WSA 2010, Teil B, § 19, Absatz 9 sind gesondert zu vergüten.
Gesetzliche Grundlage
WSA 2010, Teil C
Prize money sum (EN)
Definition
The sum of all prizes, recognition awards and expenses, calculated on the basis of the amount of work required for the competition.
Description of the practical application / context
The Federal Chamber of Civil Engineers provides an online prize money calculator for calculating the minimum prize money sum.
Professional political contextualization
The prize money sum reflects the ratio of the services to be provided in the competition to the other competition risks. The prize money sum is always calculated on the basis of the basic service defined in the WSA 2010 and is based on empirical values for the costs of the preliminary design service, depending on the size and degree of difficulty of the planning task. Additional services and the cost of clarifications in accordance with WSA 2010, Part B, § 19, Paragraph 9 are to be remunerated separately.
Legal basis
WSA 2010, Part C
Preisgericht
Definition
Bestimmendes Gremium in Architekturwettbewerben. Das Preisgericht setzt sich aus Personen mit Fachkompetenz im verfahrensgegenständlichen Fachgebiet (Fachpreisrichter) sowie Personen, die Sachkenntnisse und Expertise in Bezug auf den ausgelobten Wettbewerbsgegenstand haben (Sachpreisrichter), zusammen.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
In der Praxis haben sich abhängig von der Größe und Komplexität der Planungsaufgabe Preisgerichte mit fünf bis neun stimmberechtigten Mitgliedern bewährt. Der Vorsitz wird immer von einem Mitglied des Fachpreisgerichts übernommen, die Schriftführung immer von einem Mitglied des Sachpreisgerichts (Vertreter der Auftraggeberin).
Standespolitische Werte
Wesentliche Kriterien für die Zusammensetzung des Preisgerichts sind die Unabhängigkeit der nominierten Personen gegenüber der Auftraggeberin des Wettbewerbs, die Unvoreingenommenheit gegenüber sonstigen Verfahrensbeteiligten und die Mehrheitsfähigkeit und Expertise des Fachpreisgerichts. In diesem Sinne ist mindestens die Hälfte des Preisgerichts mit unabhängigen Fachleuten zu besetzen, die über dieselbe oder eine gleichwertige Qualifikation verfügen, wie sie von den teilnehmenden Planungsteams im Wettbewerb verlangt wird.
Gesetzliche Grundlage
WSA 2010, Teil B, § 3 § 165, Absatz 4 BVergG 2018 Die Bestimmung im BVergG, dass lediglich ein Drittel der Preisrichter "über dieselbe oder eine gleichwertige Qualifikation verfügen" muss, kann qualitätsbasierte und gemeinwohlorientierte Entscheidungen in Architekturwettbewerben konterkarieren. Nicht zuletzt ist nicht eindeutig definiert, was unter einer "gleichwertigen" Qualifikation zu verstehen ist.
Jury (EN)
Definition
The decisive body in architectural competitions. The jury is made up of people with expertise in the subject area of the competition (expert jurors) and people with knowledge and expertise in relation to the subject of the competition (non-expert jurors).
Description of the practical application / context
In practice, depending on the size and complexity of the planning task, juries with five to nine voting members have proven to be effective. The chair is always taken by a member of the expert jury, and the secretary is always a member of the expert jury (representative of the client).
Professional political contextualization
The main criteria for the composition of the jury are the independence of the nominated persons from the client of the competition, their impartiality towards other parties involved in the procedure, and the majority ability and expertise of the expert jury. In this sense, at least half of the jury must be composed of independent experts who have the same or an equivalent qualification as that required of the participating planning teams in the competition.
Legal basis
WSA 2010, Part B, § 3 § 165, paragraph 4 BVergG 2018 The provision in the BVergG that only one third of the judges "must have the same or equivalent qualifications" can counteract quality-based and public interest-oriented decisions in architectural competitions. Not least, it is not clearly defined what is meant by an "equivalent" qualification.
Preisträger
Definition
Die Verfasser der vom Preisgericht mit Preisen und Anerkennungspreisen bedachten Wettbewerbsarbeiten. Synonym auch die Bezeichnung der Projekte im laufenden Wettbewerb, die mit Preisen und Anerkennungspreisen bedacht werden.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Preisträger sind eindeutig zu benennen. Ex-aequo-Ränge sind nicht zulässig. Die Zuerkennung von Preisen und Anerkennungspreisen sind ausführlich zu begründen und die Projekte mit den entsprechenden Beurteilungszusammenhängen zu beschreiben.
Gesetzliche Grundlage
WSA 2010, Teil B § 19
Award winner (EN)
Definition
The authors of the competition entries that have been awarded prizes and recognition by the jury. The term is also used to describe the projects in the current competition that have been awarded prizes and recognition.
Description of the practical application / context
The winners must be clearly named. Ex aequo winners are not permitted. The reasons for awarding prizes and recognition must be given in detail and the projects described in the context of the relevant assessment.
Legal basis
WSA 2010, Part B § 19
Protokoll der Fragebeantwortung
Definition
Die Verschriftlichung der Fragen und Antworten, die im Rahmen der Kommunikationsphase des Wettbewerbs behandelt werden.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Das Protokoll der Fragebeantwortung umfasst die nach Themenstellung sortierten Fragen und Antworten. Es kann zusammen mit dem Protokoll des Kolloquiums, in dem ebenfalls Fragenbeantwortet werden, veröffentlicht werden. Vor der Übermittlung des Protokolls an die Verfahrensbeteiligten erfolgt eine Freigabe durch das Preisgericht.
Standespolitische Werte
Über das Protokoll der Fragebeantwortung werden die finalen Regeln und Inhalte der Wettbewerbsausschreibung fixiert. Auch Unklarheiten und missverständliche Formulierungen können in dieser Form aufgelöst werden. Daher sollten die gestellten Fragen ausführlich und klar sowie nur in Ausnahmefällen durch Rückverweis auf bereits vorliegende Unterlagen beantwortet werden.
Gesetzliche Grundlage
WSA 2010, Teil A, Artikel II, Absatz 13; Artikel VIII, Absatz 2 WSA 2010, Teil B, § 15
Minutes of the question and answer session (EN)
Definition
The written form of the questions and answers that are dealt with during the communication phase of the competition.
Description of the practical application / context
The minutes of the question and answer session will include the questions and answers, organised by topic. They may be published together with the minutes of the colloquium, in which questions are also answered. The minutes will be approved by the jury before being sent to the parties involved in the proceedings.
Professional political contextualization
The final rules and content of the competition announcement are set out in the minutes of the question and answer session. This is also the way to resolve any ambiguities and misunderstandings. Therefore, the questions asked should be answered in detail and clearly, and only in exceptional cases by referring back to existing documents.
Legal basis
WSA 2010, Part A, Article II, paragraph 13; Article VIII, paragraph 2 WSA 2010, Part B, § 15
Protokoll des Kolloquiums
Definition
Die schriftliche Dokumentation des persönlichen Diskurses zwischen den Mitgliedern des Preisgerichts und beratenden Fachleuten auf Seiten der Auftraggeberin und den am Wettbewerb teilnehmenden Planungsteams im Rahmen des Kolloquiums.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Das Protokoll des Kolloquiums umfasst in der Regel die Intentionen und Absichten der Auftraggeberin, die im Kolloquium direkt an die Architekturschaffenden kommunziert werden können. Weiters enthält das Protokoll des Kolloquiums die Beantwortung von direkt in der Veranstaltung gestellten Fragen bzw. Aussagen zu bereits vorliegenden schriftlichen Fragen aus dem Frageforum des Wettbewerbs.
Standespolitische Werte
Erläuterungen zu Voraussetzungen, Regeln und Inhalten des Wettbewerbs können im Rahmen des Kolloquiums und der Fragebeantwortung präzisiert und auch modifiziert werden. Damit dürfen jedoch die grundlegende Wettbewerbsordnung und die Verfahrensregeln nicht in der Weise abgeändert werden, dass Einfluss auf die Verfahrensgrundsätze gemäß § 20 BVergG 2018 genommen wird.
Gesetzliche Grundlage
WSA 2010, Teil A, Artikel VIII
Minutes of the colloquium (EN)
Definition
The written documentation of the personal discourse between the members of the jury and the client's expert advisors and the planning teams taking part in the competition during the colloquium.
Description of the practical application / context
The minutes of the colloquium usually include the intentions and objectives of the client, which can be communicated directly to the architects at the colloquium. The minutes of the colloquium also include answers to questions asked directly at the event and statements on written questions already submitted from the competition's question forum.
Professional political contextualization
Explanations of the requirements, rules and content of the competition can be clarified and modified during the colloquium and the question and answer session. However, the basic competition rules and the procedural rules must not be changed in such a way that the procedural principles according to § 20 BVergG 2018 are influenced.
Legal basis
WSA 2010, Part A, Article VIII
Protokoll des Preisgerichts
Definition
Schriftlicher Bericht über die Arbeit und die Entscheidungen des Preisgerichts.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Das Protokoll stellt den Sitzungsablauf dar, legt die Entscheidungsprozesse offen und enthält kritische Bewertungen und Beschreibungen der eingereichten Projekte sowie Empfehlungen für die weitere Planung des Siegerprojekts. Das Protokoll des Preisgerichts wird zusammen mit einer Verfasserliste veröffentlicht, in der die teilnehmenden Planungsteams mit Projektverfasser, deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie allfälligen Konsulentinnen und Konsulenten namentlich genannt werden.
Standespolitische Werte
Mit der nachvollziehbaren Beschreibung des Sitzungsverlaufs und der Entscheidungsfindung erfülllt das Protokoll des Preisgerichts die Verpflichtung zur Transparenz gegenüber der Öffentlichkeit. Alle teilnehmenden Planungsteams, die mit ihren Arbeiten stark in Vorleistung gegangen sind, sollen von der kritischen Analyse ihrer Entwürfe durch ein fachkundiges Preisgericht profitieren können. Insoferne soll das Protokoll kritische Kurzbeschriebungen aller eingerechten Projekte enthalten.
Gesetzliche Grundlage
WSA 2010, Teil B, § 6 § 165 BVergG 2018
Report of the jury (EN)
Definition
Written report on the work and decisions of the jury.
Description of the practical application / context
The report describes the proceedings of the meeting, disclose the decision-making processes and contain critical assessments and descriptions of the submitted projects as well as recommendations for the further planning of the winning project. The report of the jury meeting is published together with a list of authors, in which the participating planning teams are named along with the project authors, their employees and any consultants.
Professional political contextualization
With the comprehensible description of the course of the meeting and the decision-making process, the report of the jury fulfills the obligation of transparency towards the public. All participating planning teams, who have made a significant advance with their work, should be able to benefit from the critical analysis of their designs by an expert jury. In this respect, the report should contain brief critical descriptions of all projects submitted.
Legal basis
WSA 2010, Part B, § 6 § 165 BVergG 2018
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Realisierungswettbewerb
Definition
Wettbewerb, bei dem im Anschluss ein Verhandlungsverfahren zur Vergabe eines Dienstleistungsauftrags durchgeführt wird.
Standespolitische Werte
Realisierungswettbewerbe sind nur dann durchzuführen, wenn die Absicht besteht, die verfahrensgegenständliche Planungsleistung auch tatsächlich zu vergeben.
Gesetzliche Grundlage
§ 32 BVergG 2018 Die Definition der Begriffe "Ideenwettbewerb" und "Realisierungswettbewerb" im Vergabegesetz weicht von der Unterscheidung dieser Begriffe in der Praxis des Architekturwettbewerbs ab. Die Folgen sindVerfahrensmängel und Ideenwettbewerbe als "Sackgassen" bezüglich der Teilnahme qualifizierter Büros, der Entwurfsqualität und der Möglichkeiten einer Planungsbeauftragung.
Project competition (EN)
Definition
Competition, in which a negotiated procedure is then carried out to award a service contract.
Professional political contextualization
Project competitions should only be held if there is an intention to actually award the planning service in question.
Legal basis
§ 32 BVergG 2018 The definition of the terms “ideas competition” and "project competition” in the procurement law differs from the distinction between these terms in the practice of architectural competitions. The consequences are procedural deficiencies and idea competitions as "dead ends" with regard to the participation of qualified offices, the quality of the design and the possibilities of commissioning planning.
Rechtsschutz
Definition
Jedem Teilnehmer eines Wettbewerbs steht ein gewisser Rechtsschutz zur Verfügung. Gesondert anfechtbar (vor einer Nachprüfungsbehörde/Gericht) sind im Wettbewerb folgende, nach außen in Erscheinung tretende Entscheidungen. Im offenen Wettbewerb: die Ausschreibung; die Widerrufsentscheidung; die Entscheidung über die Zuweisung des Preisgeldes bzw. der Zahlungen oder über die Nicht-Zulassung zur Teilnahme am anschließenden Verhandlungsverfahren; vgl § 2 lit 15 sub lit kk BVergG. Im nicht offenen Wettbewerb: die Ausschreibung; die Nicht-Zulassung zur Teilnahme; die Aufforderung zur Vorlage von Wettbewerbsarbeiten; die Widerrufsentscheidung; die Entscheidung über die Zuweisung des Preisgeldes bzw. der Zahlungen oder über die Nicht-Zulassung zur Teilnahme am anschließenden Verhandlungsverfahren; vgl § 2 lit 15 sub lit ll BVergG. Im geladenen Wettbewerb: die Aufforderung zur Vorlage von Wettbewerbsarbeiten; die Wettbewerbsunterlagen; die Widerrufsentscheidung; die Entscheidung über die Zuweisung des Preisgeldes bzw. der Zahlungen oder über die Nicht-Zulassung zur Teilnahme am anschließenden Verhandlungsverfahren; vgl § 2 lit 15 sub lit mm BVergG.
Legal protection (EN)
Definition
Every participant in a competition has a certain degree of legal protection. The following decisions that appear externally in the competition can be contested separately (before a review authority/court). In an open competition: the invitation to tender; the cancellation decision; the decision on the allocation of prize money or payments or on non-admission to participation in the subsequent negotiated procedure; see § 2 lit 15 sub lit kk BVergG. In restricted competitions: the invitation to tender; the non-admission to participation; the invitation to submit competition works; the cancellation decision; the decision on the allocation of the prize money or payments or on the non-admission to participation in the subsequent negotiated procedure; see § 2 lit 15 sub lit ll BVergG. In the invited competition: the invitation to submit competition works; the competition documents; the cancellation decision; the decision on the allocation of the prize money or payments or on the non-admission to participate in the subsequent negotiated procedure; see § 2 lit 15 sub lit mm BVergG.
Rechtssicherheit
Definition
Vertrauen auf die Verbindlichkeit und Tragfähigkeit rechtlicher Vorgaben.Im Wettbewerb bedeutet Rechtssicherheit das Vertrauen auf die Rechtmäßigkeit der Verfahrensregeln und die Gültigkeit und Rechtskonformität des Ergebnisses.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Im Wettbewerb wird Rechtssicherheit durch die präzise Einhaltung der Verfahrensregeln und -kriterien hergestellt. Verfahrensregeln und -kriterien müssen so formuliert werden, dass sie der Wettbewerbsart und der Aufgabenstellung angemessen und prüfbar sind.
Standespolitische Werte
Die Einhaltung der Wettbewerbsordnung gemäß WSA 2010, Teil B garantiert Rechtssicherheit.
Legal certainty (EN)
Definition
Confidence in the binding nature and viability of legal requirements. In competition, legal certainty means trust in the legality of the procedural rules and the validity and legal conformity of the result.
Description of the practical application / context
In a competition, legal certainty is created through precise compliance with the procedural rules and criteria. Procedural rules and criteria must be formulated in such a way that they are appropriate and verifiable for the type of competition and the task.
Professional political contextualization
Compliance with the competition regulations in accordance with WSA 2010, Part B guarantees legal certainty.
Schwellenwert
Definition
Der vergabegesetzlich geregelte Schwellenwert bestimmt, ob Architekturwettbewerbe öffentlicher Institutionen im Unter- oder Oberschwellenbereich durchzuführen sind. Überschreitet der geschätzte Auftragswert ohne Umsatzsteuer aller zusammengehörigen Dienstleistungsaufträge den Schwellenwert, muss der Architekturwettbewerb europaweit bekannt gemacht werden, darunter genügt eine nationale Bekanntmachung. Geladene Architekturwettbewerbe sind nur unterhalb des Schwellenwerts zulässig.
Threshold value (EN)
Definition
The threshold value regulated by public procurement law determines whether architectural competitions organised by public institutions are to be carried out in the sub-threshold or above-threshold area. If the estimated contract value without VAT of all related service contracts exceeds the threshold value, the architectural competition must be announced throughout Europe; below this value, a national announcement is sufficient. Invited architectural competitions are only permissible below the threshold value.
Schwierigkeitsgrad
Definition
Kategorisierung von Planungsleistungen nach der Komplexität der Aufgabenstellung. Der Schwierigkeitsgrad wirkt sich im Architekturwettbewerb auf den Aufwand der teilnehmenden Planungsteams, auf deren Verfahrensrisiko und damit auf die Bemessung der Preisgeldsumme aus.
Level of difficulty (EN)
Definition
Categorisation of planning services according to the complexity of the task. In architectural competitions, the degree of difficulty affects the effort required by the participating planning teams, their procedural risk and thus the amount of prize money awarded.
Städtebaulicher Wettbewerb
Definition
Wettbewerb, dessen Gegenstand sich auf Anforderungen an die räumliche Gliederung und Hierarchie der gebauten Umwelt, die Funktionen der öffentlichen Infrastruktur, die Definition von Entwicklungsgebieten usw. bezieht.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Der städtebauliche Wettbewerb wird meist als Ideenwettbewerb, seltener als Realisierungswettbewerb durchgeführt. Er wird auch als Architekturwettbewerb verstanden, obwohl er auf anderen Maßstabsebenen als der Bauwerksentwurf stattfindet. Er liefert Vorgaben für die Festlegungen des Flächenwidmungs- und Bebauungsplans.
Urban planning competition (EN)
Definition
Competition whose subject matter relates to the requirements for the spatial organisation and hierarchy of the built environment, the functions of public infrastructure, the definition of development areas, etc.
Description of the practical application / context
The urban planning competition is usually held as an ideas competition, less often as a realisation competition. It is also understood as an architecture competition, although it takes place at a different scale than the building design. It provides guidelines for the specifications of the zoning and development plan.
Teilhabe (als politischer Grundsatz)
Definition
Teilhabe bedeutet das Einbezogensein unterschiedlicher gesellschaftlicher Gruppen und Personen in öffentlich relevante Prozesse. Im Wettbewerbswesen ist Teilhabe ein Grundsatz, der einerseits die Möglichkeit umfasst, gestalterische Beiträge zu öffentlichen Bauaufgaben zu liefern, und andererseits die notwendige Einbindung unabhängiger Fachleute in Preisgerichte beschreibt.
Gesetzliche Grundlage
§ 20 BVergG 2018, WSA 2010, Teil A, Artikel I, Absatz 7
Participation (as a political principle) (EN)
Definition
Participation means the inclusion of different social groups and individuals in publicly relevant processes. In the competition system, participation is a principle that, on the one hand, encompasses the opportunity to make creative contributions to public construction projects and, on the other hand, describes the necessary involvement of independent experts in juries.
Legal basis
§ 20 BVergG 2018, WSA 2010, Part A, Article I, paragraph 7
Teilnahmeberechtigung
Definition
Bestimmungen in der Ausschreibung eines Wettbewerbs, die den Personenkreis bzw. Unternehmen definieren, die an dem Verfahren teilnehmen dürfen.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Bei Wettbewerben nach den Grundsätzen des WSA 2010 wird die Teilnahmeberechtigung niederschwellig definiert und bezieht sich im wesentlichen auf das Vorliegen einer aufrechten Planungsbefugnis. Wird die Teilnahmeberechtigung nach BVergG über Ausschlussgründe (BVergG 2018, § 78) und den für Auftragsvergaben relevanten Begriff der Eignung (BVergG 2018, § 79) hergeleitet, resultieren daraus zumeist Hürden, die den Grundsätzen des BVergG 2018, § 20 zuwiderlaufen.
Standespolitische Werte
Die offene, niederschwellige Definition der Teilnahmebereichtigung ermöglicht eine große Vielfalt an Lösungsmöglichkeiten und damit eine größe Bandbreite an Qualität und Entscheidungsmöglichkeiten für die Lösung der Planungsaufgabe.
Gesetzliche Grundlage
§ 164 Absatz 1 BVergG 2018, WSA 2010, Teil B, § 1
Right to participate (EN)
Definition
Provisions in the invitation to tender for a competition that define the group of persons or companies that are allowed to take part in the procedure.
Description of the practical application / context
In competitions based on the principles of the WSA 2010, the eligibility to participate is defined at a low level and essentially refers to the existence of a valid planning authorisation. If eligibility for participation under the Federal Procurement Act is derived from reasons for exclusion (Federal Procurement Act 2018, § 78) and the concept of suitability relevant for the award of contracts (Federal Procurement Act 2018, § 79), this usually results in hurdles that run counter to the principles of the Federal Procurement Act 2018, § 20.
Professional political contextualization
The open, low-threshold definition of eligibility for participation enables a wide range of solutions and thus a wide range of quality and decision-making options for solving the planning task.
Legal basis
§ 164 paragraph 1 BVergG 2018, WSA 2010, Teil B, § 1
Teilnahmebeschränkung
Definition
Regeln, die die Teilnahme an Architekturwettbewerben an allgemeine rechtliche und wirtschaftliche Bedingungen knüpfen, die sich von der allgemeinen Befähigung unterscheiden, die ausgeschriebene Leistung erfüllen zu können.
Standespolitische Werte
Teilnahmebeschränkungen wirken restriktiv auf die Wettbewerbsziele, indem die gesamte Bandbreite an Lösungsansätzen, die für eine Planungsaufgabe möglich wäre, nicht erreicht werden kann. Sie stellen gleichzeitig das Prinzip der gesellschaftspolitischen Legitimation von Planungsprozessen in Frage.
Restriction on participation (EN)
Definition
Rules that link participation in architectural competitions to general legal and economic conditions that differ from the general ability to fulfil the advertised service.
Professional political contextualization
Restrictions on participation have a restrictive effect on the objectives of competition, in that the entire range of possible solutions for a planning task cannot be achieved. At the same time, they call into question the principle of the socio-political legitimisation of planning processes.
Transparenz
Definition
Durchführung, Dokumentation und Veröffentlichung des Verfahrensablaufs und der Entscheidungen des Preisgerichts in Architekturwettbewerben. Transparenz bezieht sich auf öffentlich legitimierte, in der Ausschreibung bekannt gegebene und nachvollziehbare Verfahrensregeln.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Die Transparenz der Entscheidungsfindung wird durch eine nachvollziehbare Argumentation des Prozesses im Protokoll des Preisgerichts hergestellt. Weitere Aspekte eines transparenten Wettbewerbs sind aus den Regeln der Wettbewerbsausschreibung, den Protokollen des Kolloquiums und der Fragebeantwortung sowie nach dem Wettbewerb aus der Ausstellung und öffentlichen Vermittlung der Wettbewerbsergebnisse abzuleiten.
Standespolitische Werte
Transparenz ist ein wesentlicher Grundsatz fairer Wettbewerbskultur und daher neben den Werten der Anonymität, Gleichbehandlung und Nichtdiskriminierung unverzichtbar für qualitätsbasierte Entscheidungen von Planungsaufträgen.
Gesetzliche Grundlage
§ 20, Absatz 1 BVergG 2018
Transparency (EN)
Definition
Implementation, documentation and publication of the procedure and the decisions of the jury in architectural competitions. Transparency refers to publicly legitimised, comprehensible procedural rules that are announced in the call for tenders.
Description of the practical application / context
The transparency of the decision-making process is ensured by a comprehensible argumentation of the process in the minutes of the jury. Further aspects of a transparent competition can be derived from the rules of the competition, the minutes of the colloquium and the answers to questions, as well as from the exhibition and public presentation of the competition results after the competition.
Professional political contextualization
Transparency is an essential principle of a fair competitive culture and, alongside the values of anonymity, equal treatment and non-discrimination, is therefore indispensable for quality-based decisions on planning contracts.
Legal basis
§ 20, paragraph 1 BVergG 2018
Überarbeitung
Definition
Eine vertiefte weitere Bearbeitung von ersten Entwürfen im Rahmen eines zweistufigen Wettbewerbs. In Ausnahmefällen kann das Preisgericht auch in einstufigen Wettbewerben die Überarbeitung von Wettbewerbsprojekten anordnen. Dies geschieht im Sinne der Präzisierung von Projekten, die für Preise infrage kommen, um den ausgeschriebenen Wettbewerbszielen genauer zu entsprechen und zwischen qualitativ gleichwertigen Entwürfen eine klare Entscheidung über den ersten Preis treffen zu können.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Der Rahmen der Überarbeitung wird einerseits durch zusätzliche Kriterien und erweiterte Leistungsanforderungen in der Ausschreibung der zweiten Stufe eines Wettbewerbs vorgegeben. Andererseits formuliert auch das Preisgericht der ersten Wettbewerbsstufe Empfehlungen zur weiteren Bearbeitung der Erstentwürfe.
Standespolitische Werte
Anforderungen an die Überarbeitung von Projekten in einer zweiten Wettbewerbsstufe sind im Sinne der Verhältnismäßigkeit und der Qualität der Projektaussagen festzulegen. Ergänzende Klarstellungen zu Projekten in einstufigen Wettbewerben zu verlangen, kann im Sinne der Qualität der Planungslösung sinnvoll und notwendig sein. Der Mehraufwand für die betroffenen Planungsteams ist abzugelten und es sind die Bestimmungen der Ausschreibung sowie insbesondere die Anonymität der Projektverfasser bis zur Entscheidung des Preisgerichts aufrecht zu halten.
Gesetzliche Grundlage
WSA 2010, Teil B, § 19 Absatz 9
Revision (EN)
Definition
Further in-depth processing of initial drafts as part of a two-stage competition. In exceptional cases, the jury may also order the revision of competition projects in single-stage competitions. This is done to clarify projects that are eligible for prizes in order to more closely meet the competition objectives and to be able to make a clear decision between qualitatively equivalent designs for the first prize.
Description of the practical application / context
The scope of the revision is defined, on the one hand, by additional criteria and extended performance requirements in the invitation to tender for the second stage of a competition. On the other hand, the jury for the first stage of the competition also formulates recommendations for the further processing of the initial designs.
Professional political contextualization
Requirements for the revision of projects in a second competition stage are to be defined in terms of proportionality and the quality of the project statements. It may be useful and necessary to request additional clarifications on projects in single-stage competitions in the interests of the quality of the planning solution. The additional work for the planning teams concerned must be compensated for and the provisions of the call for tenders, in particular the anonymity of the project authors, must be maintained until the final decision of the jury.
Legal basis
WSA 2010, Part B, § 19 paragraph 9
Unabhängigkeit
Definition
Bezeichnet den Status der Mitglieder des Preisgerichts gegenüber der Auftraggeberin, um eine unbeeinflusste Auseinandersetzung mit den Wettbewerbsarbeiten sicherzustellen. Für die Wettbewerbsorganisation und die Vorprüfung ist Unabhängigkeit maßgeblich für die Wahrung der Anonymität der teilnehmenden Planungsteams sowie eine Prüftätigkeit ohne Interessenskonflikte.
Independence (EN)
Definition
This refers to the status of the members of the jury in relation to the client, in order to ensure that the competition entries are examined without any influence. For the organisation of the competition and the preliminary examination, independence is essential to ensure that the anonymity of the participating planning teams is maintained and that the examination is carried out without any conflict of interest.
Unbefangenheit
Definition
Bezeichnet den Status der Mitglieder des Preisgerichts gegenüber den teilnehmenden Planungsbüros. Demnach dürfen für die Mitglieder des Preisgerichts keine Verhältnisse bestehen oder im Verlauf des Wettbewerbs begründet werden, die die unbeeinflusste Entscheidungsfähigkeit des Preisgerichts schwächen könnten. Unbefangenheit soll auch bei den teilnehmenden Planungsteams gegenüber möglichen Lösungen der Planungsaufgabe bestehen. Diese kann beeinträchtigt werden durch die Informationsvergabe im Wettbewerb und durch Kommunikationsfehler im laufenden Verfahren.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Die Unbefangenheit des Preisgerichts wird gewährleistet durch die Anonymität der Projektverfasser und indem die eingereichten Projekte dem Preisgericht erst in der Beurteilungssitzung präsentiert werden. Die Präsentation wird in einer neutralen, nicht wertenden oder vergleichenden Weise durch die Vorprüfung durchgeführt. Um die Unbefangenheit der Teilnehmenden sicherzustellen, ist bei der Erstellung der Ausschreibung auf Inhalte zu achten, die die unvoreingenommene Bearbeitung des Wettbewerbsgegenstands beeinträchtigen können. Dies betrifft einschränkende Muss-Kriterien, aber auch die Inhalte von Vorstudien als Beilagen der Wettbewerbsausschreibung. Bei Kommunikationsfehlern in mehrstufigen Wettbewerben wird die Unbefangenheit der Teilnehmenden beeinträchtigt, wenn Inhalte konkurrierender Planungsteams beispielsweise durch Protokollausschnitte und Überarbeitungsempfehlungen weitergegeben werden. In diesem Fall ist der Wettbewerb abzubrechen.
Standespolitische Werte
Unbefangenheit sit ein wesentliches Kriterium für faire und lautere Wettbewerbe. Um Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden, ist eine mögliche Befangenheit sowohl bei der Nominierung von Mitgliedern des Preisgerichts, als auch bei der Einladung von Planungsteams zu geladenen Wettbewerben zu berücksichtigen.
Impartiality (EN)
Definition
This primarily refers to the status of the members of the jury in relation to the participating planning offices. Accordingly, no relationships may exist or be established during the competition that could weaken the impartial, unbiased decision-making ability of the jury. The participating planning teams should also be impartial with regard to possible solutions to the planning task. This can be compromised by the information provided in the competition and by communication errors during the ongoing process.
Description of the practical application / context
The impartiality of the jury is ensured by the anonymity of the project authors and by the fact that the submitted projects are only presented to the jury at the evaluation meeting. The presentation is carried out ba the preliminary examination in a neutral, non-judgemental and non-comparative manner. In order to ensure the impartiality of the participants, care must be taken when drawing up the invitation to tender to ensure that it does not contain any content that could prejudice the impartial handling of the competition subject. This applies not only to restrictive mandatory criteria, but also to the content of preliminary studies submitted as appendices to the invitation to tender. In the case of communication errors in multi-stage competitions, the impartiality of the participants is compromised if the content of competing planning teams is passed on, for example, through excerpts from minutes and recommendations for revision. In this case, the competition must be cancelled.
Professional political contextualization
Impartiality is an essential criterion for fair and honest competitions. In order to avoid distortions of competition, possible bias must be taken into account both when nominating members of the jury and when inviting planning teams to invited competitions.
Urheberrecht
Definition
Verfügungsrecht über die eigenen geistig-schöpferischen Leistungen, deren Eigenständigkeit und Originalität als persönliche, schöpferische Aussage anerkannt wird. Das Urheberrecht verbleibt immer bei den Verfassern der Wettbewerbsarbeiten. Dessen Gewährleistung stellt eines der wesentlichsten Kriterien für Architekturwettbewerbe dar.
Copyright (EN)
Definition
Right of disposal over one's own intellectual and creative achievements, whose independence and originality is recognised as a personal, creative statement. The copyright always remains with the authors of the competition entries. Ensuring this is one of the most important criteria for architectural competitions.
Verhältnismäßigkeit
Definition
Abstimmung von Regeln und Vorgaben auf die jeweilige Aufgabenstellung des Wettbewerbs und dessen Rahmenbedingungen unter Bedachtnahme auf das wirtschaftliche Risiko im Wettbewerb für die teilnehmenden Planungsteams.
Standespolitische Werte
Steigende Anforderungen an die Leistungen in Architekturwettbewerben gefährden über unverhältnismäßige Teilnahmebedingungen hinaus die Qualität der Wettbewerbsergebnisse sowie die wirtschaftliche Tragfähigkeit von Wettbewerben für Architekturschaffende.
Gesetzliche Grundlage
§ 20, Absatz 1 BVergG WSA 2010, Teil A, Artikel II und Teil B, § 1
Proportionality (EN)
Definition
The rules and requirements are tailored to the respective task of the competition and its framework conditions, taking into account the economic risk in the competition for the participating planning teams.
Professional political contextualization
Increasing demands on the deliverables in architectural competitions, in addition to disproportionate conditions of participation, jeopardise the quality of the competition results and the economic viability of competitions for architects.
Legal basis
§ 20, paragraph 1 BVergG WSA 2010, Part A, Article II und Part B, § 1
Vorentwurfskonzept
Definition
Gestalterische Leistung, die in einem Wettbewerb gefordert bzw. von den teilnehmenden Planungsbüros erbracht wird. Der Konzeptcharakter von Wettbewerbsprojekten resultiert aus der geforderten Ausarbeitungstiefe, die sich von den weiteren Planungsschritten als Teil der beauftragten Architekturleistungen unterscheidet.
Preliminary design concept (EN)
Definition
A creatice achievement that is required in a competition or provided by the participating planning offices. The conceptual nature of competition projects results from the required depth of elaboration, which differs from the further planning steps as part of the commissioned architectural services.
Vorprüfbericht
Definition
Schriftlicher Bericht über die Arbeit der Vorprüfung mit Ergebnissen der Analyse der eingereichten Wettbewerbsprojekte. Der Vorprüfbericht enthält einen Überblick über die wesentlichen Kenndaten und Prüfinhalte, die nach gleichlautenden Kriterien und neutral bzw. nicht wertend für alle eingereichten Projekte ermittelt werden. Der Vorprüfbericht wird in der Regel nur dem Preisgericht vorgelegt und nicht veröffentlicht.
Preliminary examination report (EN)
Definition
Written report on the preliminary examination with the results of the analysis of the submitted competition projects. The preliminary examination report contains an overview of the essential key data and examination contents, which are determined according to identical criteria and are neutral or non-judgemental for all submitted projects. The preliminary examination report is usually only presented to the jury and not published.
Vorprüfung
Definition
Neutrale Analyse der Wettbewerbsarbeiten und Auswertung von Projektkenndaten in Bezug auf Konformität mit den Bestimmungen der Ausschreibung. Die Vorprüfung arbeitet mit Unterlagen, die über die Präsentationsunterlagen für das Preisgericht hinausgehen (digitale Prüfpläne, Raum- und Funktionsprogramm etc.), und liefert Grundlagen für die Arbeit des Preisgerichts.
Gesetzliche Grundlage
WSA 2010, Teil B § 8 und § 17
Preliminary examination (EN)
Definition
Neutral analysis of the competition entries and evaluation of project data in terms of conformity with the tender specifications. The preliminary examination works with documents that go beyond the presentation documents for the jury (digital test plans, room and function programme, etc.) and provides a basis for the jury's work.
Legal basis
WSA 2010, Part B § 8 und § 17
Wettbewerb
Definition
Allgemein gefasst ist der Wettbewerb ein Prinzip von Konkurrenz und ein formalisiertes Instrument für den Leistungsvergleich zwischen Individuen bzw. zwischen Wirtschaftsunternehmen auf einem bestimmten Markt. Die Idee permanenter vergleichender Konkurrenz, der Herstellung von Rangordnungen, Singularisierung und Autonomie prägt die Ideologie und Ökonomie spätmoderner Gesellschaften im Allgemeinen. In diesem Sinne sehen wir eine Wettbewerbsgesellschaft, die nach volatilen Kriterien Aufmerksamkeit und Anerkennung vergibt und das Prinzip des Wettbewerbs auch in ganz private, persönliche Lebensverhältnisse wie Identität, Sprache, religiöses Bekenntnis und deren mediale Vermittlung einbringt.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Im engeren Sinn des Planungs- oder Projektwettbewerbs ist ein Ausschreibungsverfahren gemeint, das öffentlichen oder privaten Auftraggeberinnen insbesondere auf den Gebieten der Raum-, Landschafts- und Stadtplanung, der Architektur und des Bauwesens einen Plan oder eine Planung verschaffen will. Wettbewerbe können als Ideen- oder Realisierungswettbewerbe durchgeführt werden und behandeln, ob bezogen auf eine öffentliche oder eine private Bauaufgabe, Gestaltungsfragen von öffentlicher, gesellschaftlicher Relevanz.
Competition (EN)
Definition
In general terms, competition is a principle of rivalry and a formalised instrument for comparing performance between individuals or between companies in a particular market. The idea of permanent comparative competition, the creation of rankings, singularisation and autonomy characterises the ideology and economy of late modern societies in general. In this sense, we see a competitive society that awards attention and recognition according to volatile criteria and also introduces the principle of competition into completely private, personal circumstances such as identity, language, religious confession and their media representation.
Description of the practical application / context
In the narrower sense of the planning or project competition, a tendering procedure is meant that aims to provide a plan or a plan for public or private clients, in particular in the fields of spatial, landscape and urban planning, architecture and construction. Competitions can be carried out as idea or realisation competitions and deal with design issues of public, social relevance, whether related to a public or a private construction task.
Wettbewerbsarbeit
Definition
Die von teilnehmenden Planungsteams unter dem Gebot der Anonymität gegenüber dem Preisgericht eingereichten Pläne, Modelle, Texte usw. Die Wettbewerbsarbeit umfasst das vom Preisgericht zu beurteilende Projekt sowie zusätzliche Unterlagen für die Vorprüfung und den Verfasserbrief.
Competition entry (EN)
Definition
The plans, models, texts, etc. submitted by the participating planning teams to the jury under the condition of anonymity. The competition work includes the project to be assessed by the jury as well as additional documents for the preliminary examination and the author's letter.
Wettbewerbsentscheidung
Definition
Die abschließende Feststellung des Preisgerichts über die Reihung der Wettbewerbsarbeiten sowie die Formulierung von Empfehlungen für die weitere Vorgangsweise an die Auftraggeberin bzw. in Bezug auf die Weiterbearbeitung des erstgereihten Projekts.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Der Preisgerichtsentscheid resultiert als finale Reihung und Begründung der Preisränge und Anerkennungen aus den kritischen Analysen und Bewertungen der eingereichten Projekte im Verlauf der Preisgerichtssitzung. Das Preisgericht strebt insbesondere eine konsensuale Entscheidung über die Zuerkennung des 1. Preises an.
Standespolitische Werte
Entscheidungen des Preisgerichts sind primär von der Expertise der Fachpreisrichter geprägt, sollten jedoch auch die Überzeugung der Auftraggeberin zum Ausdruck bringen, das beste Projekt für die Bauaufgabe und adäquate Empfehlungen für die weitere Planung erhalten zu haben.
Decision of the jury (EN)
Definition
The final decision of the jury on the ranking of the competition entries and the formulation of recommendations for the further procedure to the client or with regard to the further processing of the first-placed project.
Description of the practical application / context
The jury's decision results from the critical analyses and evaluations of the submitted projects during the jury meeting, and is expressed in the final ranking and justification of the prize ranks and recognitions. The jury particularly strives for a consensual decision on the awarding of the first prize.
Professional political contextualization
The decisions of the jury are primarily characterised by the expertise of the specialist judges, but should also express the client's conviction that they have received the best project for the construction task and adequate recommendations for further planning.
Wettbewerbsordnung
Definition
Regelwerk als Teil der Wettbewerbsunterlagen, das zumindest zu folgenden Punkten Festlegungen trifft: Vorgangsweise des Preisgerichts; Preisgelder und Vergütungen; Verwendungs- und Verwertungsrechte; Rückstellung von Unterlagen; Beurteilungskriterien; Ausschluss- und Ausscheidungsgründe; Termine.
Competition regulations (EN)
Definition
Rules as part of the competition documents, which specifies at least the following points: procedure of the jury; prize money and remuneration; rights of use and exploitation; return of documents; assessment criteria; reasons for exclusion and elimination; deadlines.
Wettbewerbsorganisation
Definition
Unternehmen in Vertretungsfunktion der Auftraggeberin als Schnittstelle zu den (anonymen) Teilnehmenden und zu sonstigen Verfahrensbeteiligten. Die Wettbewerbsorganisation begleitet den Gesamtablauf der Verfahren und gewährleistet deren gesetzeskonformen Ablauf. Zu den Hauptaufgaben der Wettbewerbsorganisation gehören die Servicierung der Verfahrensbeteiligten, sämtliche Kommunikationsleistungen im laufenden Verfahren, Verwahrung und Schutz sämtlicher Daten und Unterlagen (auch im Sinne der Wahrung der Verfasseranonymität), die Vorprüfung und die Begleitung der Preisgerichtssitzungen.
Competition organisation (EN)
Definition
The organisation of the competition supports the overall process of the competition and ensures that it is conducted in accordance with the law. The main tasks of the organisation of the competition include providing services to the participants in the competition, all communication services during the competition, the safekeeping and protection of all data and documents (including in terms of maintaining the anonymity of the authors), the preliminary examination and the support of the jury meetings.
Wettbewerbsplattform
Definition
Internetseite der Wettbewerbsorganisation, über die die Kommunikation und der Datenaustausch mit den teilnehmenden Planungsteams durchgeführt werden. Die wesentlichen Anforderungen an die Plattform sind im Vergabegesetz festgelegt.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Die Internetplattform für Architekturwettbewerbe dient der Bereitstellung von Wettbewerbsunterlagen, der anonymen Kommunikation zwischen den Verfahrensbeteiligten, der Informationsvermittlung durch die Wettbewerbsorganisation und dem Hochladen von Unterlagen der Wettbewerbsarbeit und des Verfasserbriefs.
Standespolitische Werte
Wettbewerbsplattformen müssen für Teilnehmende kostenlos, passwortgeschützt zugänglich und interaktiv nutzbar sein. Im Gesamtverlauf des Wettbewerbs ist die Sicherheit der Daten und die Anonymität der teilnehmenden Planungsteams zu gewährleisten. Die Plattformen sollten so aufgesetzt sein, dass der Aufwand für die teilnehmenden Büros minimiert wird.
Gesetzliche Grundlage
Anhang V BVergG WSA 2010, Teil B, § 12
Competition platform (EN)
Definition
Website of the competition organisation, used for communication and data exchange with the participating planning teams. The essential requirements for the platform are defined in the Procurement Act.
Description of the practical application / context
The internet platform for architectural competitions is used to provide competition documents, to enable anonymous communication between the parties involved in the process, to provide information from the competition organisers and to upload documents relating to the competition work and the author's letter.
Professional political contextualization
Competition platforms must be accessible to participants free of charge, password-protected and interactive. Throughout the competition, the security of the data and the anonymity of the participating planning teams must be guaranteed. The platforms should be set up in such a way that the effort required of the participating offices is minimised.
Legal basis
Appendix V BVergG WSA 2010, Part B, § 12
Wettbewerbsportal
Definition
Medium, das öffentliche Informationen über das Wettbewerbs- und Vergabewesen bereitstellt. Zum Beispiel www. architekturwettbewerb.at.
competition portal (EN)
Definition
Medium that provides public information about competitions and tenders. For example www.architekturwettbewerb.at.
Wettbewerbsrisiko
Definition
Das Wettbewerbsrisiko bezeichnet einerseits das Verhältnis zwischen dem Aufwand, der im Wettbewerb erbracht werden muss, und dem möglichen Erfolg bzw. der möglichen Beauftragung mit der ausgeschriebenen Planungsleistung. Andererseits liegt das Wettbewerbsrisiko in der Möglichkeit, mit bzw. in einem Architekturwettbewerb zu scheitern. Für die Auftraggeberin liegt das Wettbewerbsrisiko im Nichterreichen des Wettbewerbsziels, für Teilnehmende im Nichterreichen einer Prämierung bzw. der nachfolgenden Beauftragung. Das Wettbewerbsrisiko sinkt mit steigender Qualität – für die Auftraggeberin mit der Qualität der Wettbewerbsdurchführung, für teilnehmende Planungsteams mit der erreichbaren Qualität der Wettbewerbsarbeit.
Standespolitische Werte
Das Wettbewerbsrisiko ist entsprechend den Wettbewerbszielen abzuschätzen und im Sinne der Verhältnisses und eines fairen und lauteren Wettbewerbs zu minimieren. Dies betrifft alle Rahmenbedingungen des Wettbewerbs, insbesondere aber den Umfang an geforderten Leistungen im Wettbewerb und das dafür ausgelobte Preisgeld.
Competitive risk (EN)
Definition
The competition risk refers, on the one hand, to the relationship between the effort that must be expended in the competition and the possible success or the possible commissioning of the tendered planning service. On the other hand, the competition risk lies in the possibility of failing with or in an architectural competition. For the client, the competition risk lies in not achieving the competition goal, for participants in not achieving an award or the subsequent commissioning. The competition risk decreases with increasing quality – for the client with the quality of the competition organisation, for participating planning teams with the achievable quality of the competition work.
Professional political contextualization
The competition risk must be assessed in accordance with the competition objectives and minimised in the interests of a fair and honest competition. This applies to all the conditions of the competition, but in particular to the scope of the services required in the competition and the prize money offered for them.
Wettbewerbsteilnehmer
Definition
Alle Personen und Firmen, die sich für einen Wettbewerb registrieren, nehmen am Verfahren teil. Für sie gelten die Bestimmungen zu Kommunikation und Datenaustausch im laufenden Wettbewerb, sofern sich diese auf das Bereitstellen von Unterlagen, die Wahrung der Anonymität und die Kommunikation bis zur Teilnahmefrist beziehen. Im engeren Sinne bedeutet Teilnahme an einem Wettbewerb die Einreichung einer Wettbewerbsarbeit. Dafür gelten erweiterte Bestimmungen zur Sicherheit eingereichter Wettbewerbsarbeiten.
Gesetzliche Grundlage
§ 89, Absatz 4 BVergG 2018: Im Sinne der umfassenden Sicherung des Anonymitätsprinzips darf die Identität von Wettbewerbsteilnehmern nicht preisgegeben werden, auch wenn sie nur Ausschreibungsunterlagen abrufen und keine Wettbewerbsarbeiten einreichen.
Competition participants (EN)
Definition
All persons and companies who register for a competition take part in the procedure. The provisions on communication and data exchange in the current competition apply to them, provided that these relate to the provision of documents, the protection of anonymity and communication up to the deadline for participation. In the narrower sense, participation in a competition means submitting a competition entry. The extended provisions on the security of submitted competition entries apply to this.
Legal basis
§ 89, paragraph 4 BVergG 2018: In order to ensure the anonymity of the participants, their identities may not be revealed, even if they only download the tender documents and do not submit any competition entries.
Wirtschaftlichkeit
Definition
Prinzip des sorgsamen Umgangs mit Ressourcen und öffentlichen Mitteln sowie Beurteilungskriterium in Architekturwettbewerben unter allgemeiner Berücksichtigung der relevanten Kostenerwartung in Bau und Betrieb des geplanten Objekts.
Standespolitische Werte
Architekturwettbewerbe zeigen ein sehr hohes Maß an Wirtschaftlichkeit. Anhand der Kenndaten eingereichter Projekte lässt sich zeigen, dass qualitativ hochwertige Konzepte sowohl für die Realisierung als auch den Betrieb des geplanten Bauwerks Einsparungen generieren, die die Kosten des Wettbewerbs um ein Vielfaches übersteigen.
Economic efficiency (EN)
Definition
The principle of careful use of resources and public funds, as well as an assessment criterion in architectural competitions, taking into account the relevant cost expectations for the construction and operation of the planned object.
Professional political contextualization
Architecture competitions demonstrate a very high level of cost-effectiveness. The key data of the projects submitted shows that high-quality concepts for the realisation and operation of the planned building generate savings that exceed the costs of the competition many times over.
Currently there are no entries with this letter.
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Absichtserklärung
Definition
Verbindliche Erklärung der Auftraggeberin, das erstgereihte Planungsteam eines Realisierungswettbewerbs mit Leistungen in Art und Umfang, wie in den Wettbewerbsunterlagen festgelegt, beauftragen zu wollen. Sie wird auch als Auftragsversprechen bezeichnet und ist ein wesentlicher Bestandteil und Grundlage von Realisierungswettbewerben. Die Auftragsabsicht wird nicht im Wettbewerb selbst, sondern in einem nachfolgenden Verhandlungsverfahren realisiert.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Die Absicht, einen Planungsauftrag zu vergeben, wird in den Ausschreibungsunterlagen nach Art, Umfang und Zeitrahmen beschrieben und in der Regel nach Verhandlungen mit dem Planungsteam, das den ersten Preis erhalten hat, umgesetzt. Nur wenn die Verhandlung mit dem erstgereihten Team scheitert, wird mit den Verfasserern des zweitgereihten Projekts verhandelt. Umfang und Konditionen der Beauftragung, wie in den Wettbewerbsunterlagen angeführt, sind bis zum Verhandlungsverfahren nicht bindend. Sie werden im nachfolgenden Verhandlungsverfahren endgültig festgelegt.
Standespolitische Werte
Die Absichtserklärung und deren Inhalt sind ein wesentliches Kriterium bei der Einschätzung des wirtschaftlichen Risikos, das Teilnehmende an Architekturwettbewerben eingehen. Eine der Wettbewerbsaufgabe entsprechende Absichtserklärung ist daher ein grundlegendes Kriterium für die Kooperation der Architektenkammer in Wettbewerben.
Gesetzliche Grundlage
Das Bundesvergabegesetz 2018 (BVergG 2018) formuliert keine Verpflichtung oder verbindliche Absicht, auf Basis eines Wettbewerbs einen Auftrag zu vergeben. Im Wettbewerbssatandard Architektur - WSA 2010 ist die Absichtserklärung in der Wettbewerbsordnung, Teil B § 11 als verbindlicher Teil der Wettbewerbsausschreibung festgelegt.
Letter of intent (EN)
Definition
A binding declaration by the client that it intends to commission the first-placed planning team in a design competition to provide services of the type and scope specified in the competition documents. It is also referred to as a promise of contract and is an essential component and basis of design competitions. The intention to award a contract is not realised in the competition itself, but in a subsequent negotiation procedure.
Description of the practical application / context
The intention to award a planning contract is described in the tender documents according to type, scope and time frame and is usually implemented after negotiations with the planning team that received the first prize. Only if the negotiation with the first-placed team fails, will negotiations be held with the authors of the second-placed project. The scope and conditions of the contract, as stated in the competition documents, are not binding until the negotiation process. They are finally determined in the subsequent negotiation process.
Professional political contextualization
The declaration of intent and its content are an essential criterion for assessing the economic risk that participants in architectural competitions take. A declaration of intent that is appropriate for the competition task is therefore a fundamental criterion for the cooperation of the Chamber of Architects in competitions.
Legal basis
The Federal Procurement Act 2018 (BVergG 2018) does not formulate any obligation or binding intention to award a contract on the basis of a competition. In the competition standard for architecture - WSA 2010, the declaration of intent is defined in the competition rules, Part B § 11, as a binding part of the competition invitation.
Abstimmung
Definition
Entscheidungen im Preisgericht werden durch Abstimmungen getroffen. In der Abstimmung manifestiert sich die gemeinschaftliche Willensbildung des heterogen zusammengesetzten Preisgerichts in einem Prozess demokratischer Mehrheitsentscheidung. Abstimmungen gehen entsprechende Anträge voraus, die sich aus den wertenden Diskussionen des Preisgerichts über die eingereichten Wettbewerbsarbeiten ableiten. Sie beruhen auf den Regeln und Kriterien, die in der Wettbewerbsausschreibung bzw. der Wettbewerbsordnung festgehalten sind.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Die stimmberechtigten Mitglieder des Preisgerichts entscheiden zu Beginn jeder Sitzung über den anzuwendenden Abstimmungsmodus. In der Regel wird mit einfacher Mehrheit entschieden. Es kann auch festgelegt werden, dass in einzelnen Wertungsrundgängen Einstimmigkeit erforderlich ist oder eine Entscheidung durch Befürwortung von nur einem stimmberechtigten Mitglied des Preisgerichts herbeigeführt wird. Enthaltungen sind unzulässig. Bei einer geraden Anzahl stimmberechtigter Mitglieder des Preisgerichts kann es bei Abstimmungen zu einer Pattsituation kommen, wobei dann die Stimme des oder der Vorsitzenden doppelt gezählt wird, um zu einem gültigen Ergebnis zu kommen (Dirimierungsrecht). Die Ergebnisse von Abstimmungen sind im Sitzungsprotokoll festzuhalten.
Standespolitische Werte
Das Preisgericht ist beschlussfähig, wenn mindestens drei Viertel der stimmberechtigten Mitglieder anwesend sind, davon mindestens die Hälfte stimmberechtigte Mitglieder des Fachpreisgerichts. In der vom Vorsitz bestimmten Tagesordnung ist auch der Modus der Abstimmungen festzuhalten, der vom Preisgericht zu Beginn jeder Sitzung beschlossen wird. Abstimmungen erfolgen in der Regel offen mit einfacher Mehrheit. In Ausnahmefällen kann das Preisgericht geheim abstimmen oder nach Festlegen der Modalitäten eine Abstimmung mit qualifizierter Mehrheit beschließen. Ist ein stimmberechtigtes Mitglied des Preisgerichts verhindert, an der Sitzung teilzunehmen, geht das Stimmrecht dauerhaft an dessen Ersatzmitglied über. In den Sitzungen des Preisgerichts sind konsensuale Entscheidungen anzustreben.
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Voting (EN)
Definition
Decisions in the jury are made by voting. In the vote, the joint decision-making process of the hetrogenic jury is manifested in a democratic majority decision. Votes are preceded by corresponding motions, which are derived from the jury's evaluative discussions of the submitted competition entries. They are based on the rules and criteria set out in the competition announcement and the competition rules.
Description of the practical application / context
The voting members of the jury decide on the voting method to be used at the beginning of each meeting. As a rule, decisions are made by simple majority. It may also be stipulated that unanimity is required in individual evaluation rounds or that a decision is reached by the endorsement of only one voting member of the jury. Abstentions are not permitted. If there is an even number of members of the jury entitled to vote, a deadlock may occur during voting, in which case the vote of the chairperson is counted twice in order to arrive at a valid result (right to cast a deciding vote). The results of votes must be recorded in the minutes of the meeting.
Professional political contextualization
The jury is quorate if at least three quarters of the members entitled to vote are present, of which at least half are members of the specialist jury entitled to vote. The agenda determined by the chair shall also set out the voting procedure to be adopted by the jury at the beginning of each meeting. As a rule, votes are taken openly with a simple majority. In exceptional cases, the jury may vote by secret ballot or, after determining the modalities, decide to vote by qualified majority. If a voting member of the jury is unable to attend the meeting, the right to vote is permanently transferred to the substitute member. Consensual decisions should be sought in the meetings of the jury.
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Anerkennungspreis
Definition
Würdigung von Entwurfskonzepten mit besonderen Qualitätsmerkmalen und innovativen Aussagen.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Anerkennungspreise werden für drei Entwurfskonzepte vergeben, die sich mit Innovation und hochwertigen Lösungsansätzen im Preisgericht qualifizieren, jedoch für eine Realisierung der Bauaufgabe nicht infrage kommen. Anerkennungspreise sind in der Regel gleichwertig und sind mit einer Prämie dotiert, die ungefähr der Hälfte des niedrigesten, vergebenen Preises entspricht.
Standespolitische Werte
Die Wettbewerbsordnung sieht vor, zumindest drei gleichwertige Anerkennungspreise zu vergeben. Die Förderung von Innovation und mutiger Entwurfsarbeiten sollte dabei im Vordergund stehen. In diesem Sinne sollen auch Arbeiten, die einzelne Beurteilungskriterien nicht erfüllen, für Anerkennungspreise infrage kommen.
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Recognition (EN)
Definition
Appreciation of design concepts with special quality features and innovative statements.
Description of the practical application / context
Recognitions are awarded for three design concepts that qualify with innovation and high-quality solutions in the jury, but are not eligible for realization of the building project. Recognition prizes are generally of equal value and are endowed with a bonus that corresponds to approximately half of the lowest prize awarded.
Professional political contextualization
The competition rules provide for at least three equal recognitions to be awarded. The focus should be on promoting innovation and bold design work. In this sense, works that do not meet individual assessment criteria should also be eligible for recognition.
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Anonymität
Definition
Geheimhaltung der Identität von Projektteams im laufenden Wettbewerb. Von altgriechisch "an-ōnymos" = ohne Namen, unbekannt. Die Anonymität ist eines der wesentlichsten Kriterien, um die Objektivierbarkeit der Entscheidungen in Architekturwettbewerben sicherzustellen.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Wettbewerbsarbeiten werden durch die Codierung mit sechsstelligen Kennziffern anonymisiert. Nach Abgabe der Wettbewerbsarbeiten hat die Wettbewerbsorganisation die Anonymität der Planungsteams zu gewährleisten. Dies geschieht durch die Ausgliederung der Vorprüfung an ein unabhängiges Verfahrensbüro bzw. an von der Auftraggeberin unabhängige Fachleute. Dem Preisgericht werden die Wettbewerbsarbeiten in Form gedruckter Pläne und Beilagen präsentiert, deren sechsstellige Kennziffern durch fortlaufende Nummern ersetzt wurden, was einen weiteren Schritt der Anonymisierung bedeutet.
Standespolitische Werte
Die Anonymität gewährleistet eine unvoreingenommene, qualitätsorientierte Bewertung der eingereichten Wettbewerbsarbeiten. Sie stellt ein wesentliches Qualitätskriterium im Wettbewerb dar und ist in allen Phasen des offenen und geladenen Architekturwettbewerbs zu gewährleisten. Nicht offene Wettbewerbe werden nur in der Präqualifikationsstufe nicht anonym gegenüber der Auftraggeberin und dem Preisgericht, jedoch anonym gegenüber den Mitbewerbenden geführt. Die Verletzung der Anonymität stellt einen Ausscheidungsgrund dar. Die Anonymität ist das wesentlichste Qualitätskriterium für die Kooperation eines Wettbewerbs durch die ZT-Kammer.
Gesetzliche Grundlage
§165 BVergG 2018 legt fest, dass "die Anonymität der vorgelegten Wettbewerbsarbeiten" bis zur Entscheidung des Preisgerichts zu wahren ist. Siehe auch WSA 2010, Artikel III.
Anonymity (EN)
Definition
Confidentiality of the identity of project teams in an ongoing competition. From the ancient Greek "an-ōnymos" = without name, unknown. Anonymity is one of the most important criteria for ensuring the objectivity of decisions in architectural competitions.
Description of the practical application / context
Competition entries are anonymized by coding them with six-digit codes. Once the competition entries have been submitted, the competition organization must guarantee the anonymity of the planning teams. This is done by outsourcing the preliminary review to an independent procedural office or to experts who are independent of the client. The competition entries are presented to the jury in the form of printed plans and enclosures, whose six-digit codes have been replaced by consecutive numbers, which represents a further step towards anonymisation.
Professional political contextualization
Anonymity guarantees an unbiased, quality-oriented evaluation of the submitted competition entries. It is an essential quality criterion in the competition and must be guaranteed in all phases of the open and invited architectural competition. Only in the pre-qualification stage are non-open competitions not conducted anonymously vis-à-vis the client and the jury, but anonymously vis-à-vis the competitors. Any breach of anonymity constitutes reasons for elimination. Anonymity is the most important quality criterion for the cooperation of a competition by the chamber of architects.
Legal basis
§165 BVergG 2018 stipulates that "the anonymity of the submitted competition entries" must be preserved until the decision of the jury. See also WSA 2010, Article III.
Architekturwettbewerb
Definition
Synonym gebrauchte Bezeichnung für städtebauliche Wettbewerbe und Wettbewerbe im Bereich des Hochbaus oder der Landschaftsplanung. Architekturwettbewerbe behandeln Planungs-, Bau- und Gestaltungsaufgaben und schaffen eine Konkurrenzsituation zwischen unterschiedlichen Lösungsansätzen zur Findung des jeweils besten Planungskonzepts für die gestellte Aufgabe.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Architekturwettbewerbe werden in unterschiedlichen Verfahrensformen praktiziert, als offene, nicht offene und geladene Wettbewerbe. Weiters ist der Geltungsbereich zwischen EU-weit, national oder regional unterschiedlich definiert. In Bezug auf die Absicht des Wettbewerbs ist zwischen Realisierungswettbewerben und Ideenwettbewerben zu unterscheiden.
Standespolitische Werte
Der offene Architekturwettbewerb ohne wesentliche Beschränkung des Teilnahmekreises liefert die besten Ergebnisse für die Planungsaufgabe. Er wird daher als das Regelverfahren angesehen. Die generellen Anforderungen an Architekturwettbewerbe sind im Wettbewerbsstandard Architektur, WSA 2010 (in der geltenden Ausgabe von 2022) festgelegt. Die Aussagen des WSA 2010 beschreiben den Architekturwettbewerb als qualitätsorientierten Gestaltungsprozess und weichen daher in einzelnen Punkten von den Bestimmungen des Bundesvergabegesetzes ab, das sich auf die Vergabe von Aufträgen bezieht.
Gesetzliche Grundlage
§ 163 BVergG fasst die für Wettbewerbe geltenden Bestimmungen des Bundesvergabegesetzes zusammen.
Architectural design competition (EN)
Definition
A term used synonymously for urban planning competitions and competitions in the field of building construction or landscape planning. Architectural competitions deal with planning, construction and design tasks and create a competitive situation between different approaches to finding the best planning concept for the task at hand.
Description of the practical application / context
Architectural competitions are practised in different procedural forms, as open, restricted and invited competitions. Furthermore, the scope is defined differently between EU-wide, national or regional. With regard to the intention of the competition, a distinction must be made between realisation competitions and ideas competitions.
Professional political contextualization
The open architectural competition without significant restrictions on the number of participants delivers the best results for the planning task. It is therefore regarded as the standard procedure. The general requirements for architectural competitions are set out in the Competition Standard for Architecture, WSA 2010 (in the current edition of 2022). The statements of the WSA 2010 describe the architectural competition as a quality-orientated design process and therefore deviate in individual points from the provisions of the Federal Procurement Act, which relates to the awarding of contracts.
Legal basis
§ 163 BVergG summarises the provisions of the Federal Procurement Act that apply to competitions.
Aufgabenstellung
Definition
Im Wettbewerb die Beschreibung des Planungsinhalts und dessen Rahmenbedingungen.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Die Aufgabenstellung ist die Beschreibung der inhaltlichen Rahmenbedingungen der Planungsaufgabe, die in Übereinstimmung mit dem konzeptionellen Charakter des Architekturwettbewerbs so ergebnisoffen zu beschreiben ist, dass unterschiedliche Lösungsansätze möglich sind. Um die Vielfalt der Lösungen der Aufgabenstellung nicht einzuschränken, sollte auf Muss-Kriterien weitgehend verzichtet werden. Dennoch ist die Aufgabenstellung so präzise zu beschreiben, dass die Entwurfskonzepte die Anforderungen und Erwartungen der Auftraggeberin treffen können.
Standespolitische Werte
Die Lösung der Aufgabenstellung stellt eine geistig-schöpferische Dienstleistung dar, deren Qualität bei Architekturwettbewerben aus der Vielfalt der möglichen Entwurfsansätze resultiert. Entsprechend offen und reduziert auf wesentliche städtebauliche, architektonische und funktionale Kriterien ist die Aufgabenstellung zu formulieren.
Task (EN)
Definition
In the competition, the description of the planning content and its framework conditions.
Description of the practical application / context
The brief is the description of the content-related framework conditions of the planning task, which, in accordance with the conceptual nature of the architectural competition, must be described in such an open-ended way that different approaches are possible. In order not to restrict the variety of solutions to the brief, mandatory criteria should be largely dispensed with. Nevertheless, the brief should be described so precisely that the design concepts can meet the client's requirements and expectations.
Professional political contextualization
The solution to the brief represents an intellectual and creative service, the quality of which in architectural competitions results from the diversity of possible design approaches. Accordingly, the brief must be formulated in an open manner and reduced to essential urban planning, architectural and functional criteria.
Auftraggeberin
Definition
Auftraggeberin ist jede Rechtsträgerin, die vertraglich einen Auftrag zur Erbringung von Leistungen gegen Entgelt erteilt hat oder zu erteilen beabsichtigt. Auftraggeberin ist auch jede Institution, die in der Funktion der Bauherrin einen Architekturwettbewerb ausschreibt.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Die Auftraggeberin bereitet in Zusammenarbeit mit Fachleuten den Wettbewerb vor, bestimmt die Art des Verfahrens und beruft das Preisgericht ein. Sie ist im Sachpreisgericht vertreten, tritt jedoch als Institution die Entscheidungsvollmacht im laufenden Wettbewerb an das Preisgericht ab. In der Kommunikationsphase des Wettbewerbs beantwortet sie Fragen zur Aufgabenstellung. Nach dem Wettbewerb führt die Auftraggeberin ein Verhandlungsverfahren mit dem Planungsteam des erstgereihten Projektes und vergibt weitere Planungsaufträge.
Standespolitische Werte
Die Auftraggeberin ist Empfängerin der im Architekturwettbewerb erbrachten Leistungen. Diese entsprechend den Ausschreibungsbedingungen abzugelten und insgesamt für ein faires Verfahren zu sorgen, liegt aus standespolitischer Sicht in der Verantwortung der Auftraggeberin. Öffentliche Auftraggeberinnen arbeiten mit öffentlichen Mitteln, die sorgsam zu verwenden sind. In diesem Sinne erfolgt eine Kooperation bei Architekturwettbewerben zwischen Auftraggerbin und ZT-Kammer, soferne Fairness und Gemeinwohlorientierung durch die Regeln des Wettbewerbs gewährleistet werden können.
Client (EN)
Definition
The client is any legal entity that has contractually awarded or intends to award a contract for the provision of services in return for payment. A contracting authority is also any institution that organises an architectural competition in the capacity of a client.
Description of the practical application / context
The client prepares the competition in collaboration with experts, determines the type of procedure and convenes the jury. It is represented on the jury, but as an institution it cedes decision-making authority to the jury during the competition. During the communication phase of the competition, it answers questions about the brief. After the competition, the client conducts a negotiation procedure with the planning team of the first-ranked project and awards further planning contracts.
Professional political contextualization
The client is the recipient of the services provided in the architectural competition. From a professional policy perspective, it is the client's responsibility to remunerate these in accordance with the tender conditions and to ensure a fair procedure overall. Public clients work with public funds, which must be used carefully. With this in mind, cooperation in architectural competitions takes place between the client and the Chamber of Architects, provided that fairness and orientation towards the common good can be guaranteed by the rules of the competition.
Auftragswertberechnung
Definition
Wettbewerbe von öffentlichen Auftraggebern erfolgen im Oberschwellenbereich, wenn bei Realisierungswettbewerben der geschätzte Auftragswert des Dienstleistungsauftrages unter Berücksichtigung etwaiger Preisgelder und Zahlungen an Teilnehmer bzw. bei Ideenwettbewerben die Summe der Preisgelder und Zahlungen an Teilnehmer den aktuell festgelegten Schwellenwert übersteigt; vgl § 12 Abs 2 BVergG. Wettbewerbe erfolgen im Unterschwellenbereich, wenn der geschätzte Auftragswert unter Einrechnung der Preisgelder und Zahlungen oder die Summe der Preisgelder und Zahlungen an die Teilnehmer den aktuell festgelegten Schwellenwert nicht erreicht; vgl § 12 Abs 3 BVergG.
Calculation of contract value (EN)
Definition
Competitions organised by contracting authorities are held in the upper threshold range if, in the case of realisation competitions, the estimated contract value of the service contract, taking into account any prize money and payments to participants or, in the case of ideas competitions, the sum of the prize money and payments to participants exceeds the currently specified threshold value; see Section 12 (2) BVergG. Competitions are held in the sub-threshold area if the estimated contract value, taking into account the prize money and payments or the sum of the prize money and payments to the participants, does not reach the currently specified threshold value; see Section 12 (3) BVergG.
Aufwandsentschädigung
Definition
Finanzielle Abgeltung von Aufwendungen der teilnehmenden Planungsteams in Wettbewerben.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Die Aufwandsentschädigung wird bei ordnungsgemäßer Einreichung einer Wettbewerbsarbeit unabhängig von deren Qualität ausbezahlt. Sie wird in der Regel bei geladenen Wettbewerben als Alternative zu Preisgeldern oder in Ergänzung zu diesen definiert.
Standespolitische Werte
Eine Aufwandsentschädigung soll immer nur in Ergänzung von Preisgeldern ausgeschüttet werden und diese nicht ersetzen.
Compensation of expenses (EN)
Definition
Financial compensation for expenses incurred by planning teams participating in competitions.
Description of the practical application / context
The compensation of expenses is paid if a competition entry is submitted correctly, regardless of its quality. It is generally defined for invited competitions as an alternative to prize money or in addition to it.
Professional political contextualization
A compensation of expenses should only ever be paid in addition to prize money and should not replace it.
Ausscheidungsgründe
Definition
Projektbezogene, in der Ausschreibung definierte Gründe, die das Ausscheiden einer Wettbewerbsarbeit durch das Preisgericht bewirken. Zu unterscheiden sind zwingende Auscheidungsgründe (z. B. verspätete Abgabe, Verletzung der Anonymität) und potenzielle Auscheidungsgründe, die sich aus den Abweichungen der Wettbewerbsarbeit von den Vorgaben der Ausschreibung herleiten (z. B. Unterschreitung der Flächenanforderungen aus dem Raum- und Funktionsprogramm).
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Durch das Preisgericht werden Wettbewerbsarbeiten in der Regel aufgrund von Qualitätsmängeln, die im Protokoll des Preisgerichts erläutert werden, ausgeschieden. Zwingende Ausscheidungsgründe ergeben sich aus den Regeln des Wettbewerbs und sind durch die Vorprüfung festzustellen (bzw. gegebenenfalls durchzusetzen). Werden zwingende Ausscheidungsgründe nicht schlagend, ist die Fairness und Gelichbehandlung im Wettbewerb nicht mehr gegeben. Weicht die Arbeit des Preisgerichts in dieser Hinsicht von der Wettbewerbsordnung ab, kann daraus ein Einspruch von Teilnehmenden gegen das Ergebnis resultieren.
Standespolitische Werte
Das Ausscheiden von Projekten darf ausschließlich durch das Preisgericht erfolgen und ist nachvollziehbar im Protokoll des Preisgerichts zu begründen.
Reasons for elimination (EN)
Definition
Project-related reasons defined in the call for entries that cause a competition entry to be eliminated by the jury. A distinction must be made between mandatory reasons for elimination (e.g. late submission, violation of anonymity) and potential reasons for elimination that result from deviations of the competition entry from the specifications of the call for entries (e.g. falling short of the space requirements from the spatial and functional programme).
Description of the practical application / context
As a rule, competition entries are eliminated by the jury on the basis of quality deficiencies, which are explained in the minutes of the jury. Mandatory reasons for elimination result from the rules of the competition and are to be determined by the preliminary examination (or enforced if necessary). If mandatory reasons for elimination are not applied, fairness and equal treatment in the competition are no longer guaranteed. If the work of the jury deviates from the competition rules in this respect, this may result in an objection to the result by participants.
Professional political contextualization
Projects may only be eliminated by the jury and the reasons for this must be clearly stated in the minutes of the jury.
Ausschlussgründe
Definition
Umstände, die zum Ausschluss bestimmter Personen oder Unternehmen von der Teilnahme am Wettbewerb führen, um Verzerrungen des Wettbewerbsergebnisses zu verhindern.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Ausschlussgründe werden in Analogie zur Teilnahmeberechtigung in der Ausschreibung festgelegt und betreffen Personen, die aufgrund von Unvereinbarkeiten mit den Regeln des Wettbewerbs grundsätzlich nicht am Verfahren teilnehmen dürfen. Dies betrifft Personen mit Vorkenntnissen, die anderen Teilnehmenden nicht zur Verfügung stehen. Dies betrifft aber auch Personen, die in einem engen Abhängigkeitsverhältnis zu einem Mitglied des Preisgerichts stehen oder an der Vorbereitung und Durchführung des Wettbewerbs mitwirken. In diesem Sinne sind grundsätzlich auch alle Personen, die an der Wettbewerbsorganisation und Vorprüfung beteiligt sind, von der Teilnahme ausgeschlossen.
Standespolitische Werte
Standespolitisch werden die Ausschlussgründe des § 78 BVergG 2018 formell zwar anerkannt, aber in wesentlichen Aspekten des "Eignungsnachweises" auf das dem Wettbewerb folgende Verhandlungsverfahren zur Vergabe des Dienstleistungsauftrags verschoben. Im Wettbewerb selbst wird kein Auftrag vergeben, daher sollte aus standespolitischer Hinsicht der Architekturwettbewerb möglichst offen und mit niederschwelligen Teilnahmebedingungen durchgeführt werden. Im Wesentlichen stellt die aufrechte Planungsbefugnis den Nachweis der Eignung dar. Siehe WSA 2010, Teil B, §1.
Gesetzliche Grundlage
§78 BVergG 2018 §25 BVergG 2018 betrifft Personen, die Vorarbeiten zu einem Vergabeverfahren geleistet haben. und deren möglichen Ausschluss. §26 BVergG 2018 behandelt das Thema der Interessenskonflikte. Die Paragraphen 25 und 26 stellen wesentliche Kriterien für faire Wettbewerbe dar und müssen daher ihrem Inhalt nach in jedem Fall in den Regeln von Architekturwettbewerben ihren Niederschlag finden, wenngleich §25 nach österreichischem Recht nicht auf Architekturwettbewerbe anzuwenden wäre.
Reasons for exclusion (EN)
Definition
Circumstances that lead to the exclusion of certain persons or companies from participation in the competition in order to prevent distortions of the competition result.
Description of the practical application / context
Reasons for exclusion are defined in the competition documents by analogy with the eligibility to participate and concern persons who are generally not allowed to participate in the procedure due to incompatibilities with the rules of the competition. This applies to persons with prior knowledge that is not available to other participants. However, this also applies to persons who are closely dependent on a member of the jury or who are involved in the preparation and realisation of the competition. In this sense, all persons involved in the organisation and preliminary examination of the competition are also excluded from participation.
Professional political contextualization
In terms of professional policy, the reasons for exclusion of §78 BVergG 2018 are formally recognised, but are postponed in essential aspects of the "proof of suitability" to the negotiated procedure following the competition for the award of the service contract. No contract is awarded in the competition itself, which is why the architectural competition should be held as openly as possible and with low-threshold conditions of participation from a professional policy perspective. Essentially, the valid planning authorisation constitutes proof of suitability. See WSA 2010, Part B, §1.
Legal basis
§78 BVergG 2018 §25 BVergG 2018 concerns persons who have carried out preparatory work for an award procedure and their possible exclusion. §26 BVergG 2018 deals with the issue of conflicts of interest. Paragraphs 25 and 26 are essential criteria for fair competitions and must therefore be reflected in the rules of architectural competitions in any case, even though §25 would not apply to architectural competitions under Austrian law.
Ausschreibung
Definition
Textliche Erläuterung der Regeln und Inhalte eines Architekturwettbewerbs.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Die Ausschreibung besteht aus einem formalen Teil mit den Wettbewerbsbedingungen, insbesondere der Wettbewerbsordnung, einem inhaltlichen Teil, der die Wettbewerbsaufgabe beschreibt, sowie einem leistungsbezogenen Teil, der den Umfang und die Ausführung der Wettbewerbsarbeit regelt.
Standespolitische Werte
Ausschreibungen mit fairen Regeln und richtig, vollständig und verständlich vorgetragenen Inhalten sowie angemessenen Vorgaben zu den im Wettbewerb zu erbringenden Leistungen sind standespolitisch wesentliche Kriterien für funktionierende Wettbewerbe. Dafür stellt die Kammer Mustervorlagen für die unterschiedlichen Wettbewerbsarten zur Verfügung.
Competition documents (EN)
Definition
Textual explanation of the rules and content of an architectural competition.
Description of the practical application / context
The brief consists of a formal part with the competition conditions, in particular the competition rules, a content-related part that describes the competition task and a performance-related part that regulates the scope and execution of the competition work.
Professional political contextualization
Competition documents with fair rules and correct, complete and comprehensible content as well as appropriate specifications for the services to be provided in the competition are essential criteria for functioning competitions in terms of professional policy. The Chamber provides sample templates for the various types of competition.
Auswahlkriterien
Definition
Auswahlkriterien sind die von der Auftraggeberin in der Reihenfolge ihrer Bedeutung festgelegten, nicht diskriminierenden, auf den Leistungsinhalt abgestimmten, unternehmensbezogenen Kriterien zur Auswahl der Planungsteams für die zweite Stufe im nicht offenen Wettbewerb. Auswahlkriterien sind nicht ident mit Beurteilungskriterien und Eignungskriterien.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Auswahlkriterien im nicht offenen Wettbewerb sind so festzulegen, dass die Auswahl eines vielfältigen Kreises an Teilnehmenden gewährleistet bleibt. Wirken Auswahlkriterien einschränkend, etwa in Bezug auf den Leistungsinhalt oder auf unternehmensbezogene Kriterien der Leistungsfähigkeit, wird die gestalterische Vielfalt eingeschränkt und kann der Wettbewerb das Ziel des besten Projekts für die ausgeschriebene Planungsleistung nicht erreichen.
Standespolitische Werte
Standespolitisch gilt die Priorität des vielfältigen, niederschwelligen Zugangs zu Wettbewerben für alle Architekturschaffenden. Inhaltsbezogene Auswahlkriterien in Form von Referenzen haben sich daher am Schwierigkeitsgrad der Aufgabenstellung zu orientieren. Sonstige unternehmensbezogene Kriterien wie Unternehmensgröße, Umsätze etc. müssen niederschwellig behandelt werden und sollten bei der Auswahl der Planungsteams keine entscheidende Rolle spielen.
Gesetzliche Grundlage
§ 2 Abs 22 BVergG 2018. Es ist zu beachten, dass Auswahlkriterien nach dem BVergG im Gegensatz zu den Beurteilungskriterien "objektiv" sein müssen.Für den Prozess der Auswahl nach Referenzen, die nicht direkt miteinander verglichen werden können, sind daher objektivierbare Kriterien anzuwenden.
Selection criteria (EN)
Definition
Selection criteria are the non-discriminatory, company-related criteria for selecting the planning teams for the second stage of the restricted competition, defined by the client in the order of importance. Selection criteria are not identical to evaluation criteria and suitability criteria.
Description of the practical application / context
Selection criteria in a restricted competition must be defined in such a way that the selection of a diverse group of participants is guaranteed. If selection criteria have a restrictive effect, for example with regard to the content of the service content or company-related performance criteria, the creative diversity is limited and the competition cannot achieve the goal of the best project for the tendered planning service.
Professional political contextualization
In terms of professional policy, the priority is to ensure diverse, low-threshold access to competitions for all architects. Content-related selection criteria in the form of references must therefore be based on the degree of difficulty of the task. Other company-related criteria such as company size, turnover, etc. must be treated as low-threshold and should not play a decisive role in the selection of planning teams.
Legal basis
§2 paragraph 22 BVergG 2018. It should be noted that selection criteria under the Public Procurement Act must be "objective", in contrast to the evaluation criteria, and therefore objectifiable criteria must be used for the process of selection according to references that cannot be directly compared with each other.
Baukultur
Definition
Art und Weise sowie Regeln, wie gebaute Umwelt hergestellt und wie mit ihr umgegangen wird.
Standespolitische Werte
Baukultur auf hohem Niveau zu gewährleisten, ist eines der vorrangigen Ziele des Architekturwettbewerbs. Standespolitisch wird das Prinzip des besten Projekts im Sinne einer hohen baukünstlerischen Leistung im Wettbewerb Priorität eingeräumt und der Prozess der Auftragsvergabe in das nachfolgende Verhandlungsverfahren verschoben. Die unmissverständliche Trennung der kulturellen Leistung und der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen durch Differenzierung des Wettbewerbs und des Verhandlungsverfahrens sind Grundlage der Rechtfertigung von Aufwand, Leistung und gesellschaftspolitischem Wert von Architekturwettbewerben.
Baukultur (EN)
Definition
The way and rules of how the built environment is produced and how it is dealt with.
Professional political contextualization
Ensuring a high standard of building culture is one of the primary objectives of the architectural competition. In terms of professional policy, the principle of the best project in terms of high architectural performance is prioritised in the competition and the process of awarding the contract is shifted to the subsequent negotiated procedure. The unambiguous separation of the cultural performance and the economic framework conditions by differentiating between the competition and the negotiated procedure is the basis for justifying the effort, performance and socio-political value of architectural competitions.
Beauftragung
Definition
Die Beauftragung durch Institutionen der öffentlichen Hand bezeichnet die Vergabe von Planungsleistungen im Verhandlungsverfahren.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Die Beauftragung ist nicht unmittelbar Inhalt und Ziel von Architekturwettbewerben. Bei Realisierungswettbewerben liegt der Ausschreibung jedoch ein Auftragversprechen zugrunde, mit dem die weitere Ausarbeitung und Umsetzung des besten Entwurfskonzepts in Aussicht gestellt wird.
Standespolitische Werte
Wird ein Architekturwettbewerb zur Vergabe von Planungsleistungen durchgeführt, hat die Beauftragung an das Planungsteam des erstgereihten Projektes zu erfolgen. Wird mit dem siegreichen Team keine Einigung über die Bedingungen der Auftragsvergabe erzielt, kann mit dem zweitgereihten Planungsteam verhandelt werden.
Gesetzliche Grundlage
§ 37 Abs 7 BVergG. Siehe auch § 165, Abs 10 BVergG.
Commissioning (EN)
Definition
Commissioning by public institutions refers to the awarding of planning services in a negotiated procedure.
Description of the practical application / context
Commissioning is not the direct content and objective of architectural competitions. In the case of realisation competitions, however, the invitation to tender is based on a promise to commission the further development and implementation of the best design concept.
Professional political contextualization
If an architectural competition is held to award planning services, the contract must be awarded to the planning team of the first-ranked project. If no agreement is reached with the winning team on the conditions for awarding the contract, negotiations can be held with the second-ranked planning team.
Legal basis
§ Section 37 (7) BVergG. See also § 165, para. 10 BVergG.
Beurteilung
Definition
Analyse und Bewertung der Wettbewerbsprojekte durch das Preisgericht mit dem Ziel der qualitätsbasierten Selektion des besten Projekts.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Die Beurteilung erfolgt anonym, auf Basis der präsentierten Unterlagen der Wettbewerbsprojekte. Sie beruht ausschließlich auf Beurteilungskriterien, die in der Ausschreibung festgelegt sind. In Ergänzung zu den quantitativen Aspekten in der Arbeit der Vorprüfung beurteilt das Preisgericht auch nach qualitativen Aspekten mit entsprechend subjektiven Wertungsspielräumen. Im Abgleich unterschiedlicher Standpunkte der einzelnen Fach- und Sachpreisrichter entsteht eine sachlich korrekte, objektivierbare Argumentation, aus der sich die Qualitäten des besten Projekts herleiten lassen.
Standespolitische Werte
Die gebotenen Fairness von Architekturwettbewerben setzt für die Beurteilung der Wettbewerbsarbeiten eine ausreichende fachliche Expertise und eine ausgewogene Zusammensetzung des Preisgerichts voraus. Eine Mehrheit von Fachpreisrichtern (Fachleuten in den Bereichen Städtebau und Architektur) ist daher für eine korrekte Beurteilung der Projekte in einem Architekturwettbewerb notwendig.
Evaluation (EN)
Definition
Analysis and evaluation of the competition projects by the jury with the aim of selecting the best project based on quality.
Description of the practical application / context
The evaluation is anonymous, based on the documents presented for the competition projects. It is based exclusively on the evaluation criteria set out in the invitation to tender. In addition to the quantitative aspects in the work of the preliminary review, the jury also judges according to qualitative aspects with correspondingly subjective evaluation margins. By comparing the different points of view of the individual specialist and technical judges, a factually correct, objectifiable argumentation is created from which the qualities of the best project can be derived.
Professional political contextualization
The necessary fairness of architectural competitions requires sufficient professional expertise and a balanced composition of the jury for the assessment of the competition entries. A majority of specialised judges (experts in the fields of urban planning and architecture) is therefore necessary for a correct assessment of the projects in an architectural competition.
Beurteilungskriterien
Definition
Die in der Ausschreibung in der Reihenfolge ihrer Bedeutung angeführten, nicht gewichteten, nicht diskriminierenden Beurteilungsaspekte, die die qualitativen Grundlagen der Beurteilung durch das Preisgericht beschreiben.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Beurteilungskriterien werden im Preisgericht in der Regel systematisch abgearbeitet und bilden auch die Grundlage für die kritische Beschreibung der eingereichten Projekte und Erläuterung allfälliger Ausscheidungsgründe.
Standespolitische Werte
Die Beurteilungskriterien müssen aufgabenbezogen formuliert sein. Kriterien, die sich nicht auf die konkrete Planungsaufgabe beziehen, verzerren den Beurteilungsprozess der Entwurfskonzepte und weichen vom Prinzip der Selektion des besten Projekts ab.
Evaluation criteria (EN)
Definition
The non-weighted, non-discriminatory assessment aspects listed in the tender in order of importance, which describe the qualitative basis of the evaluation by the jury.
Description of the practical application / context
As a rule, the evaluation criteria are systematically worked through in the jury and also form the basis for the critical description of the submitted projects and explanation of any reasons for elimination.
Professional political contextualization
The evaluation criteria must be formulated in relation to the task. Criteria that do not relate to the specific planning task distort the evaluation process of the design concepts and deviate from the principle of selecting the best project.
Beurteilungsmethode
Definition
Vorgangsweise des Preisgerichts in der Qualitätsdiskussion und Abstimmung über eingereichte Wettbewerbsarbeiten.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Die Inhalte und Vorgaben der Ausschreibung sowie der Vergleich von Wettbewerbsarbeiten untereinander sind die Grundlage der jeweils gewählten Beurteilungsmethode. Verbale Beurteilungsmethoden beschreiben die Qualität der Wettbewerbsarbeiten anhand definierter Beurteilungskriterien. Numerische Systeme werden bei nicht offenen Wettbewerben nur bei der Beurteilung von Referenzen mit einer vorweg definierten Punktematrix eingesetzt, um alle nicht vergleichbaren Kriterien zu bewerten (z. B. Art, Größe, Status von Referenzprojekten).
Standespolitische Werte
Die Beurteilungsmethode ist so zu wählen, dass die Entscheidungsfindung des Preisgerichts auf Basis der Beurteilungskriterien nachvollzogen werden kann. In diesem Sinne sind die Projekte der engeren Wahl, mindestens die doppelte Anzahl der Projekte, für die Preise und Anerkennungspreise vorgesehen sind, im Protokoll detailliert zu beschreiben. Ihre Auswahl ist ausführlich zu begründen. Alle weiteren Projekte können stichwortartig charakterisiert werden, wobei die Ausscheidungsgründe konkret zu benennen sind. Art und Umfang der Aufgabenstellung, die Anzahl der eingereichten Wettbewerbsarbeiten und spezifische, verfahrensbezogene Kriterien können Einfluss auf die Beurteilungsmethode haben.
Gesetzliche Grundlage
Siehe WSA 2010, Teil B, §19
Evaluation method (EN)
Definition
Procedure of the jury in the quality discussion and voting on submitted competition entries.
Description of the practical application / context
The content and specifications of the invitation to tender as well as the comparison of competition entries with each other form the basis of the chosen evaluation method. Verbal evaluation methods describe the quality of the competition entries on the basis of defined evaluation criteria. Numerical systems are only used in restricted competitions for the evaluation of references with a pre-defined points matrix in order to evaluate all non-comparable criteria (e.g. type, size, status of reference projects).
Professional political contextualization
The assessment method must be chosen in such a way that the jury's decision-making process can be understood on the basis of the evaluation criteria. In this sense, the shortlisted projects, at least twice the number of projects for which prizes and recognitions are intended, must be described in detail in the minutes. Their selection must be justified in detail. All other projects can be characterised in keywords, whereby the reasons for elimination must be specifically stated. The type and scope of the task, the number of competition entries submitted and specific, process-related criteria may influence the evaluation method.
Legal basis
[empty]
Bewerbung
Definition
Antrag um Teilnahme an einem nicht offenen Wettbewerb oder einem wettbewerbsähnlichen Verhandlungsverfahren.
Standespolitische Werte
Teilnehmende Planungsteams an offenen Architekturwettbewerben sind nicht mit Bewerbenden gleichzusetzen.
Application (EN)
Definition
Request for participation in a restricted competition or a negotiated procedure similar to a competitive negotiated procedure.
Professional political contextualization
Participating planning teams in open architectural competitions are not to be equated with applicants.
Bürgerbeteiligung
Definition
Teilnahme von Bürgern und Einrichtungen der kritischen Öffentlichkeit an Diskussions- und Entscheidungsprozessen betreffend gesellschaftlicher Anliegen.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Bürgerbeteiligung kann im Rahmen der Vorbereitung von Architekturwettbewerben und der öffentlichen Präsentation von Wettbewerbsergebnissen stattfinden. Als Berater ohne Stimmrecht können Bürgerinnen und Bürger an Sitzungen des Preisgerichts teilnehmen.
Standespolitische Werte
Bürgerbeteiligung wird als Aspekt transparenter Entscheidungsfindungsprozesse gesehen und unterstützt. Sie trägt zum Verständnis und zur Akzeptanz der fachlichen Entscheidungen des Preisgerichts dar.
Gesetzliche Grundlage
WSA 2010, Teil A, Artikel I, Absatz 7
Public participation (EN)
Definition
Participation of citizens and critical public organisations in discussion and decision-making processes concerning social issues.
Description of the practical application / context
Public participation can take place as part of the preparation of architectural competitions and the public presentation of competition results. Citizens can take part in meetings of the jury as advisors without voting rights.
Professional political contextualization
Public participation is seen and supported as an aspect of transparent decision-making processes. It contributes to the understanding and acceptance of the jury's professional decisions.
Legal basis
[empty]
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Delegationsprinzip
Definition
Das Prinzip des Delegierens bedeutet die Übertragung einer Aufgabe an jemand anderen, insbesondere an Fachleute im betreffenden Aufgabenbereich. Im Architekturwettbewerb wird die Entscheidung an ein Gremium übertragen, das aus unabhängigen Experten und Vertretern der Auftraggeberin besteht.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Mit der Konstituierung des Preisgerichts wird dieses in seinen Entscheidungen unabhängig. Die Mitglieder des Preisgerichts üben ihr Amt persönlich aus.
Standespolitische Werte
Die Delegation der Entscheidung und der Verantwortung für das Ergebnis des Entscheidungsprozesses ermöglicht eine unvoreingenommene, objektivierbare Auseinandersetzung mit den eingereichten Entwurfskonzepten. Das Delegationsprinzip ist eine der Voraussetzungen für faire und fachlich korrekte Wettbewerbsprozesse.
Gesetzliche Grundlage
WSA 2010, Teil A, Artikel II und Teil B, §5
Principle of delegation (EN)
Definition
The principle of delegation means assigning a task to someone else, in particular to experts in the relevant field. In the architectural competition, the decision is delegated to a committee consisting of independent experts and representatives of the client.
Description of the practical application / context
When the jury is constituted, it becomes independent in its decisions. The members of the jury exercise their office in person.
Professional political contextualization
Delegating the decision and responsibility for the outcome of the decision-making process allows for an unbiased, objective examination of the submitted design concepts. The delegation principle is one of the prerequisites for fair and professionally correct competition processes.
Legal basis
[empty]
Eignungskriterien
Definition
Mindestanforderungen in Bezug auf Befugnis, Zuverlässigkeit und Leistungsfähigkeit, die im Zuge von Vergabeverfahren nachgewiesen werden müssen. Die Prüfung der Eignungskriterien erfolgt bei anonymen offenen Wettbewerben in der Regel erst im nachfolgenden Verhandlungsverfahren, bei nicht offenen Wettbewerben und wettbewerbsähnlichen Verhandlungsverfahren ist die Eignungsprüfung Teil der Präqualifikationsstufe bzw. der Bewerbung.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Eignungskriterien werden in der onymen Präqualifikationsstufe von nicht offenen Wettbewerben geprüft. Bei offenen Wettbewerben bewirken Eignungskriterien als Teilnahmevoraussetzung eine deutliche Einschränkung des Teilnehmerkreises.
Standespolitische Werte
Die Eignungskriterien nach BVergG beziehen sich auf den Auftragsfall und sind daher für den laufenden Architekturwettbewerb bzw. als Hürde zur Teilnahme am Wettbewerb nicht relevant. Eine aufrechte Befugnis deckt die Erfordernisse des Wettbewerbs vollinhaltlich ab. Die Anwendung überzogener Eignungskriterien widerspricht der Forderung gemäß § 20 Abs 9 BVergG, wonach die "Konzeption oder Durchführung eines Vergabeverfahrens nicht den Zweck verfolgen (darf), (…) den Wettbewerb künstlich einzuschränken".
Gesetzliche Grundlage
§ 79 - 86 BVergG. Siehe auch WSA 2010, Teil B, § 1
Suitability criteria (EN)
Definition
Minimum requirements in terms of authorisation, reliability and performance that must be demonstrated in the course of the award procedure. In the case of anonymous open competitions, the suitability criteria are generally only checked in the subsequent negotiated procedure; in the case of restricted competitions and competitive negotiated procedures, the suitability check is part of the pre-qualification stage or the application.
Description of the practical application / context
Suitability criteria are checked in the online pre-qualification stage of restricted competitions. In open competitions, eligibility criteria as a prerequisite for participation result in a clear restriction of the group of participants.
Professional political contextualization
The suitability criteria under the BVergG relate to the contract and are therefore not relevant for the ongoing architectural competition or as a hurdle to participation in the competition. A valid authorisation fully covers the requirements of the competition. The application of excessive eligibility criteria contradicts the requirement pursuant to § 20, paragraph 9 BVergG, according to which the "design or conduct of an award procedure shall not have the purpose of (...) artificially restrict competition".
Legal basis
§ 79 - 86 BVergG. See also WSA 2010, Part B, § 1
Einreichfristen
Definition
Wettbewerbsarbeiten unterliegen in Bezug auf die Einreichung bei der Wettbewerbsorganisation bestimmten Fristen, die im Sinne der Gleichbehandlung aller teilnehmenden Planungsteams strikt einzuhalten sind. Fristversäumnis stellt einen Ausscheidungsgrund dar.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Die Einreichfristen werden zusammen mit sonstigen Terminen vom Preisgericht in Abstimmung mit dem Planungsaufwand festgesetzt. Sie sind erfüllt, wenn die im Verfahren geforderten Unterlagen auf der Wettbewerbsplattform vollständig und lesbar hochgeladen sind bzw. physische Teile der Wettbewerbsarbeit (Modell) vor Ablauf der Frist im Wettbewerbsbüro einlangen. Üblich sind gestaffelte Termine mit Einreichung des Baumassenmodells ca. eine Woche nach der Einreichfristen für Pläne und Schriftstücke. Als Bearbeitungszeitraum werden zumindest 10 Wochen pro Wettbewerbsstufe empfohlen, davon mindestens sechs Wochen nach Abschluss der Kommunikaitonsphase.
Submission deadlines (EN)
Definition
Competition entries are subject to certain deadlines for submission to the competition organisation, which must be strictly adhered to in the interests of equal treatment of all participating planning teams. Failure to meet deadlines constitutes reason for elimination.
Description of the practical application / context
The submission deadlines are set together with other deadlines by the jury in coordination with the planning effort. They are met if the documents required in the procedure are completely and legibly uploaded to the competition platform or if physical parts of the competition work (model) are received by the competition office before the deadline. Staggered deadlines with submission of the building mass model approximately one week after the submission deadlines for plans and documents are customary. A minimum processing period of 10 weeks per competition stage is recommended, including at least six weeks after completion of the communication phase.
Einschränkung des Wettbewerbs
Definition
Behinderung der Teilnahme an Wettbewerben durch unangemessen definierte Teilnahmekriterien und ein unverhältnismäßig hohes Verfahrensrisiko. Die unsachliche Einschränkung des Wettbewerbs ist im Vergaberecht ausdrücklich untersagt.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Einschränkungen des Wettbewerbs werden vorwiegend durch die Vorgabe hoher Teilnahmehürden und durch die Wahl einschränkender Wettbewerbsarten (nicht offener Wettbewerb, geladener Wettbewerb) umgesetzt. Ungenügend vorbereitete Wettbewerbsverfahren, eine inadäquate Kommunikation im laufenden Wettbewerb, hohe Leistungsanforderungen ohne Entsprechung in der Preisgeldsumme und in Aufwandsentschädigungen können einschränkend wirken. Nicht zuletzt wirken Konstruktionen zur Umgehung des BVergG, mit denen öffentliche Auftraggeberinnen die Verantwortung für öffentlich relevante Planungsaufgaben an private Suborganisationen abtreten, einschränkend auf den Wettbewerb.
Standespolitische Werte
Einschränkungen des Wettbewerbs wirken qualitätsmindernd und sind daher gesellschaftspolitisch als problematisch zu betrachten. Die in einschränkenden Kriterien zumeist formulierte Relativierung der Planungsbefugnis von Architektinnen und Architekten wird von der Kammer der Ziviltechniker:innen aktiv bekämpft.
Gesetzliche Grundlage
§ 20 Abs 8 und 9 BVergG. WSA 2010, Teil B, § 13 und § 15; Teil D, Wettbewerbsabläufe im Überblick
Restriction of competition (EN)
Definition
Obstruction of participation in competitions due to inappropriately defined participation criteria and a disproportionately high procedural risk. The unobjective restriction of competition is expressly prohibited in public procurement law.
Description of the practical application / context
Restrictions on the competition are mainly implemented by setting high participation hurdles and by choosing restrictive types of competition (restricted competition, invited competition). Insufficiently prepared competition procedures, inadequate communication during the competition, high performance requirements without corresponding prize money and expense allowances can have a restrictive effect. Last but not least, constructions for circumventing the BVergG, with which public clients transfer responsibility for publicly relevant planning tasks to private sub-organisations, have a restrictive effect on competition.
Professional political contextualization
Restrictions on competition have the effect of reducing quality and must therefore be regarded as problematic from a socio-political perspective. The Chamber of Civil Engineers actively opposes the relativisation of architects' planning authority, which is usually formulated in restrictive criteria.
Legal basis
§ 20 Section (8) and (9) BVergG. WSA 2010, Part B, § 13 and § 15; Part D, Overview of competition procedures
Einstufigkeit
Definition
Als einstufig wird ein Architekturwettbewerb bezeichnet, dessen Aufgabenstellung in einem Durchgang bearbeitet und entschieden wird.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Der einstufige Wettbewerb wird in 14 bis 16 Wochen abgewickelt, davon umfasst die Kommunikations- und Planungsphase zumindest 10 Wochen.
Standespolitische Werte
Ein Architekturwettbewerb kann und soll in einer Stufe durchgeführt werden, wenn eine entsprechende Lösung der Wettbewerbsaufgabe in einem Bearbeitungsdurchgang erwartet werden kann. Der offene, einstufige Wettbewerb stellt das Regelverfahren dar. Es gewährleistet im Vergleich zu zweistufigen und nicht offenen Wettbewerben durch die Vielfalt an Beiträgen eine hohe Lösungsqualität bei gleichzeitig geringerem Aufwand und höherer Rechtssicherheit.
Gesetzliche Grundlage
WSA 2010, Teil A, Artikel VI
Single stage (EN)
Definition
A single-stage competition is an architectural competition whose brief is processed and decided in a single round.
Description of the practical application / context
The single-stage competition will be completed in 14 to 16 weeks, of which the communication and planning phase will take at least 10 weeks.
Professional political contextualization
An architectural competition can and should be carried out in one stage if an appropriate solution to the competition task can be expected in one round of work. The open, single-stage competition is the standard procedure. Compared to two-stage and non-open competitions, it guarantees a high quality solution thanks to the great variety of entries. The single-stage architectural competition involves less effort and greater legal certainty.
Legal basis
WSA 2010, Part A, Article VI
Elektronische Kommunikation
Definition
Im weitesten Sinne der Informations- und Datenaustausch im laufenden Wettbewerb. Für die elektronische Kommunikation sind gemäß Vergabegesetz insbesondere Vertraulichkeit, Nichtdiskriminierung, allgemeine Verfügbarkeit und Datensicherheit sowie der Schutz der Identität der am Wettbewerb Teilnehmenden maßgeblich. Elektronische Kommunikation ist bei Wettbewerben im Oberschwellenbereich verpflichtend.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Die Wettbewerbsorganisation verfügt über eine eigene Kommunikationsplattform oder bedient sich sonstiger Vergabeplattformen (wie ankoe.at, auftrag.at etc.) zur Durchführung der elektronischen Kommunikation. Die Kommunikation muss anonym und durchgängig schriftlich erfolgen. Sie weist im besten Fall einen interaktiven Charakter auf, sodass Teilnehmende an Architekturwettbewerben Fragen und Rückfragen innerhalb eines transparent geführten Frageforums stellen können.
Standespolitische Werte
Die Kommunikation mit elektronischen Hilfsmitteln kann den Informationsaustausch verbessern und damit auch die Qualität des Verfahrens insgesamt. Die Wettbewerbsabwicklung über elektronische Plattformen muss nutzerfreundlich und nichtdiskriminierend gestaltet sein. Die Verfahrensregeln, wie insbesondere die Anonymität der teilnehmenden Planungsteams, müssen gewährleistet sein.
Gesetzliche Grundlage
BVergG 2018: § 48, 89, Anhang V WSA 2010, Teil B, § 9, Absatz 5 WSA 2010, Teil B, § 12
Electronic communication (EN)
Definition
In the broadest sense, the exchange of information and data in an ongoing competition. According to the Public Procurement Act, electronic communication is subject in particular to confidentiality, non-discrimination, general availability and data security as well as the protection of the identity of the participants in the competition. Electronic communication is mandatory for above-threshold competitions.
Description of the practical application / context
The competition organisation has its own communication platform or uses other procurement platforms (such as ankoe.at, auftrag.at etc.) to carry out electronic communication. Communication must be anonymous and always in writing. At best, it should be interactive, so that participants in architectural competitions can ask questions and make queries within a transparent question forum.
Professional political contextualization
Communication using electronic tools can improve the exchange of information and thus the overall quality of the procedure. The organisation of competitions via electronic platforms must be user-friendly and non-discriminatory. The procedural rules, in particular the anonymity of the participating planning teams, must be guaranteed.
Legal basis
BVergG 2018: § 48, 89, Appendix V WSA 2010, Part B, § 9, paragraph 5 WSA 2010, Part B, § 12
Empfehlungen des Preisgerichts
Definition
Aussagen des Preisgerichts zur weiteren Bearbeitung des ausgewählten Projekts bzw. zu dessen Beauftragung auf Basis des vorliegenden Wettbewerbsergebnisses. Die Empfehlungen sind Teil des Preisgerichtsprotokolls bzw. der darin formulierten Projektbewertung und richten sich an die Auftraggeberin. Bei zweistufigen Wettbewerben formuliert das Preisgericht in der ersten Stufe Empfehlungen zur vertieften weiteren Bearbeitung im laufenden Verfahren. Diese sind Teil der kritischen Würdigung von Projekten in der ersten Wettbewerbsstufe und richten sich an die Verfasser dieser Projekte als Teilnehmende der zweiten Wettbewerbsstufe.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Empfehlungen des Preisgerichts zur weiteren Bearbeitung von Projekten in der zweiten Stufe eines laufenden Wettbewerbs werden in allgemeine und spezifische Empfehlungen gegliedert. Die allgemeinen Empfehlungen werden allen Teilnehmenden der zweiten Stufe kommuniziert. Die spezifischen Empfehlungen dürfen nur den jeweils angesprochenen Planungsteams übermittelt werden. Dementsprechend ist eine zweiteilige Kommunikation mit den Planungsteams unter Wahrung der Verfasseranonymität und Gleichbehandlung durchzuführen.
Standespolitische Werte
Die Empfehlungen des Preisgerichts an die Auftraggeberin zielen immer auf die Sicherstellung von Qualitäten des erstgereihten Entwurfskonzepts in der weiteren Bearbeitung. Sie gelten als verpflichtende Vorgaben für die Beauftragung weiterer Planungsleistungen. Bei Abweichen von den Inhalten der Preisgerichtsempfehlungen ist das Preisgericht in den weiteren Verhandlungen zur Auftragvergabe beizuziehen. Bei den Empfehlungen zur weiteren Bearbeitung von Projekten in einer zweiten Stufe ist darauf zu achten, dass spezifische Empfehlungen und Aussagen zu einzelnen Projekten nur an die jweiligen Verfasser kommuniziert werden, um die Unvoreingenommenheit der Planer und einen fairen Wettbewerb zu gewährleisten.
Gesetzliche Grundlage
WSA 2010, Teil B, § 20 Im § 165, Absatz 6 BVergG wird die Möglichkeit von Empfehlungen angedeutet ("… allfällige Bemerkungen des Preisgerichts …"). Die Aussagen zur "Dokumentation" der Preisgerichtsarbeit sind jedoch irreführend hinsichtlich der Kommunikation zwischen Preisrichtern und "Bewerbern" in Bezug auf "gegebenenfalls noch zu klärende Fragen betreffend einzelne Wettbewerbsarbeiten". Im Architekturwettbewerb besteht keine Möglichkeit, dass das Preisgericht nach der Entscheidung mit den Projektverfassern einen Dialog zu ungeklärten Aspekten der Wettbewerbsarbeiten eröffnet.
Recommendations of the jury (EN)
Definition
Statements by the jury on the further processing of the selected project or its commissioning on the basis of the competition results. The recommendations are part of the jury report or the project evaluation formulated therein and are addressed to the client. In two-stage competitions, the jury formulates recommendations in the first stage for further in-depth processing in the ongoing procedure. These are part of the critical appraisal of projects in the first stage of the competition and are addressed to the authors of these projects as participants in the second stage of the competition.
Description of the practical application / context
The jury's recommendations for the further processing of projects in the second stage of an ongoing competition are divided into general and specific recommendations. The general recommendations are communicated to all participants in the second stage. The specific recommendations may only be communicated to the planning teams addressed in each case. Accordingly, a two-part communication with the planning teams must be carried out while maintaining author anonymity and equal treatment.
Professional political contextualization
The recommendations of the jury to the client are always aimed at ensuring the quality of the first-ranked design concept in the further processing. They are binding specifications for the commissioning of further planning services. In the event of deviations from the content of the jury's recommendations, the jury must be consulted in further negotiations on the awarding of the contract. When making recommendations for the further processing of projects in a second stage, care must be taken to ensure that specific recommendations and statements on individual projects are only communicated to the respective authors in order to guarantee the impartiality of the planners and a fair competition.
Legal basis
WSA 2010, Part B, § 20 The possibility of recommendations is indicated in Section 165, Paragraph 6 of the BVergG ("... any comments from the jury..."). However, the statements about the "documentation" of the jury's work are misleading with regard to the communication between jury judges and "applicants" with regard to "any questions that may still need to be clarified regarding individual competition works". In the architectural competition, there is no possibility for the jury to open a dialogue with the project authors about unresolved aspects of the competition work after the decision has been made.
Entscheidung des Preisgerichts
Definition
Das Preisgericht in Architekturwettbewerben trifft alle relevanten Entscheidungen im laufenden Verfahren. Im engeren Sinne bezeichnet die Entscheidung des Preisgerichts die Festlegung der Rangfolge der Wettbewerbsbeiträge und die Formulierung von Empfehlungen für das Vorgehen im Hinblick auf die weitere Bearbeitung des erstplatzierten Projekts. Darüber hinaus trifft das Preisgericht ab seiner Konstituierung alle Entscheidungen zu Regeln, Abläufen und Kriterien.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Entscheidungen des Preisgerichts setzen dessen Beschlussfähigkeit sowie eine entsprechend sorgfältige Formulierung von Beurteilungskriterien voraus.
Standespolitische Werte
Das Preisgericht trifft seine Entscheidungen unabhängig und endgültig. Es ist zur Objektivität verpflichtet und trägt dieszüglich die Verantwortung gegenüber allen Verfahrensbeteiligten.
Gesetzliche Grundlage
§ 165 Abs 6 BVergG WSA 2010, Teil B, §4 ff.
Decision of the jury (EN)
Definition
The jury in architectural competitions makes all relevant decisions in the ongoing process. In a narrower sense, the decision of the jury refers to the determination of the ranking of the competition entries and the formulation of recommendations for the procedure with regard to the further processing of the winning project. In addition, the jury makes all decisions on rules, procedures and criteria from the time it is constituted.
Description of the practical application / context
Decisions by the jury require a quorum and the careful formulation of evaluation criteria.
Professional political contextualization
The jury makes its decisions independently and definitively. It is obliged to be objective and in this respect bears responsibility towards all parties involved in the process.
Legal basis
§ Section 165 (6) BVergG WSA 2010, Part B, §4 ff.
Fachpreisrichter
Definition
Mitglied des Preisgerichts mit spezifischer fachlicher Expertise, das die Wettbewerbsprojekte anhand der definierten Beurteilungskriterien bewertet.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Fachpreisrichter bestimmen den Diskurs im Beurteilungsprozess und werden wie alle weiteren Mitglieder des Preisgerichts von der Auftraggeberin eingesetzt. Bei kooperierten Architekturwettbewerben nominiert die ZT-Kammer in der Regel zwei Mitglieder des Fachpreisgerichts. Aus dem Kreis der Fachpreisrichter wird die Position der/des Vorsitzenden des Preisgerichts besetzt.
Standespolitische Werte
Fachexpertise und deren Durchsetzung im Abstimmungsprozess von Preisgerichten ist essenziell für die Erreichung des Wettbewerbsziels, die beste Lösung für eine Planungsaufgabe zu finden. Daher sollten Fachpreisrichter in einem Preisgericht die Mehrheit bilden. Der WSA 2010 fordert mindestens die Hälfte des Preisgerichts mit Fachleuten zu besetzen. Für die Beschlussfähigkeit des Preisgerichts muss demnach ebenfalls mindestens die Hälfte der anwesenden, stimmberechtigten Personen Fachpreisrichter sein. Die Vorgabe des BVergG (§ 165), dass nur mindestens ein Drittel der Preisrichter über die dieselbe oder eine gleichwertige Qualifikation wie die Teilnehmer am Wettbewerb verfügen muss, führt bei der Beurteilung von geistig-schöpferischen Leistungen in der Regel zu Fehlurteilen.
Gesetzliche Grundlage
§ 165, Absatz 4 BVergG WSA 2010, Teil A, Artikel XI und Teil B, § 3 Absatz 10
Expert judges (EN)
Definition
Member of the jury with specific technical expertise who evaluates the competition projects on the basis of the defined assessment criteria.
Description of the practical application / context
Expert judges determine the discourse in the assessment process and, like all other members of the jury, are appointed by the client. In the case of co-operative architectural competitions, the Chamber of Architects usually nominates two members of the expert jury. The position of chairperson of the jury is filled from among the expert jury members.
Professional political contextualization
Specialist expertise and its implementation in the voting process of juries is essential for achieving the competition objective of finding the best solution for a planning task. Expert judges should therefore form the majority of a jury. The WSA 2010 calls for at least half of the jury to be made up of experts. For the jury to be quorate, at least half of the persons present and entitled to vote must also be expert judges. The requirement of the BVergG (Section 165) that at least one third of the judges must have the same or an equivalent qualification as the participants in the competition usually leads to incorrect judgements when assessing intellectual and creative services.
Legal basis
§ 165, paragraph 4 BVergG WSA 2010, Part A, Article XI and Part B, § 3 paragraph 10
Fragebeantwortung
Definition
Ergänzung, Präzisierung und gegebenenfalls Abänderung von Ausschreibungsinhalten auf Basis von schriftlichen Fragen der Projektteams.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Die Fragebeantwortung unterliegt in allen Phasen des Wettbewerbs dem Gebot der Anoymität. Sie ist digital über die elektronische Plattform des Wettbewerbs abzuwickeln. Sämtliche Anfragen sind schriftlich einzureichen und werden ausschließlich schriftlich beantwortet. Liegt in einem zweistufigen Wettbewerb bereits ein Erstentwurf aus der ersten Stufe vor, so sind spezifische Fragen zur Weiterbearbeitung eines Projekts auch nur gegenüber den Verfassern dieses Projekts zu beantworten.
Standespolitische Werte
Sorgfalt und klare Aussagen zu den gestellten Fragen sind essenziell für das Gelingen des Wettbewerbs. Die Frageforen auf Wettbewerbsplattformen müssen daher transparent gegenüber allen Teilnehmern eingerichtet werden und übersichtlich in Kategorien gegliedert und interaktiv organisiert sein.
Gesetzliche Grundlage
WSA 2010, Teil A, Artikel VIII WSA 2010, Teil B, § 15 Im Protokoll der Fragebeantwortung können Inhalte der Ausschreibung abgeändert oder ergänzt werden, ohne eine Änderung der Wettbewerbsordnung und anderer Verfahrensregeln herbeizuführen, die einen Einfluss auf die Verfahrensgrundsätze gemäß § 20 BVergG haben könnten. Nach Abschluss der Fragebeantwortung sind Änderungen der Ausschreibungsinhalte nicht mehr zulässig.
Question & answers (EN)
Definition
Supplementing, clarifying and, if necessary, amending the contents of the tender on the basis of written questions from the project teams.
Description of the practical application / context
The answering of questions is subject to the requirement of anonymity in all phases of the competition. It must be conducted digitally via the electronic platform of the competition. All questions must be submitted in writing and will only be answered in writing. If there is already an initial draft from the first stage in a two-stage competition, answers to specific questions on the further development of a project will also only be addressed to the authors of this project.
Professional political contextualization
Carefulness and clear statements about the questions asked are essential for the success of the competition. The question forums on competition platforms must therefore be set up transparently for all participants, clearly structured into categories and organised interactively.
Legal basis
WSA 2010, Teil A, Artikel VIII WSA 2010, Teil B, § 15 In the minutes of the question and answer session, the contents of the invitation to tender may be amended or supplemented without changing the competition rules and other procedural rules that could have an impact on the procedural principles pursuant to Section 20 BVergG. Once the question and answer session has been completed, changes to the contents of the invitation to tender are no longer permitted.
Geistige Leistungen
Definition
Immaterielle Leistungen, die sich nicht auf die Herstellung oder Bearbeitung von Sachgütern beziehen. Planungsleistungen stellen im Speziellen geistige Dienstleistungen dar und werden auch als geistig-schöpferische Leistungen bezeichnet. Es handelt sich dabei um intellektuelle Leistungen, die durch Vielfalt der Ansätze und Ergebnisse in der Umsetzung geprägt sind und deren Leistungsinhalte vorweg nicht eindeutig beschrieben werden können.
Standespolitische Werte
Aus standespolitischer Sicht ist die Charakteristik von Planungsarbeit als geistig-schöpferische Leistung ausschlaggebend für die Forderung nach qualitätsbasierten Wettbewerben vor der Verhandlung zur Vergabe eines Dienstleistungsauftrags. Wird nicht vorweg die beste Lösung für die Planungsaufgabe ermittelt, fehlt dem Verhandlungsverfahren die Grundlage für die Bemessung des zu verhandelnden Honorars.
Intellectual services (EN)
Definition
Intangible services that do not relate to the production or processing of tangible assets. Planning services in particular represent intellectual services and are also referred to as intellectual-creative performances. These are intellectual achievements characterised by the diversity of approaches and results in their implementation, and whose content cannot be clearly described in advance.
Professional political contextualization
From a professional policy perspective, the characterisation of planning work as an intellectual and creative output is decisive for the demand for quality-based competitions prior to negotiating the award of a service contract. If the best solution for the planning task is not found in advance, the negotiation procedure lacks the basis for determining the fee to be negotiated.
Geladener Wettbewerb
Definition
Der geladene Architekturwettbewerb ist ein Verfahren mit Einschränkung auf einen bestimmten Teilnehmerkreis. Für öffentliche Auftraggeberinnen ist er nur im vergaberechtlichen Unterschwellenbereich zulässig. Qualifikation und Anzahl der geladenen Teams beeinflussen die Qualität des Wettbewerbsergebnisses.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Der geladene Architekturwettbewerb wird bei Planungsaufgaben mit geringem Schwierigkeitsgrad und Umfang angewendet. Verfahrensrisiken für die Auftraggeberin ergeben sich bei mangelnder Objektivität der Teilnehmerauswahl bzw. einer zu geringen Anzahl an Wettbewerbsteilnehmern.
Standespolitische Werte
Um das Verfahrensrisiko, das bei Einschränkungen des Teilnehmerkreises nicht zu vermeiden ist, zu minimieren, wird empfohlen, mindestens acht Planungsteams einzuladen und bei der Auswahl der Büros auf Qualitäten wie Innovation, Potenzial und Affinität zur Aufgabenstellung zu achten. Die im § 164 BVergG vorgegebene Mindestanzahl von drei teilnehmenden Unternehmen ist für einen Architekturwettbewerb ungenügend.
Gesetzliche Grundlage
BVergG 2018: § 32, 45, 164 WSA 2010, Präambel, Teil A Artikel VI, Teil B § 1 e.a.
Competition by invitation (EN)
Definition
The competition by invitation is a procedure restricted to a specific group of participants. For public clients, it is only permitted in the sub-threshold area under public procurement law. The qualifications and number of invited teams influence the quality of the competition result.
Description of the practical application / context
The competition by invitation is used for planning tasks with a low degree of difficulty and scope. Procedural risks for the client arise if the selection of participants lacks objectivity or the number of participants in the competition is too low.
Professional political contextualization
In order to minimise the procedural risk, which cannot be avoided if the number of participants is restricted, it is recommended that at least eight planning teams be invited and that qualities such as innovation, potential and affinity with the task be taken into account when selecting the offices. The minimum number of three participating companies stipulated in § 164 BVergG is insufficient for an architectural competition.
Legal basis
BVergG 2018: § 32, 45, 164 ESC 2010, Preamble, Part A Article VI, Part B § 1 e.a.
Generalplaner
Definition
Als Generalplaner wird ein Unternehmen bezeichnet, das für ein Projekt die Gesamtverantwortung für die Planung und gegebenenfalls für die Überwachung der Ausführung übernimmt und alleinige Ansprechstelle für die Bauherrschaft ist. Generalplaner beauftragen die Fachplanung, koordinieren sie und erhalten dafür ein Generalplanungshonorar.
General planner (EN)
Definition
A general planner is a company that assumes overall responsibility for the planning and, if necessary, the supervision of the execution of a project and is the sole point of contact for the client. General planners commission the specialist planning, coordinate it and receive a general planning fee in return.
Generalplanerwettbewerb
Definition
Der Generalplanerwettbewerb ist eine vergaberechtlich nicht normierte Bezeichnung für einen Realisierungswettbewerb, bei dem der Gewinnerin in der Absichtserklärung ein Generalplanerauftrag versprochen wird.
General planning competition (EN)
Definition
The general planning competition is a term not standardised under public procurement law for a realisation competition in which the winner is promised a general planning contract in the letter of intent.
Gesellschaftspolitische Legitimation
Definition
Rechtfertigung von Handlungen im Sinne des Gemeinwohls. Planungsentscheidungen im Rahmen von Wettbewerben erlangen durch Grundsätze wie Anonymität, Projektbezogenheit, Transparenz der Entscheidungskriterien gesellschaftspolitische Legitimität.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Sorgfältig ausgearbeitete Wettbewerbsausschreibungen spiegeln in den Teilnahmekriterien mit einem niederschwelligen, offenen Zugang für Planungsbefugte sowie in der Transparenz eines objektivierbaren Entscheidungsprozesses die Notwendigkeit wider, dass öffentliches Handeln gesellschaftspolitisch legitimiert sein muss.
Standespolitische Werte
Die Regeln des WSA 2010 sind so ausgelegt, dass öffentliche Vergaben von Planungsleistungen durch transparente, gremial getroffene Fachentscheidungen in Wettbewerben demokratisch legitimiert sind.
Gesetzliche Grundlage
WSA 2010, Teil A, Präambel und Artikel I
Socio-political legitimisation (EN)
Definition
Justification of actions in the public interest. Planning decisions in the context of competitions gain socio-political legitimacy through principles such as anonymity, project-relatedness and transparency of the decision-making criteria.
Description of the practical application / context
Carefully developed competition tenders reflect the need for public action to be socially legitimised in the participation criteria with low-threshold, open access for those authorised to plan and in the transparency of an objectifiable decision-making process.
Professional political contextualization
The rules of the WSA 2010 are designed in such a way that public awards of planning services are democratically legitimised by means of transparent, committee-based decisions in competitions.
Legal basis
WSA 2010, Part A, Preamble and Article I
Gestaltungsqualität
Definition
Qualität bezogen auf städtebauliche und architektonische Prämissen sowie funktionelle und ökologische Anforderungen ist das Ziel des Architekturwettbewerbs, das mit objektivierbaren Kriterien und deren Argumentation im Diskurs des Preisgerichts nachvollziehbar gemacht wird.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Gestaltungsqualität wird über Vorentwurfskonzepte und deren Bewertung im Preisgericht anhand von angemessenen Beurteilungskriterien nachvollziehbar gemacht. Zur Bewahrung von Qualitätsaspekten im weiteren Planungsprozess dienen spezifische Empfehlungen, die das Preisgericht im Protokoll der Beurteilungssitzung festhält.
Standespolitische Werte
Die in Wettbewerben erreichbare Qualität (der gebauten Umwelt) rechtfertigt aus standespolitischer Sicht den Aufwand, der in Architekturwettbewerben zu leisten ist. Die primäre Intention eines Architekturwettbewerbs muss demnach das Finden des "besten Projekts" für die ausgelobte Planungsaufgabe sein.
Quality of design (EN)
Definition
Quality in relation to urban planning and architectural premises as well as functional and ecological requirements is the goal of the architectural competition, which is made comprehensible with objectifiable criteria and their argumentation in the discourse of the jury.
Description of the practical application / context
Design quality is made comprehensible via preliminary design concepts and their evaluation by the jury based on appropriate assessment criteria. Specific recommendations, which the jury records in the minutes of the assessment meeting, are used to maintain quality aspects in the further planning process.
Professional political contextualization
From a professional policy perspective, the quality (of the built environment) that can be achieved in competitions justifies the effort that has to be made in architectural competitions. The primary intention of an architectural competition must therefore be to find the “best project” for the proposed planning task.
Gleichbehandlung
Definition
Grundwert des demokratischen Gemeinwesens. Im Architekturwettbewerb das Prinzip der Fairness gegenüber allen eingereichten Projekten und deren Beurteilung ausschließlich nach den Kriterien der Wettbewerbsausschreibung.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Gleichbehandlung wird durch Wettbewerbsregeln umgesetzt, die die Unabhängigkeit der Wettbewerbsorganisation, der Vorprüfung und des Preisgerichts gewährleisten sowie jedwede Interessenskonflikte, die eine Verzerrung des Wettbewerbs darstellen könnten, ausschließen.
Gesetzliche Grundlage
§ 20 BVergG WSA 2010, Teil A, Artikel II, Absatz 5; Teil B § 1, Absatz 1, § 2, Absatz 2 und § 9, Absatz 4d)
Equal treatment (EN)
Definition
Basic value of the democratic community. In the architectural competition, the principle of fairness towards all submitted projects and their assessment exclusively according to the criteria of the competition announcement.
Description of the practical application / context
Equal treatment is implemented through competition rules that ensure the independence of the competition organization, the preliminary examination and the jury and exclude any conflicts of interest that could distort competition.
Legal basis
§ 20 BVergG WSA 2010, Part A, Article II, Paragraph 5; Part B § 1, paragraph 1, § 2, paragraph 2 and § 9, paragraph 4d)
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Ideenwettbewerb
Definition
Verfahren zur Sondierung von Planungsansätzen ohne Absicht einer Projektrealisierung. Vor allem im Bereich der Raum-, Landschafts-, Stadtplanung und des Städtebaus praktiziertes Verfahren zur Erlangung von Vorentwurfskonzepten. Studentenwettbewerbe sind in der Regel ebenfalls Ideenwettbewerbe.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Aufgrund des fehlenden Auftragsversprechens wird zur Abgeltung des Planungsaufwands das Preisgeld deutlich höher angesetzt als bei Realisierungswettbewerben. Die Zielgruppe und die Kriterien des Ideenwettbewerbs unterscheiden sich in der Regel deutlich von denen anderer Verfahrensarten mit nachfolgender Beauftragung.
Standespolitische Werte
Im § 32 BVergG wird die Beschaffung einer Planung durch öffentliche Auftraggeber im Zuge eines Wettbewerbsverfahrens mit dem Begriff des Ideenwettbewerbs gleichgesetzt. Dies widerspricht der standespolitischen Position, weil dem Ideenwettbewerb kein Auftragsversprechen und keine Realisierungsabsicht zugrunde liegt. Das Verfahrensrisiko der Teilnehmenden ist damit im Iddenwettbewerb deutlich höher als bei sonstigen Verfahrensformen. Insbesondere ist auf die Einhaltung von Nutzungs- und Verwertungsrechten zu achten.
Gesetzliche Grundlage
§ 32 BVergG WSA 2010, Teil A, Artikel VI Teil B, § 10, Absatz 7 und § 11, Absatz 3 Aufgrund der fehlenden Beauftragungsabsicht können Ideenwettbewerbe professionelle und qualifizierte Planungsbüros kaum adressieren. Dass Ideenwettbewerbe ausgelobt werden, liegt oft am Missverständnis der im § 32 BVergG vorgelegten Definition des Begriffs "Ideenwettbewerb" und der widersprüchlichen Ableitung des Begriffs "Realisierungswettbewerb" ebenda.
Ideas competition (EN)
Definition
Procedure for exploring planning approaches without the intention of project implementation. A method used to obtain preliminary design concepts, particularly in the areas of spatial, landscape, urban planning and urban development. Student competitions are usually also idea competitions.
Description of the practical application / context
Due to the lack of an order promise, the prize money to compensate for the planning effort is set significantly higher than in project competitions. The target group and the criteria of the ideas competition usually differ significantly from those of other types of procedures with subsequent commissioning.
Professional political contextualization
In § 32 BVergG, the procurement of planning by public clients in the course of a competition procedure is equated with the term of an ideas competition. This contradicts the professional political position because the ideas competition is not based on a promise of a contract or an intention to realize the winning project. The procedural risk for participants is therefore significantly higher in the ideas competition than in other forms of procedure. Particular attention must be paid to compliance with usage and exploitation rights.
Legal basis
§ 32 BVergG WSA 2010, Part A, Article VI Part B, § 10, paragraph 7 and § 11, paragraph 3 Due to the lack of commissioning intention, ideas competitions can hardly address professional and qualified planning offices. The fact that ideas competitions are held is often due to a misunderstanding of the definition of the term “ideas competition” presented in § 32 BVergG and the contradictory derivation of the term "project competition” there.
Informationsdichte
Definition
Informationsdichte entsteht durch divergierende Entwurfskonzepte als Träger von Informationen zu unterscheidlichen Lösungswegen der Bauaufgabe sowie durch deren vergleichende und wertende Argumentation im Preisgericht. Damit können die Beiträge eines Architekturwettbewerbs bei reger Beteiligung einen Gesamtquerschnitt der Fachmeinungen zur gegenständlichen Planungsaufgabe liefern. Sie geben der Auftraggeberin einen Überblick über mögliche Lösungsansätze und tragen damit zur Klärung in Bezug auf Erwartungshaltungen, weiterführende Entscheidungsprozesse, Varianten etc. bei.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Informationsdichte entsteht durch eine ergebnisoffene Beschreibung der Aufgabenstellung, die eine entsprechende Vielfalt an Lösungsvarianten ermöglicht. Jede Einschränkung, sei es bei der Zulassung zum Wettbewerb (nicht offene bzw. geladene Wettbewerbe), sei es bei den Kriterien der Ausschreibung (Muss-Bestimmungen, zu detaillierte Festlegung von Planungsparametern etc.), wirken dem Anspruch an Informationsdichte entgegen.
Standespolitische Werte
Die Funktion des Wettbewerbs liegt im qualitativen Vergleich unterschiedlicher Lösungen. Im Kontext von Planungsleistungen soll sich die kreative Kompetenz von Architekturschaffenden möglichst breit entfalten können. Daher ist der offene Wettbewerb ohne Teilnahmebeschränkungen die leistungsfähigste Art, um zu Qualität im Planungsprozess beizutragen. Für die Standesvertretung in Österreich ist der offene Architekturwettbewerb das Regelverfahren.
Gesetzliche Grundlage
Siehe WSA 2010, Präambel
Density of information (EN)
Definition
Density of information is created by divergent design concepts as carriers of information on different solutions to the building task and by their comparative and evaluative argumentation in the jury. In this way, the entries to an architectural competition can provide an overall cross-section of the specialist opinions on the planning task in question if there is lively participation. They provide the client with an overview of possible solutions and thus help to clarify expectations, further decision-making processes, variants, etc.
Description of the practical application / context
Information density is created by an open-ended description of the brief, which allows for a corresponding variety of solution variants. Any restriction, be it in the admission to the competition (non-open or invited competitions) or in the criteria of the invitation to tender (mandatory provisions, overly detailed definition of planning parameters, etc.), counteracts the requirement for information density.
Professional political contextualization
The function of the competition lies in the qualitative comparison of different solutions. In the context of planning services, the creative expertise of architects should be able to unfold as widely as possible. Therefore, the open competition without participation restrictions is the most efficient way to contribute to quality in the planning process. For the Chamber of Architects in Austria the open architectural competition is the standard procedure.
Legal basis
[empty]
Innovation
Definition
Entwicklung und Umsetzung neuartiger Lösungen für bestimmte Aufgabenstellungen.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
In Architekturwettbewerben werden innovative Konzepte durch die offene Formulierung von Aufgabenstellung, Regeln und Kriterien angestrebt und gefördert. Wettbewerbsbeiträge mit herausragenden innovativen Aussagen werden oft bewusst mit Anerkennungspreisen gewürdigt, auch wenn sie nicht realisierbar erscheinen.
Standespolitische Werte
Der Architekturwettbewerb wird (auch) als Forschungsinstrument angesehen, das im Vergleich konzepthafter und teilweise experimenteller Entwürfe innovative Lösungen sucht und bewertet. Das Innovationspotential von Wettbewerben steigt mit deren Offenheit hinsichtlich niederchwelliger Teilnahmekriterien sowie mit Kriterien und Rahmenbedingungen, die Spielraum für Experimente zulassen.
Innovation (EN)
Definition
Development and implementation of novel, advanced solutions for specific tasks.
Description of the practical application / context
In architectural competitions, innovative concepts are sought and promoted through the open formulation of tasks, rules and criteria. Competition entries with outstanding, innovative statements are often consciously recognized with recognition prizes, even if they do not seem feasible.
Professional political contextualization
The architectural competition is (also) viewed as a research instrument that seeks and evaluates innovative solutions by comparing conceptual and sometimes experimental designs. The innovation potential of competitions increases with their openness with regard to low-threshold participation criteria as well as with criteria and framework conditions that allow scope for experiments.
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Kolloquium
Definition
Gespräch im Rahmen eines Wettbewerbs im Sinne eines fachlichen Gedankenaustauschs zwischen den Verfahrensbeteiligten. Das Kolloquium umfasst die Beantwortung von Fragen, die Präzisierung der Ausschreibung, die Erläuterung spezifischer Intentionen der Gebäudenutzer etc.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Das Kolloquium ist Teil der Kommunikationsphase des Wettbewerbs. Es findet immer vor Ort und zumeist im Zusammenhang mit der Besichtigung des Planungsgebiets statt. Die Inhalte des Kolloquiums sind zu verschriftlichen und als Protokoll den teilnehmenden Planungsteams am Ende der Kommunikationsphase zur Verfügung zu stellen.
Standespolitische Werte
Eine intensive Kommunikation von Regeln und Inhalten der Ausschreibung ist ausschlaggebend für das Erreichen der Wettbewerbsziele und mindert das Risiko der teilnehmenden Planungsbüros. Insoferne ist ein Kolloquium vor Ort für den qualitätsorientierten Architekturwettbewerb unverzichtbar.
Gesetzliche Grundlage
WSA 2010, Teil B, § 15, Absatz 5
Colloquium (EN)
Definition
A discussion in the context of a competition, in the sense of an exchange of ideas between the parties involved in the procedure. The colloquium includes answering questions, clarifying the invitation to tender, the explanation of the specific intentions of the building users, etc.
Description of the practical application / context
The colloquium is part of the communication phase of the competition. It always takes place on site and usually in connection with the inspection of the planning area. The contents of the colloquium must be written down and made available as minutes to the participating planning teams at the end of the communication phase.
Professional political contextualization
Intensive communication of the rules and content of the tender is crucial for achieving the competition objectives and minimises the risk for the participating planning offices. In this respect, an on-site colloquium is indispensable for a quality-orientated architecture competition.
Legal basis
[empty]
Kommunikationsphase
Definition
Austausch von Informationen und Dokumenten zu Beginn einer Wettbewerbsstufe einschließlich der Beantwortung von Fragen und eines Kolloquiums.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Die Kommunikationsphase umfasst die ersten vier Wochen der Laufzeit eines Architekturwettbewerbs bzw. der ersten Stufe eines Wettbewerbs vom Starttermin bis zum Schlusstermin der Abgabe der Wettbewerbsarbeiten. Die Kommunikation zwischen den Verfahrensbeteiligten läuft anonym und schriftlich über das Wettbewerbsbüro.
Standespolitische Werte
Eine kompakte Kommunikationsphase ist anzustreben, damit in der anschließenden Planungsphase möglichst viel Zeit zur Verfügung steht, die Entwurfskonzepte ohne weitere Änderungen und Ergänzungen der Wettbewerbsgrundlagen auszuarbeiten.
Gesetzliche Grundlage
WSA 2010, Teil B, § 15
Communication phase (EN)
Definition
Exchange of information and documents at the beginning of a competition stage, including answering questions and a colloquium.
Description of the practical application / context
The colloquium is part of the communication phase of the competition. It always takes place on site and usually in connection with the inspection of the planning area. The contents of the colloquium must be written down and made available as minutes to the participating planning teams at the end of the communication phase.
Professional political contextualization
A compact communication phase should be aimed for so that as much time as possible is available in the subsequent planning phase to work out the design concepts without further changes and additions to the competition principles.
Legal basis
[empty]
Konstituierung des Preisgerichts
Definition
Erste Sitzung des Preisgerichts mit Approbation der Ausschreibungsunterlagen und Festlegung der leitenden Funktionen.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Die Konstituierung des Preisgerichts umfasst die Wahl der Personen, die als Mitglieder des Preisgerichts den Vorsitz, den stellvertretenden Vorsitz und die Schriftführung wahrnehmen. Nur Mitglieder des Fachpreisgerichts kommen für Vorsitz und stellvertretenden Vorsitz infrage. Die Schriftführung wird in der Regel durch die Auftraggeberin übernommen. Nach der Wahl der Leitungsfunktionen wird in der konstituierenden Sitzung die Ausschreibung durchgesehen, die Beilagen zur Ausschreibung geprüft und das Gesamtkonvolut der Ausschreibungsunterlagen freigegeben.
Standespolitische Werte
Der Start eines Architekturwettbewerbs kann nur erfolgen, nachdem das Preisgericht konstituiert ist und die Ausschreibungsunterlagen freigegeben sind.
Gesetzliche Grundlage
WSA 2010, Teil B, § 5
Constitution of the jury (EN)
Definition
First meeting of the jury with approval of the tender documents and definition of the leading functions.
Description of the practical application / context
The constitution of the jury involves the election of the persons who will act as members of the jury, chairperson, deputy chairperson and secretary. Only members of the expert jury are eligible for the chair and deputy chair positions. The secretary is usually the client. After the election of the management functions, the tender is reviewed in the constituent meeting, the enclosures to the tender are checked and the complete set of tender documents is released.
Professional political contextualization
The architecture competition can only be launched once the jury has been constituted and the tender documents have been released.
Legal basis
WSA 2010, Part B, § 5
Konsulent
Definition
Person oder Unternehmen in beratender Funktion als Teil eines Planungsteams.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Konsulenten sind grundsätzlich mehrfach teilnahmeberechtigt und können bei entsprechenden Anforderungen an den Wettbewerbsgegenstand in der Ausschreibung zwingend vorgeschrieben werden. Im Gegensatz zu den Verfassern der Wettbewerbsarbeit gelten die Inhalte der Beauftragungsabsicht in der Absichtserklärung der Wettbewerbsausschreibung nicht zwingend für Konsulenten der Planungsteams.
Consultant (EN)
Definition
Person or company in a consulting capacity as part of a planning team.
Description of the practical application / context
Consultants are generally entitled to participate several times. If the competition requirements are such that consultants are to be included as part of the planning team, this may be stipulated in the invitation to tender. While the contents of the intended commission in the declaration of intent in the competition invitation to tender apply to the authors of the competition work, they are not necessarily binding for consultants in the planning team.
Kooperation
Definition
Zusammenarbeit mit und Betreuung von öffentlichen und privaten Auftraggeberinnen bei der Vorbereitung und Durchführung von Architekturwettbewerben durch die Wettbewerbsausschüsse der Kammern.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Die Kooperation umfasst die formale, rechtliche und inhaltliche Prüfung der Wettbewerbsunterlagen, verbunden mit Vorschlägen für eine allfällige Behebung von Mängeln. Bei kooperierten Wettbewerben nominiert die zuständige Kammer in der Regel zwei Mitglieder des Fachpreisgerichts und veröffentlicht die Bekanntmachung und das Ergebnis des Wettbewerbs auf der Kammer-Plattform architekturwettbewerb.at. Bei Bedarf wird im laufenden Wettbewerb organisatorische und rechtliche Unterstützung gewährt.
Standespolitische Werte
Die Kooperation mit Auftraggeberinnen bei Architekturwettbewerben ist Teil der Interessenswahrnehmung der Standesvertretung von Architektinnen und Architekten im Wettbewerbswesen. Eine Kooperation kommt nur auf Basis der Qualitätskriterien des WSA 2010 zustande. Kooperierte Wettbewerbe weisen hohe Qualitätsstandards und Rechtssicherheit auf und vermindern das Verfahrensrisiko für Auftraggeber und Wettbewerbsteilnehmer.
Gesetzliche Grundlage
WSA 2010, Teil A, Artikel X
Cooperation (EN)
Definition
Cooperation with and support for public and private clients in the preparation and implementation of architectural competitions by the competition committees of the chambers.
Description of the practical application / context
The cooperation includes the formal, legal and content-related examination of the competition documents, together with suggestions for any necessary corrections. In the case of co-operated competitions, the responsible chamber usually nominates two members of the expert jury and publishes the announcement and the result of the competition on the chamber platform architekturwettbewerb.at. If required, organisational and legal support is provided during the competition.
Professional political contextualization
Cooperation with clients in architectural competitions is part of the professional representation of architects in the competition system. Cooperation only takes place on the basis of the quality criteria of the WSA 2010. Co-operated competitions have high quality standards and legal certainty and reduce the procedural risk for clients and competition participants.
Legal basis
WSA 2010, Part A, Article X
Kooperationskriterien
Definition
Bedingungen, die seitens der Standesvertretung der Architektinnen/Architekten an die Regeln von Architekturwettbewerben gestellt werden.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Kriterien sind die Einhaltung der Regeln des WSA 2010, die inhaltlich einwandfreie Darstellung der Aufgabenstellung in der Wettbewerbsausschreibung, eine klare Aussage zur Beauftragung des Siegerprojekts sowie eine den Richtlinien der Kammer entsprechende, ausgewogene Definition von Leistung und Preisgeldsumme. Weiters sind als Voraussetzung für einen kooperierten Wettbewerb die Urheber- und Nutzungsrechte sowie die Anonymität der Projektverfasser zu gewährleisten. Mindestens die Hälfte der Preisgerichtsmitglieder müssen Fachleute sein, die von der Auftraggeberin unabhängig sind. Als Kooperationskriterium gilt auch die Umsetzung einer adäquaten Kommunikation zwischen den Verfahrensbeteiligten in der Kommunikationsphase des Wettbewerbs mit einem Kolloquium und einer Fragebeantwortung.
Gesetzliche Grundlage
WSA 2010, Teil A, Artikel XI
Cooperation criteria (EN)
Definition
Conditions imposed by the professional association of architects on the rules of architectural competitions.
Description of the practical application / context
The criteria are compliance with the rules of the WSA 2010, a clear and unambiguous description of the task in the competition announcement, a clear statement on the commissioning of the winning project and a balanced definition of the services and prize money in accordance with the guidelines of the Chamber. In addition, the copyrights and rights of use as well as the anonymity of the project authors must be guaranteed as a prerequisite for a cooperative competition. At least half of the jury members must be experts who are independent of the client. Another criterion for collaboration is the implementation of appropriate communication between the parties involved in the process during the communication phase of the competition, with a colloquium and a question and answer session.
Legal basis
WSA 2010, Part A, Article XI
Leistungsbild Architekturwettbewerb
Definition
Das Leistungsbild Architekturwettbewerb regelt Art und Umfang der in einem Architekturwettbewerb geforderten Wettbewerbsarbeiten. Die Gesamtheit aller Unterlagen, die einzureichen sind, werden als Wettbewerbsarbeit bezeichnet. Diese besteht aus dem Projekt (Entwurfskonzept) samt allen Beilagen, die vom Preisgericht beurteilt werden, den Unterlagen für die Vorprüfung und dem Verfasserbrief samt ergänzenden Dokumenten zum Nachweis der Teilnahmeberechtigung.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Es wird zwischen Grundleistungen (Grundrisse, Ansichten, Schnitte, Modell) und Zusatzleistungen (Schaubilder, Detailschnitte etc.) unterschieden. Die Leistungen umfassen Präsentationsunterlagen, Prüfpläne und -tabellen für die Vorprüfung sowie den Verfasserbrief und ergänzende Nachweise (zumindest die Befugnisbestätigung).
Standespolitische Werte
Das Leistungsbild im Architekturwettbewerb sollte auf die Grundleistungen beschränkt bleiben, die für die Bestimmung der Mindestpreisgeldsummen bzw. Mindestaufwandsentschädigungen herangezogen werden. Es ist so zu definieren, dass eine vergleichende Prüfung und Beurteilung der Projekte möglich ist, ohne den Aufwand für die Planungsteams über das der Aufgabenstellung adäquate Maß zu erhöhen.
Scope of the architectural competition (EN)
Definition
The scope of services for an architectural competition regulates the type and scope of the competition work required in an architectural competition. The totality of all documents to be submitted is referred to as the competition work. This consists of the project (draft concept) together with all enclosures that are to be assessed by the jury, the documents for the preliminary examination and the author's letter together with supplementary documents to prove eligibility to participate.
Description of the practical application / context
A distinction is made between basic services (floor plans, views, sections, model) and additional services (diagrams, detailed sections, etc.). The services include presentation documents, test plans and tables for the preliminary examination, as well as the author's letter and supplementary evidence (at least the confirmation of admission).
Professional political contextualization
The scope of services in the architectural competition should be limited to the basic services that are used to determine the minimum prize money or minimum expense allowances. It should be defined in such a way that a comparative examination and evaluation of the projects is possible without increasing the planning team's workload beyond what is appropriate for the task.
Mehrstufigkeit
Definition
Ein Architekturwettbewerb ist mehrstufig, wenn er mehr als einen Bearbeitungsdurchgang umfasst. Bei komplexen Aufgabenstellungen wird durch die Überarbeitung erster Konzepte in einer zweiten Stufe ein präziseres Eregbnis erzielt. Zumindest zweistufig sind auch nicht offene Wettbewerbe mit einer Präqualifikationsstufe, in der die teilnehmenden Planungsteams für die nachfolgende Wettbewerbsstufe im engeren Sinne ausgewählt werden. Mehr als zwei Stufen sind aufgrund des Aufwandes nicht üblich, können sich aber aufgrund der Wahl der Wettbewerbsart oder wenn das Preisgericht weitere Überarbeitungen von Projekten in der engeren Wahl anordnet, ergeben.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Mehrstufige Wettbewerbe sind in der Regel zweistufig. Die im ersten Durchgang erarbeiteten grundlegenden Konzepte erfahren in der zweiten Stufe eine vertiefende Überarbeitung auf Basis von erweiterten Anforderungen aus der Wettbewerbsausschreibung und Empfehlungen des Preisgerichts der ersten Wettbewerbsstufe. Im Sinne des Prinzips, dass in laufenden Wettbewerben das Preisgericht die entscheidende Instanz darstellt, sind auch nicht offene Wettbewerbe zweitufig. Die erste Stufe ist nicht anonym und umfasst den Auswahlprozess der Teilnehmenden der zweiten Stufe, in der die Aufgabenstellung bearbeitet wird. Beschließt das Preisgericht im laufenden Wettbewerb eine weitere Überarbeitung von Projekten, die als Preisträger oder Nachrücker infrage kommen, dann liegt ebenfalls ein mehrstufiger Prozess vor. In diesem Fall ist der Aufwand der Planungsteams, die diese Überarbeitungen leisten, entsprechend abzugelten.
Standespolitische Werte
Ein Architekturwettbewerb kann und soll zwei- oder mehrstufig durchgeführt werden, wenn bei der notwendigen Bearbeitungstiefe und abgestimmt auf ein vertretbares Teilnahmerisiko eine entsprechende Lösung der Wettbewerbsaufgabe nur in zwei oder mehr Stufen erwartet werden kann. Kritisch zu bewerten ist der Mehraufwand und die Risiken hinsichtlich der durchgängigen Einhaltung grundlegender Wettbewerbsregeln.
Gesetzliche Grundlage
WSA 2010, Teil A, Artikel VI
Multi-stage (EN)
Definition
An architectural competition is multi-stage if it involves more than one processing stage. In the case of complex tasks, a more precise result is achieved by revising the initial concepts in a second stage. Non-open competitions also have at least two stages, with a pre-qualification stage in which the participating planning teams are selected for the subsequent competition stage in the narrower sense. More than two stages are not common due to the effort involved, but may arise due to the choice of competition type or if the jury orders further revisions of projects in the shortlist.
Description of the practical application / context
Multi-stage competitions are usually two-stage. The basic concepts developed in the first round are revised in depth in the second round on the basis of the expanded requirements from the competition announcement and recommendations from the jury of the first competition round. In line with the principle that the jury is the decisive authority in ongoing competitions, non-open competitions also have two stages. The first stage is not anonymous and includes the selection process for participants in the second stage, in which the task is processed. If the jury decides to request further revisions of projects that are being considered for an award or to move them up the list of potential winners, then this also constitutes a multi-stage process. In this case, the planning teams that carry out these revisions should be compensated accordingly.
Professional political contextualization
An architectural competition can and should be organised in two or more stages if, given the necessary depth of work and in order to minimise the risk of participation, a suitable solution to the competition task can only be expected in two or more stages. The additional effort and the risks in terms of consistently adhering to the basic competition rules must be critically evaluated.
Legal basis
WSA 2010, Part A, Article VI
Muss-Kriterien
Definition
Bestimmungen und Vorgaben im Wettbewerb, die bei der Ausarbeitung der Entwurfskonzepte zwingend einzuhalten sind. Muss-Kriterien schränken die gestalterischen Spielräume im Wettbewerb ein und sind daher restriktiv einzusetzen. Die Verletzung von Muss-Kriterien führt im Sinne des Gebots der Gleichbehandlung zu einem zwingenden Ausscheiden der betreffenden Wettbewerbsarbeit.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Muss-Kriterien schränken die Spielräume sämtlicher Akteure in Architekturwettbewerben ein. Sie sind eindeutig zu kommunizieren und in den Unterlagen entsprechend zu kennzeichnen. Trifft das Preisgericht Entscheidungen auf Basis von Muss-Kriterien, ist darauf im Sitzungsprotokoll gesondert einzugehen. Die Vorprüfung hat die Verletzung von Muss-Kriterien eindeutig nachzuweisen, andernfalls kein zwingender Ausscheidungsgrund generiert wird.
Standespolitische Werte
Im Sinne der konzeptionellen Offenheit von Architekturwettbewerben sollten Muss-Kriterien sehr zurückhaltend eingesetzt werden. Für eine freie und innovative Auslegung der Aufgabenstellung sind Muss-Kriterien kontraproduktiv. Die Definition von Muss-Kriterien ist in der Wettbewerbsvorbereitung in Abstimmung mit den angestrebten Zielen des Wettbewerbs zu reflektieren. In zweistufigen Wettbewerben sollten die Vorgaben für die erste Stufe keine Muss-Kriterien enthalten.
Gesetzliche Grundlage
WSA 2010, Teil B, § 4, Absatz 7; § 17, Absatz 2 und 4; § 18
Mandatory criteria (EN)
Definition
Regulations and requirements in the competition that must be adhered to when developing the design concepts. Mandatory criteria restrict the creative scope in the competition and should therefore be used restrictively. Violation of mandatory criteria leads to the mandatory disqualification of the respective competition entry in the sense of the principle of equal treatment.
Description of the practical application / context
Mandatory criteria restrict the scope of all participants in architectural competitions. They must be clearly communicated and marked accordingly in the documents. If the jury makes decisions based on mandatory criteria, this must be specifically noted in the minutes of the meeting. The preliminary examination must clearly demonstrate the violation of mandatory criteria, otherwise no compelling reason for disqualification is generated.
Professional political contextualization
In the interests of the conceptual openness of architectural competitions, mandatory criteria should be used very sparingly. Mandatory criteria are counterproductive to a free and innovative interpretation of the task. The definition of mandatory criteria should be reflected upon in the preparation of the competition in coordination with the desired objectives of the competition. In two-stage competitions, the requirements for the first stage should not contain any mandatory criteria.
Legal basis
WSA 2010, Part B, § 4, paragraph 7; § 17, paragraphs 2 and 4; § 18
Nachrücker
Definition
Projekte, die zur Weiterbearbeitung im Rahmen der zweiten Stufe eines Wettbewerbs oder für Preisränge nominiert werden, wenn vorgereihte Projekte aus verfahrensrechtlichen Gründen (z. B. Fehlen einer gültigen Befugnis) ausgeschieden werden müssen.
Gesetzliche Grundlage
WSA 2010, Teil B, § 19, Absatz 12
Successor (EN)
Definition
Projects that are nominated for further processing in the second stage of a competition or for prize-winning positions if projects that have been shortlisted have to be eliminated for procedural reasons (e.g. lack of valid authorisation).
Legal basis
WSA 2010, Part B, § 19, paragraph 12
Nicht offener Wettbewerb
Definition
Verfahren mit Teilnahmebeschränkung, bei dem in einer Präqualifikationsstufe aus einer unbeschränkten Anzahl von Bewerbenden die an der Wettbewerbsstufe teilnehmenden Planungsteams anhand von Referenzen ausgewählt werden.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Beide Wettbewerbsstufen des nicht offenen Wettbewerbs werden von einem unabhängigen Preisgericht verantwortet. Die Auswahl der Planungsteams für die zweite Wettbewerbsstufe erfolgt anhand von objektivierbaren Präqualifikationskriterien und onym vorgelegten Referenzen. Im Gegensatz zu Wettbewerbsarbeiten sind Referenzen nicht direkt vergleichbar; die Beurteilung der Referenzqualitäten erfolgt daher auf Basis einer vorweg definierten Punktematrix, die eine Objektivierung der qualitativen Aspekte von Referenzen erlauben. Die zweite Stufe als Wettbewerbsstufe im engeren Sinne entspricht formal dem Ablauf eines geladenen Wettbewerbs und wird anonym abgewickelt.
Standespolitische Werte
Um das Wettbewerbsziel mit einem nicht offenen Wettbewerb zu erreichen, ist eine aufgabenadäquate Auswahl der Teilnehmenden der zweiten Stufe notwendig. Das aus der Einschränkung des Teilnehmerkreises resultierende Wettbewerbsrisiko wird durch niederschwellige Teilnahmekriterien und eine empfohlene Auswahl von 15 bis 20 Planungsteams reduziert. Wie beim geladenen Wettbewerb sollten bei der Auswahl der Büros Qualitäten wie Innovation, Potenzial und Affinität zur Aufgabenstellung vorrangig gewürdigt werden.
Gesetzliche Grundlage
§ 32 BVergG WSA 2010, Teil A, Präambel, Artikel VI
Restricted competition (EN)
Definition
A procedure with restricted participation in which the planning teams taking part in the competition stage are selected from an unlimited number of applicants on the basis of references in a pre-qualification stage.
Description of the practical application / context
Both stages of the restricted competition will be judged by an independent jury. The planning teams for the second stage of the competition will be selected on the basis of objective pre-qualification criteria and references that are not submitted anonymously. In contrast to competition entries, references are not directly comparable; the assessment of the reference qualities is therefore based on a pre-defined point matrix that allows the qualitative aspects of references to be objectified. The second stage, as a competition stage in the narrower sense, corresponds formally to the procedure of an invited competition and is conducted anonymously.
Professional political contextualization
In order to achieve the competition objective with a restricted competition, it is necessary to select the participants in the second stage in a way that is appropriate to the task. The competition risk resulting from the restriction of the group of participants is reduced by low-threshold participation criteria and a recommended selection of 15 to 20 planning teams. As with the invited competition, qualities such as innovation, potential and affinity with the task should be given priority when selecting the offices.
Legal basis
§ 32 BVergG WSA 2010, Part A, Preamble, Article VI
Nichtdiskriminierung
Definition
Gewährleistung eines gleichberechtigten und fairen Zugangs zu Möglichkeiten der Lebensentfaltung für alle Mitglieder der Gesellschaft. Für den Wettbewerb bedeutet Nichtdiskriminierung einen offenen, barrierefreien Zugang zu einzelnen Verfahren.
Standespolitische Werte
Jede Restriktion, jede Behinderung und Umgehung eines offenen, fairen und anonymen Wettbewerbs birgt diskriminierende Faktoren, die insbesondere bei Vergaben durch öffentliche Einrichtungen kritisch zu betrachten sind. Es wird daher der offene, anonyme Wettbewerb mit nachfolgendem Verhandlungsverfahren zur Vergabe von Planungsleistungen als Standard für Planungsentscheidungen empfohlen.
Gesetzliche Grundlage
WSA 2010, Teil A, Artikel II; Teil B, § 1 BVergG, § 2, Absatz 22 und § 20, Absatz 1 Das BVergG bestimmt Nichtdiskriminierung als eine der grundlegenden Voraussetzungen für Vergabeverfahren insgesamt und insbesondere für Auswahl-, Beurteilungs-, Eignungs- und Zuschlagskriterien.
Non-discrimination (EN)
Definition
Ensuring equal and fair access to opportunities for all members of society to develop their lives. For competition, non-discrimination means open, barrier-free access to individual procedures.
Professional political contextualization
Every restriction, every hindrance and every circumvention of open, fair and anonymous competition harbours discriminatory factors that must be viewed critically, especially when it comes to awarding contracts by public institutions. Therefore, open, anonymous competition with a subsequent negotiation procedure for awarding planning services is recommended as the standard for planning decisions.
Legal basis
WSA 2010, Part A, Article II; Part B, § 1 BVergG, § 2, paragraph 22 and § 20, paragraph 1 The BVergG stipulates non-discrimination as one of the fundamental requirements for award procedures as a whole and in particular for selection, evaluation, qualification and award criteria.
Objektivierung
Definition
Bezeichnet die Logik, die den Entscheidungsprozessen des Preisgerichts zugrunde liegt. Sie resultiert aus dem kritischen, vergleichenden Diskurs jener Gestaltungsansätze, die sich in breitem Spektrum in den Wettbewerbsprojekten darstellen. Darüber hinaus werden Ermessensspielräume im Entscheidungsprozess durch die zwingende Referenz auf die Beurteilungskriterien und die Interaktion zwischen den Mitgliedern des Preisgerichts sowie zwischen Preisgericht, Vorprüfung und beratenden Fachleuten ausgeglichen.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Das Prinzip der Objektivierung bestimmt das Handeln der Vorprüfung - nur prüfbare Aspekte der Wettbewerbsausschreibung können Gegenstand der Vorprüfung sein - und des Preisgerichts, dessen Entscheidungen sich an Inhalt und Kriterien der Wettbewerbsausschreibung orientieren.
Standespolitische Werte
Objektivierung als bewusste Eingrenzung subjektiv grundierter Beurteilungshandlungen stellt ein zentrales Qualitätskriterium für faire und nichtdiskriminierende Wettbewerbe dar. Die Nachvollziehbarkeit und Akzeptanz der Wettbewerbsergebnisse werden durch objektivierbare Grundlagen gestützt. Das Wettbewerbsrisiko wird durch objektiv nachvollziehbare Rahmenbedingungen minimiert.
Gesetzliche Grundlage
WSA 2010, Teil A, Präambel; Artikel I, Absatz 5; Teil B, § 17, Absatz 1 und 3
Objectification (EN)
Definition
This refers to the logic underlying the decision-making processes of the jury. It results from the critical, comparative discourse of the design approaches presented in the competition projects, which cover a broad spectrum. In addition, the scope for discretion in the decision-making process is balanced by the mandatory reference to the evaluation criteria and the interaction between the members of the jury, framed by input from the preliminary examination and advisory experts.
Description of the practical application / context
The principle of objectification determines the actions of the preliminary examination - only aspects of the competition that can be examined can be the subject of the preliminary examination - and of the jury, whose decisions are based on the content and criteria of the competition.
Professional political contextualization
Objectification as a conscious limitation of subjectively based assessment acts is a central quality criterion for fair and non-discriminatory competitions. The comprehensibility and acceptance of the competition results are supported by objectifiable bases. The competition risk is minimised by objectively comprehensible framework conditions.
Legal basis
WSA 2010, Part A, Preamble; Article I, paragraph 5; Part B, § 17, paragraphs 1 and 3
Offener Wettbewerb
Definition
Verfahren ohne Teilnahmebeschränkung. Offen bedeutet in der Regel, dass die Teilnahmebedingung am Wettbewerb auf die fachlich begründete Planungsbefugnis beschränkt bleibt. Der offene Wettbewerb strebt nach einer großen Vielfalt von Konzeptvorschlägen.
Standespolitische Werte
Offene Wettbewerbe mit niederschwelligen Teilnahmebedingungen können bei entsprechend breiter Teilnahme das Gesamtspektrum der Lösungsmöglichkeiten für die Bauaufgabe darstellen. Qualität resultiert beim offenen Wettbewerb aus der Informationsdichte und Vielfalt der Beiträge und der Hetorogenität und Breite der teilnehmenden Planungsteams. Aus gesellschafts-und standespolitischer Hinsicht ist der offene Wettbewerb anderen Verfahrensarten vorzuziehen.
Gesetzliche Grundlage
§ 32, Absatz 5 BVergG WSA 2010, Artikel VI Absatz 1a)
Open competition (EN)
Definition
Procedure without restriction on participation. As a rule, open means that the condition for participation in the competition is limited to the professionally justified planning authorisation. The open competition aims to achieve a wide range of conceptual proposals.
Professional political contextualization
Open competitions with low-threshold entry requirements can, if there is a broad range of participants, represent the full spectrum of possible solutions for the construction task. In an open competition, quality results from the density of information and the diversity of the contributions, as well as the heterogeneity and breadth of the participating planning teams. From a social and professional point of view, the open competition is preferable to other types of procedure.
Legal basis
§ 32 paragraph 5 BVergG WSA 2010, Article VI paragraph 1a)
Planungsphase
Definition
Teil der Wettbewerbsstufe, die sich an die Kommunikationsphase anschließt und mit dem Abgabetermin endet.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Die Planungsphase umfasst zumindest sechs bis acht Wochen der Laufzeit eines Architekturwettbewerbs bzw. der ersten Stufe eines Wettbewerbs nach Abschluss der Fragebeantwortung bis zur Abgabe der Wettbewerbsarbeiten. In der Planungsphase findet in der Regel keine weitere Kommunikation zu Ablauf, Inhalten und Regeln des Wettbewerbs mehr statt. In Ausnahmefällen entscheidet darüber das Preisgericht und hat die Abgabefrist allenfalls zu verlängern. Das Wettbewerbsbüro unterhält über den gesamten Verlauf des Wettbewerbs einen anonymen Kommunikationskanal über die elektronische Wettbewerbsplattform.
Gesetzliche Grundlage
WSA 2010, Teil B, § 15
Planning phase (EN)
Definition
Part of the competition stage that follows the communication phase and ends with the submission deadline.
Description of the practical application / context
The planning phase comprises at least six to eight weeks of the duration of an architectural competition or the first stage of a competition, from the completion of the questionnaire to the submission of the competition entries. As a rule, no further communication regarding the procedure, content and rules of the competition takes place during the planning phase. In exceptional cases, the jury decides on this and may extend the submission deadline. The competition office maintains an anonymous communication channel via the electronic competition platform throughout the entire competition.
Legal basis
WSA 2010, Part B, § 15
Präqualifikation
Definition
Erste, nicht anonyme Stufe eines nicht offenen Wettbewerbs, in der das Preisgericht die Auswahl der an der zweiten Wettbewerbsstufe Teilnehmenden anhand von Referenzen trifft.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Für die Präqualifikation werden von den interessierten Planungsteams Teilnahmeanträge gestellt sowie Referenzunterlagen eingereicht. In der Prüfung und Beurteilung der Referenzen kommt eine Punktematrix zum Einsatz. Punkte, die für jene Auswahlkriterien vorgesehen sind, die objektiv einzuordnen sind, können durch die Vorprüfung vergeben und vom Preisgericht approbiert werden. Qualitative Wertungspunkte dürfen nur vom Preisgericht vergeben werden. Die Entscheidungen in der Präqualifikation müssen in einem Protokoll insgesamt objektiv nachvollziehbar festgehalten werden.
Prequalification (EN)
Definition
First, non-anonymous stage of a restricted competition in which the jury selects the participants in the second stage of the competition on the basis of references.
Description of the practical application / context
The interested planning teams submit applications to participate in the prequalification process and provide reference documents. A points matrix is used to evaluate the references. Points for those selection criteria that can be objectively categorised can be awarded by the preliminary examination and approved by the jury. Qualitative evaluation points may only be awarded by the jury. The decisions in the prequalification process must be recorded in a protocol in a way that is objectively comprehensible.
Preisgeld
Definition
Finanzielle Belohnung der besten Leistungen im Wettbewerb ohne Berücksichtigung einer nachfolgenden Beauftragung mit Planungsleistungen. In der Regel werden sechs Preise vergeben, darunter drei gleichwertige Anerkennungspreise.
Standespolitische Werte
Das Preisgeld ist an Planungsteams im vollen Umfang auszuzahlen, deren Arbeiten vom Preisgericht mit Preisen bedacht und deren Teilnahmeberechtigung gegeben ist, wenn die im Wettbewerb geforderten Leistungen formal erbracht wurden. Wettbewerbsexterne Faktoren, wie beispielsweise Fragen der weiteren Beauftragung oder Realisierung des Projekts, sind dabei unerheblich.
Gesetzliche Grundlage
WSA 2010, Teil C
Prize money (EN)
Definition
Financial reward for the best performances in the competition, without consideration of a subsequent assignment of planning services. As a rule, six prizes are awarded, including three equal recognition prizes.
Professional political contextualization
The prize money is to be paid out in full to the planning teams whose work has been recognised by the jury and who are eligible to participate, if the services required in the competition have been formally provided. External factors, such as questions of further commissioning or realisation of the project, are irrelevant.
Legal basis
WSA 2010, Part C
Preisgeldsumme
Definition
Summe aller als Preise, Anerkennungspreise und Aufwandsentschädigungen ausgelobten Beträge, bemessen an der Leistung, die im Wettbewerb zu erbringen ist.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Für die Bemessung der Mindestpreisgeldsummen stellt die Bundeskammer der Ziviltechniker:innen einen Online-Preisgeldrechner zur Verfügung.
Standespolitische Werte
Die Preisgeldsumme bildet das Verhältnis der zu erbringenden Leistungen im Wettbewerb zu den sonstigen Wettbewerbsrisiken ab. Die Bemessung der Preisgeldsumme bezieht sich immer auf die im WSA 2010 definierte Grundleistung und beruht auf Erfahrungswerten zu den Kosten der Teilleistung Vorentwurf in Abhängigkeit von Größe und Schwierigkeitsgrad der Planungsaufgabe. Zusatzleistungen und der Aufwand von Klarstellungen gemäß WSA 2010, Teil B, § 19, Absatz 9 sind gesondert zu vergüten.
Gesetzliche Grundlage
WSA 2010, Teil C
Prize money sum (EN)
Definition
The sum of all prizes, recognition awards and expenses, calculated on the basis of the amount of work required for the competition.
Description of the practical application / context
The Federal Chamber of Civil Engineers provides an online prize money calculator for calculating the minimum prize money sum.
Professional political contextualization
The prize money sum reflects the ratio of the services to be provided in the competition to the other competition risks. The prize money sum is always calculated on the basis of the basic service defined in the WSA 2010 and is based on empirical values for the costs of the preliminary design service, depending on the size and degree of difficulty of the planning task. Additional services and the cost of clarifications in accordance with WSA 2010, Part B, § 19, Paragraph 9 are to be remunerated separately.
Legal basis
WSA 2010, Part C
Preisgericht
Definition
Bestimmendes Gremium in Architekturwettbewerben. Das Preisgericht setzt sich aus Personen mit Fachkompetenz im verfahrensgegenständlichen Fachgebiet (Fachpreisrichter) sowie Personen, die Sachkenntnisse und Expertise in Bezug auf den ausgelobten Wettbewerbsgegenstand haben (Sachpreisrichter), zusammen.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
In der Praxis haben sich abhängig von der Größe und Komplexität der Planungsaufgabe Preisgerichte mit fünf bis neun stimmberechtigten Mitgliedern bewährt. Der Vorsitz wird immer von einem Mitglied des Fachpreisgerichts übernommen, die Schriftführung immer von einem Mitglied des Sachpreisgerichts (Vertreter der Auftraggeberin).
Standespolitische Werte
Wesentliche Kriterien für die Zusammensetzung des Preisgerichts sind die Unabhängigkeit der nominierten Personen gegenüber der Auftraggeberin des Wettbewerbs, die Unvoreingenommenheit gegenüber sonstigen Verfahrensbeteiligten und die Mehrheitsfähigkeit und Expertise des Fachpreisgerichts. In diesem Sinne ist mindestens die Hälfte des Preisgerichts mit unabhängigen Fachleuten zu besetzen, die über dieselbe oder eine gleichwertige Qualifikation verfügen, wie sie von den teilnehmenden Planungsteams im Wettbewerb verlangt wird.
Gesetzliche Grundlage
WSA 2010, Teil B, § 3 § 165, Absatz 4 BVergG 2018 Die Bestimmung im BVergG, dass lediglich ein Drittel der Preisrichter "über dieselbe oder eine gleichwertige Qualifikation verfügen" muss, kann qualitätsbasierte und gemeinwohlorientierte Entscheidungen in Architekturwettbewerben konterkarieren. Nicht zuletzt ist nicht eindeutig definiert, was unter einer "gleichwertigen" Qualifikation zu verstehen ist.
Jury (EN)
Definition
The decisive body in architectural competitions. The jury is made up of people with expertise in the subject area of the competition (expert jurors) and people with knowledge and expertise in relation to the subject of the competition (non-expert jurors).
Description of the practical application / context
In practice, depending on the size and complexity of the planning task, juries with five to nine voting members have proven to be effective. The chair is always taken by a member of the expert jury, and the secretary is always a member of the expert jury (representative of the client).
Professional political contextualization
The main criteria for the composition of the jury are the independence of the nominated persons from the client of the competition, their impartiality towards other parties involved in the procedure, and the majority ability and expertise of the expert jury. In this sense, at least half of the jury must be composed of independent experts who have the same or an equivalent qualification as that required of the participating planning teams in the competition.
Legal basis
WSA 2010, Part B, § 3 § 165, paragraph 4 BVergG 2018 The provision in the BVergG that only one third of the judges "must have the same or equivalent qualifications" can counteract quality-based and public interest-oriented decisions in architectural competitions. Not least, it is not clearly defined what is meant by an "equivalent" qualification.
Preisträger
Definition
Die Verfasser der vom Preisgericht mit Preisen und Anerkennungspreisen bedachten Wettbewerbsarbeiten. Synonym auch die Bezeichnung der Projekte im laufenden Wettbewerb, die mit Preisen und Anerkennungspreisen bedacht werden.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Preisträger sind eindeutig zu benennen. Ex-aequo-Ränge sind nicht zulässig. Die Zuerkennung von Preisen und Anerkennungspreisen sind ausführlich zu begründen und die Projekte mit den entsprechenden Beurteilungszusammenhängen zu beschreiben.
Gesetzliche Grundlage
WSA 2010, Teil B § 19
Award winner (EN)
Definition
The authors of the competition entries that have been awarded prizes and recognition by the jury. The term is also used to describe the projects in the current competition that have been awarded prizes and recognition.
Description of the practical application / context
The winners must be clearly named. Ex aequo winners are not permitted. The reasons for awarding prizes and recognition must be given in detail and the projects described in the context of the relevant assessment.
Legal basis
WSA 2010, Part B § 19
Protokoll der Fragebeantwortung
Definition
Die Verschriftlichung der Fragen und Antworten, die im Rahmen der Kommunikationsphase des Wettbewerbs behandelt werden.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Das Protokoll der Fragebeantwortung umfasst die nach Themenstellung sortierten Fragen und Antworten. Es kann zusammen mit dem Protokoll des Kolloquiums, in dem ebenfalls Fragenbeantwortet werden, veröffentlicht werden. Vor der Übermittlung des Protokolls an die Verfahrensbeteiligten erfolgt eine Freigabe durch das Preisgericht.
Standespolitische Werte
Über das Protokoll der Fragebeantwortung werden die finalen Regeln und Inhalte der Wettbewerbsausschreibung fixiert. Auch Unklarheiten und missverständliche Formulierungen können in dieser Form aufgelöst werden. Daher sollten die gestellten Fragen ausführlich und klar sowie nur in Ausnahmefällen durch Rückverweis auf bereits vorliegende Unterlagen beantwortet werden.
Gesetzliche Grundlage
WSA 2010, Teil A, Artikel II, Absatz 13; Artikel VIII, Absatz 2 WSA 2010, Teil B, § 15
Minutes of the question and answer session (EN)
Definition
The written form of the questions and answers that are dealt with during the communication phase of the competition.
Description of the practical application / context
The minutes of the question and answer session will include the questions and answers, organised by topic. They may be published together with the minutes of the colloquium, in which questions are also answered. The minutes will be approved by the jury before being sent to the parties involved in the proceedings.
Professional political contextualization
The final rules and content of the competition announcement are set out in the minutes of the question and answer session. This is also the way to resolve any ambiguities and misunderstandings. Therefore, the questions asked should be answered in detail and clearly, and only in exceptional cases by referring back to existing documents.
Legal basis
WSA 2010, Part A, Article II, paragraph 13; Article VIII, paragraph 2 WSA 2010, Part B, § 15
Protokoll des Kolloquiums
Definition
Die schriftliche Dokumentation des persönlichen Diskurses zwischen den Mitgliedern des Preisgerichts und beratenden Fachleuten auf Seiten der Auftraggeberin und den am Wettbewerb teilnehmenden Planungsteams im Rahmen des Kolloquiums.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Das Protokoll des Kolloquiums umfasst in der Regel die Intentionen und Absichten der Auftraggeberin, die im Kolloquium direkt an die Architekturschaffenden kommunziert werden können. Weiters enthält das Protokoll des Kolloquiums die Beantwortung von direkt in der Veranstaltung gestellten Fragen bzw. Aussagen zu bereits vorliegenden schriftlichen Fragen aus dem Frageforum des Wettbewerbs.
Standespolitische Werte
Erläuterungen zu Voraussetzungen, Regeln und Inhalten des Wettbewerbs können im Rahmen des Kolloquiums und der Fragebeantwortung präzisiert und auch modifiziert werden. Damit dürfen jedoch die grundlegende Wettbewerbsordnung und die Verfahrensregeln nicht in der Weise abgeändert werden, dass Einfluss auf die Verfahrensgrundsätze gemäß § 20 BVergG 2018 genommen wird.
Gesetzliche Grundlage
WSA 2010, Teil A, Artikel VIII
Minutes of the colloquium (EN)
Definition
The written documentation of the personal discourse between the members of the jury and the client's expert advisors and the planning teams taking part in the competition during the colloquium.
Description of the practical application / context
The minutes of the colloquium usually include the intentions and objectives of the client, which can be communicated directly to the architects at the colloquium. The minutes of the colloquium also include answers to questions asked directly at the event and statements on written questions already submitted from the competition's question forum.
Professional political contextualization
Explanations of the requirements, rules and content of the competition can be clarified and modified during the colloquium and the question and answer session. However, the basic competition rules and the procedural rules must not be changed in such a way that the procedural principles according to § 20 BVergG 2018 are influenced.
Legal basis
WSA 2010, Part A, Article VIII
Protokoll des Preisgerichts
Definition
Schriftlicher Bericht über die Arbeit und die Entscheidungen des Preisgerichts.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Das Protokoll stellt den Sitzungsablauf dar, legt die Entscheidungsprozesse offen und enthält kritische Bewertungen und Beschreibungen der eingereichten Projekte sowie Empfehlungen für die weitere Planung des Siegerprojekts. Das Protokoll des Preisgerichts wird zusammen mit einer Verfasserliste veröffentlicht, in der die teilnehmenden Planungsteams mit Projektverfasser, deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie allfälligen Konsulentinnen und Konsulenten namentlich genannt werden.
Standespolitische Werte
Mit der nachvollziehbaren Beschreibung des Sitzungsverlaufs und der Entscheidungsfindung erfülllt das Protokoll des Preisgerichts die Verpflichtung zur Transparenz gegenüber der Öffentlichkeit. Alle teilnehmenden Planungsteams, die mit ihren Arbeiten stark in Vorleistung gegangen sind, sollen von der kritischen Analyse ihrer Entwürfe durch ein fachkundiges Preisgericht profitieren können. Insoferne soll das Protokoll kritische Kurzbeschriebungen aller eingerechten Projekte enthalten.
Gesetzliche Grundlage
WSA 2010, Teil B, § 6 § 165 BVergG 2018
Report of the jury (EN)
Definition
Written report on the work and decisions of the jury.
Description of the practical application / context
The report describes the proceedings of the meeting, disclose the decision-making processes and contain critical assessments and descriptions of the submitted projects as well as recommendations for the further planning of the winning project. The report of the jury meeting is published together with a list of authors, in which the participating planning teams are named along with the project authors, their employees and any consultants.
Professional political contextualization
With the comprehensible description of the course of the meeting and the decision-making process, the report of the jury fulfills the obligation of transparency towards the public. All participating planning teams, who have made a significant advance with their work, should be able to benefit from the critical analysis of their designs by an expert jury. In this respect, the report should contain brief critical descriptions of all projects submitted.
Legal basis
WSA 2010, Part B, § 6 § 165 BVergG 2018
Currently there are no entries with this letter.
Realisierungswettbewerb
Definition
Wettbewerb, bei dem im Anschluss ein Verhandlungsverfahren zur Vergabe eines Dienstleistungsauftrags durchgeführt wird.
Standespolitische Werte
Realisierungswettbewerbe sind nur dann durchzuführen, wenn die Absicht besteht, die verfahrensgegenständliche Planungsleistung auch tatsächlich zu vergeben.
Gesetzliche Grundlage
§ 32 BVergG 2018 Die Definition der Begriffe "Ideenwettbewerb" und "Realisierungswettbewerb" im Vergabegesetz weicht von der Unterscheidung dieser Begriffe in der Praxis des Architekturwettbewerbs ab. Die Folgen sindVerfahrensmängel und Ideenwettbewerbe als "Sackgassen" bezüglich der Teilnahme qualifizierter Büros, der Entwurfsqualität und der Möglichkeiten einer Planungsbeauftragung.
Project competition (EN)
Definition
Competition, in which a negotiated procedure is then carried out to award a service contract.
Professional political contextualization
Project competitions should only be held if there is an intention to actually award the planning service in question.
Legal basis
§ 32 BVergG 2018 The definition of the terms “ideas competition” and "project competition” in the procurement law differs from the distinction between these terms in the practice of architectural competitions. The consequences are procedural deficiencies and idea competitions as "dead ends" with regard to the participation of qualified offices, the quality of the design and the possibilities of commissioning planning.
Rechtsschutz
Definition
Jedem Teilnehmer eines Wettbewerbs steht ein gewisser Rechtsschutz zur Verfügung. Gesondert anfechtbar (vor einer Nachprüfungsbehörde/Gericht) sind im Wettbewerb folgende, nach außen in Erscheinung tretende Entscheidungen. Im offenen Wettbewerb: die Ausschreibung; die Widerrufsentscheidung; die Entscheidung über die Zuweisung des Preisgeldes bzw. der Zahlungen oder über die Nicht-Zulassung zur Teilnahme am anschließenden Verhandlungsverfahren; vgl § 2 lit 15 sub lit kk BVergG. Im nicht offenen Wettbewerb: die Ausschreibung; die Nicht-Zulassung zur Teilnahme; die Aufforderung zur Vorlage von Wettbewerbsarbeiten; die Widerrufsentscheidung; die Entscheidung über die Zuweisung des Preisgeldes bzw. der Zahlungen oder über die Nicht-Zulassung zur Teilnahme am anschließenden Verhandlungsverfahren; vgl § 2 lit 15 sub lit ll BVergG. Im geladenen Wettbewerb: die Aufforderung zur Vorlage von Wettbewerbsarbeiten; die Wettbewerbsunterlagen; die Widerrufsentscheidung; die Entscheidung über die Zuweisung des Preisgeldes bzw. der Zahlungen oder über die Nicht-Zulassung zur Teilnahme am anschließenden Verhandlungsverfahren; vgl § 2 lit 15 sub lit mm BVergG.
Legal protection (EN)
Definition
Every participant in a competition has a certain degree of legal protection. The following decisions that appear externally in the competition can be contested separately (before a review authority/court). In an open competition: the invitation to tender; the cancellation decision; the decision on the allocation of prize money or payments or on non-admission to participation in the subsequent negotiated procedure; see § 2 lit 15 sub lit kk BVergG. In restricted competitions: the invitation to tender; the non-admission to participation; the invitation to submit competition works; the cancellation decision; the decision on the allocation of the prize money or payments or on the non-admission to participation in the subsequent negotiated procedure; see § 2 lit 15 sub lit ll BVergG. In the invited competition: the invitation to submit competition works; the competition documents; the cancellation decision; the decision on the allocation of the prize money or payments or on the non-admission to participate in the subsequent negotiated procedure; see § 2 lit 15 sub lit mm BVergG.
Rechtssicherheit
Definition
Vertrauen auf die Verbindlichkeit und Tragfähigkeit rechtlicher Vorgaben.Im Wettbewerb bedeutet Rechtssicherheit das Vertrauen auf die Rechtmäßigkeit der Verfahrensregeln und die Gültigkeit und Rechtskonformität des Ergebnisses.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Im Wettbewerb wird Rechtssicherheit durch die präzise Einhaltung der Verfahrensregeln und -kriterien hergestellt. Verfahrensregeln und -kriterien müssen so formuliert werden, dass sie der Wettbewerbsart und der Aufgabenstellung angemessen und prüfbar sind.
Standespolitische Werte
Die Einhaltung der Wettbewerbsordnung gemäß WSA 2010, Teil B garantiert Rechtssicherheit.
Legal certainty (EN)
Definition
Confidence in the binding nature and viability of legal requirements. In competition, legal certainty means trust in the legality of the procedural rules and the validity and legal conformity of the result.
Description of the practical application / context
In a competition, legal certainty is created through precise compliance with the procedural rules and criteria. Procedural rules and criteria must be formulated in such a way that they are appropriate and verifiable for the type of competition and the task.
Professional political contextualization
Compliance with the competition regulations in accordance with WSA 2010, Part B guarantees legal certainty.
Schwellenwert
Definition
Der vergabegesetzlich geregelte Schwellenwert bestimmt, ob Architekturwettbewerbe öffentlicher Institutionen im Unter- oder Oberschwellenbereich durchzuführen sind. Überschreitet der geschätzte Auftragswert ohne Umsatzsteuer aller zusammengehörigen Dienstleistungsaufträge den Schwellenwert, muss der Architekturwettbewerb europaweit bekannt gemacht werden, darunter genügt eine nationale Bekanntmachung. Geladene Architekturwettbewerbe sind nur unterhalb des Schwellenwerts zulässig.
Threshold value (EN)
Definition
The threshold value regulated by public procurement law determines whether architectural competitions organised by public institutions are to be carried out in the sub-threshold or above-threshold area. If the estimated contract value without VAT of all related service contracts exceeds the threshold value, the architectural competition must be announced throughout Europe; below this value, a national announcement is sufficient. Invited architectural competitions are only permissible below the threshold value.
Schwierigkeitsgrad
Definition
Kategorisierung von Planungsleistungen nach der Komplexität der Aufgabenstellung. Der Schwierigkeitsgrad wirkt sich im Architekturwettbewerb auf den Aufwand der teilnehmenden Planungsteams, auf deren Verfahrensrisiko und damit auf die Bemessung der Preisgeldsumme aus.
Level of difficulty (EN)
Definition
Categorisation of planning services according to the complexity of the task. In architectural competitions, the degree of difficulty affects the effort required by the participating planning teams, their procedural risk and thus the amount of prize money awarded.
Städtebaulicher Wettbewerb
Definition
Wettbewerb, dessen Gegenstand sich auf Anforderungen an die räumliche Gliederung und Hierarchie der gebauten Umwelt, die Funktionen der öffentlichen Infrastruktur, die Definition von Entwicklungsgebieten usw. bezieht.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Der städtebauliche Wettbewerb wird meist als Ideenwettbewerb, seltener als Realisierungswettbewerb durchgeführt. Er wird auch als Architekturwettbewerb verstanden, obwohl er auf anderen Maßstabsebenen als der Bauwerksentwurf stattfindet. Er liefert Vorgaben für die Festlegungen des Flächenwidmungs- und Bebauungsplans.
Urban planning competition (EN)
Definition
Competition whose subject matter relates to the requirements for the spatial organisation and hierarchy of the built environment, the functions of public infrastructure, the definition of development areas, etc.
Description of the practical application / context
The urban planning competition is usually held as an ideas competition, less often as a realisation competition. It is also understood as an architecture competition, although it takes place at a different scale than the building design. It provides guidelines for the specifications of the zoning and development plan.
Teilhabe (als politischer Grundsatz)
Definition
Teilhabe bedeutet das Einbezogensein unterschiedlicher gesellschaftlicher Gruppen und Personen in öffentlich relevante Prozesse. Im Wettbewerbswesen ist Teilhabe ein Grundsatz, der einerseits die Möglichkeit umfasst, gestalterische Beiträge zu öffentlichen Bauaufgaben zu liefern, und andererseits die notwendige Einbindung unabhängiger Fachleute in Preisgerichte beschreibt.
Gesetzliche Grundlage
§ 20 BVergG 2018, WSA 2010, Teil A, Artikel I, Absatz 7
Participation (as a political principle) (EN)
Definition
Participation means the inclusion of different social groups and individuals in publicly relevant processes. In the competition system, participation is a principle that, on the one hand, encompasses the opportunity to make creative contributions to public construction projects and, on the other hand, describes the necessary involvement of independent experts in juries.
Legal basis
§ 20 BVergG 2018, WSA 2010, Part A, Article I, paragraph 7
Teilnahmeberechtigung
Definition
Bestimmungen in der Ausschreibung eines Wettbewerbs, die den Personenkreis bzw. Unternehmen definieren, die an dem Verfahren teilnehmen dürfen.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Bei Wettbewerben nach den Grundsätzen des WSA 2010 wird die Teilnahmeberechtigung niederschwellig definiert und bezieht sich im wesentlichen auf das Vorliegen einer aufrechten Planungsbefugnis. Wird die Teilnahmeberechtigung nach BVergG über Ausschlussgründe (BVergG 2018, § 78) und den für Auftragsvergaben relevanten Begriff der Eignung (BVergG 2018, § 79) hergeleitet, resultieren daraus zumeist Hürden, die den Grundsätzen des BVergG 2018, § 20 zuwiderlaufen.
Standespolitische Werte
Die offene, niederschwellige Definition der Teilnahmebereichtigung ermöglicht eine große Vielfalt an Lösungsmöglichkeiten und damit eine größe Bandbreite an Qualität und Entscheidungsmöglichkeiten für die Lösung der Planungsaufgabe.
Gesetzliche Grundlage
§ 164 Absatz 1 BVergG 2018, WSA 2010, Teil B, § 1
Right to participate (EN)
Definition
Provisions in the invitation to tender for a competition that define the group of persons or companies that are allowed to take part in the procedure.
Description of the practical application / context
In competitions based on the principles of the WSA 2010, the eligibility to participate is defined at a low level and essentially refers to the existence of a valid planning authorisation. If eligibility for participation under the Federal Procurement Act is derived from reasons for exclusion (Federal Procurement Act 2018, § 78) and the concept of suitability relevant for the award of contracts (Federal Procurement Act 2018, § 79), this usually results in hurdles that run counter to the principles of the Federal Procurement Act 2018, § 20.
Professional political contextualization
The open, low-threshold definition of eligibility for participation enables a wide range of solutions and thus a wide range of quality and decision-making options for solving the planning task.
Legal basis
§ 164 paragraph 1 BVergG 2018, WSA 2010, Teil B, § 1
Teilnahmebeschränkung
Definition
Regeln, die die Teilnahme an Architekturwettbewerben an allgemeine rechtliche und wirtschaftliche Bedingungen knüpfen, die sich von der allgemeinen Befähigung unterscheiden, die ausgeschriebene Leistung erfüllen zu können.
Standespolitische Werte
Teilnahmebeschränkungen wirken restriktiv auf die Wettbewerbsziele, indem die gesamte Bandbreite an Lösungsansätzen, die für eine Planungsaufgabe möglich wäre, nicht erreicht werden kann. Sie stellen gleichzeitig das Prinzip der gesellschaftspolitischen Legitimation von Planungsprozessen in Frage.
Restriction on participation (EN)
Definition
Rules that link participation in architectural competitions to general legal and economic conditions that differ from the general ability to fulfil the advertised service.
Professional political contextualization
Restrictions on participation have a restrictive effect on the objectives of competition, in that the entire range of possible solutions for a planning task cannot be achieved. At the same time, they call into question the principle of the socio-political legitimisation of planning processes.
Transparenz
Definition
Durchführung, Dokumentation und Veröffentlichung des Verfahrensablaufs und der Entscheidungen des Preisgerichts in Architekturwettbewerben. Transparenz bezieht sich auf öffentlich legitimierte, in der Ausschreibung bekannt gegebene und nachvollziehbare Verfahrensregeln.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Die Transparenz der Entscheidungsfindung wird durch eine nachvollziehbare Argumentation des Prozesses im Protokoll des Preisgerichts hergestellt. Weitere Aspekte eines transparenten Wettbewerbs sind aus den Regeln der Wettbewerbsausschreibung, den Protokollen des Kolloquiums und der Fragebeantwortung sowie nach dem Wettbewerb aus der Ausstellung und öffentlichen Vermittlung der Wettbewerbsergebnisse abzuleiten.
Standespolitische Werte
Transparenz ist ein wesentlicher Grundsatz fairer Wettbewerbskultur und daher neben den Werten der Anonymität, Gleichbehandlung und Nichtdiskriminierung unverzichtbar für qualitätsbasierte Entscheidungen von Planungsaufträgen.
Gesetzliche Grundlage
§ 20, Absatz 1 BVergG 2018
Transparency (EN)
Definition
Implementation, documentation and publication of the procedure and the decisions of the jury in architectural competitions. Transparency refers to publicly legitimised, comprehensible procedural rules that are announced in the call for tenders.
Description of the practical application / context
The transparency of the decision-making process is ensured by a comprehensible argumentation of the process in the minutes of the jury. Further aspects of a transparent competition can be derived from the rules of the competition, the minutes of the colloquium and the answers to questions, as well as from the exhibition and public presentation of the competition results after the competition.
Professional political contextualization
Transparency is an essential principle of a fair competitive culture and, alongside the values of anonymity, equal treatment and non-discrimination, is therefore indispensable for quality-based decisions on planning contracts.
Legal basis
§ 20, paragraph 1 BVergG 2018
Überarbeitung
Definition
Eine vertiefte weitere Bearbeitung von ersten Entwürfen im Rahmen eines zweistufigen Wettbewerbs. In Ausnahmefällen kann das Preisgericht auch in einstufigen Wettbewerben die Überarbeitung von Wettbewerbsprojekten anordnen. Dies geschieht im Sinne der Präzisierung von Projekten, die für Preise infrage kommen, um den ausgeschriebenen Wettbewerbszielen genauer zu entsprechen und zwischen qualitativ gleichwertigen Entwürfen eine klare Entscheidung über den ersten Preis treffen zu können.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Der Rahmen der Überarbeitung wird einerseits durch zusätzliche Kriterien und erweiterte Leistungsanforderungen in der Ausschreibung der zweiten Stufe eines Wettbewerbs vorgegeben. Andererseits formuliert auch das Preisgericht der ersten Wettbewerbsstufe Empfehlungen zur weiteren Bearbeitung der Erstentwürfe.
Standespolitische Werte
Anforderungen an die Überarbeitung von Projekten in einer zweiten Wettbewerbsstufe sind im Sinne der Verhältnismäßigkeit und der Qualität der Projektaussagen festzulegen. Ergänzende Klarstellungen zu Projekten in einstufigen Wettbewerben zu verlangen, kann im Sinne der Qualität der Planungslösung sinnvoll und notwendig sein. Der Mehraufwand für die betroffenen Planungsteams ist abzugelten und es sind die Bestimmungen der Ausschreibung sowie insbesondere die Anonymität der Projektverfasser bis zur Entscheidung des Preisgerichts aufrecht zu halten.
Gesetzliche Grundlage
WSA 2010, Teil B, § 19 Absatz 9
Revision (EN)
Definition
Further in-depth processing of initial drafts as part of a two-stage competition. In exceptional cases, the jury may also order the revision of competition projects in single-stage competitions. This is done to clarify projects that are eligible for prizes in order to more closely meet the competition objectives and to be able to make a clear decision between qualitatively equivalent designs for the first prize.
Description of the practical application / context
The scope of the revision is defined, on the one hand, by additional criteria and extended performance requirements in the invitation to tender for the second stage of a competition. On the other hand, the jury for the first stage of the competition also formulates recommendations for the further processing of the initial designs.
Professional political contextualization
Requirements for the revision of projects in a second competition stage are to be defined in terms of proportionality and the quality of the project statements. It may be useful and necessary to request additional clarifications on projects in single-stage competitions in the interests of the quality of the planning solution. The additional work for the planning teams concerned must be compensated for and the provisions of the call for tenders, in particular the anonymity of the project authors, must be maintained until the final decision of the jury.
Legal basis
WSA 2010, Part B, § 19 paragraph 9
Unabhängigkeit
Definition
Bezeichnet den Status der Mitglieder des Preisgerichts gegenüber der Auftraggeberin, um eine unbeeinflusste Auseinandersetzung mit den Wettbewerbsarbeiten sicherzustellen. Für die Wettbewerbsorganisation und die Vorprüfung ist Unabhängigkeit maßgeblich für die Wahrung der Anonymität der teilnehmenden Planungsteams sowie eine Prüftätigkeit ohne Interessenskonflikte.
Independence (EN)
Definition
This refers to the status of the members of the jury in relation to the client, in order to ensure that the competition entries are examined without any influence. For the organisation of the competition and the preliminary examination, independence is essential to ensure that the anonymity of the participating planning teams is maintained and that the examination is carried out without any conflict of interest.
Unbefangenheit
Definition
Bezeichnet den Status der Mitglieder des Preisgerichts gegenüber den teilnehmenden Planungsbüros. Demnach dürfen für die Mitglieder des Preisgerichts keine Verhältnisse bestehen oder im Verlauf des Wettbewerbs begründet werden, die die unbeeinflusste Entscheidungsfähigkeit des Preisgerichts schwächen könnten. Unbefangenheit soll auch bei den teilnehmenden Planungsteams gegenüber möglichen Lösungen der Planungsaufgabe bestehen. Diese kann beeinträchtigt werden durch die Informationsvergabe im Wettbewerb und durch Kommunikationsfehler im laufenden Verfahren.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Die Unbefangenheit des Preisgerichts wird gewährleistet durch die Anonymität der Projektverfasser und indem die eingereichten Projekte dem Preisgericht erst in der Beurteilungssitzung präsentiert werden. Die Präsentation wird in einer neutralen, nicht wertenden oder vergleichenden Weise durch die Vorprüfung durchgeführt. Um die Unbefangenheit der Teilnehmenden sicherzustellen, ist bei der Erstellung der Ausschreibung auf Inhalte zu achten, die die unvoreingenommene Bearbeitung des Wettbewerbsgegenstands beeinträchtigen können. Dies betrifft einschränkende Muss-Kriterien, aber auch die Inhalte von Vorstudien als Beilagen der Wettbewerbsausschreibung. Bei Kommunikationsfehlern in mehrstufigen Wettbewerben wird die Unbefangenheit der Teilnehmenden beeinträchtigt, wenn Inhalte konkurrierender Planungsteams beispielsweise durch Protokollausschnitte und Überarbeitungsempfehlungen weitergegeben werden. In diesem Fall ist der Wettbewerb abzubrechen.
Standespolitische Werte
Unbefangenheit sit ein wesentliches Kriterium für faire und lautere Wettbewerbe. Um Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden, ist eine mögliche Befangenheit sowohl bei der Nominierung von Mitgliedern des Preisgerichts, als auch bei der Einladung von Planungsteams zu geladenen Wettbewerben zu berücksichtigen.
Impartiality (EN)
Definition
This primarily refers to the status of the members of the jury in relation to the participating planning offices. Accordingly, no relationships may exist or be established during the competition that could weaken the impartial, unbiased decision-making ability of the jury. The participating planning teams should also be impartial with regard to possible solutions to the planning task. This can be compromised by the information provided in the competition and by communication errors during the ongoing process.
Description of the practical application / context
The impartiality of the jury is ensured by the anonymity of the project authors and by the fact that the submitted projects are only presented to the jury at the evaluation meeting. The presentation is carried out ba the preliminary examination in a neutral, non-judgemental and non-comparative manner. In order to ensure the impartiality of the participants, care must be taken when drawing up the invitation to tender to ensure that it does not contain any content that could prejudice the impartial handling of the competition subject. This applies not only to restrictive mandatory criteria, but also to the content of preliminary studies submitted as appendices to the invitation to tender. In the case of communication errors in multi-stage competitions, the impartiality of the participants is compromised if the content of competing planning teams is passed on, for example, through excerpts from minutes and recommendations for revision. In this case, the competition must be cancelled.
Professional political contextualization
Impartiality is an essential criterion for fair and honest competitions. In order to avoid distortions of competition, possible bias must be taken into account both when nominating members of the jury and when inviting planning teams to invited competitions.
Urheberrecht
Definition
Verfügungsrecht über die eigenen geistig-schöpferischen Leistungen, deren Eigenständigkeit und Originalität als persönliche, schöpferische Aussage anerkannt wird. Das Urheberrecht verbleibt immer bei den Verfassern der Wettbewerbsarbeiten. Dessen Gewährleistung stellt eines der wesentlichsten Kriterien für Architekturwettbewerbe dar.
Copyright (EN)
Definition
Right of disposal over one's own intellectual and creative achievements, whose independence and originality is recognised as a personal, creative statement. The copyright always remains with the authors of the competition entries. Ensuring this is one of the most important criteria for architectural competitions.
Verhältnismäßigkeit
Definition
Abstimmung von Regeln und Vorgaben auf die jeweilige Aufgabenstellung des Wettbewerbs und dessen Rahmenbedingungen unter Bedachtnahme auf das wirtschaftliche Risiko im Wettbewerb für die teilnehmenden Planungsteams.
Standespolitische Werte
Steigende Anforderungen an die Leistungen in Architekturwettbewerben gefährden über unverhältnismäßige Teilnahmebedingungen hinaus die Qualität der Wettbewerbsergebnisse sowie die wirtschaftliche Tragfähigkeit von Wettbewerben für Architekturschaffende.
Gesetzliche Grundlage
§ 20, Absatz 1 BVergG WSA 2010, Teil A, Artikel II und Teil B, § 1
Proportionality (EN)
Definition
The rules and requirements are tailored to the respective task of the competition and its framework conditions, taking into account the economic risk in the competition for the participating planning teams.
Professional political contextualization
Increasing demands on the deliverables in architectural competitions, in addition to disproportionate conditions of participation, jeopardise the quality of the competition results and the economic viability of competitions for architects.
Legal basis
§ 20, paragraph 1 BVergG WSA 2010, Part A, Article II und Part B, § 1
Vorentwurfskonzept
Definition
Gestalterische Leistung, die in einem Wettbewerb gefordert bzw. von den teilnehmenden Planungsbüros erbracht wird. Der Konzeptcharakter von Wettbewerbsprojekten resultiert aus der geforderten Ausarbeitungstiefe, die sich von den weiteren Planungsschritten als Teil der beauftragten Architekturleistungen unterscheidet.
Preliminary design concept (EN)
Definition
A creatice achievement that is required in a competition or provided by the participating planning offices. The conceptual nature of competition projects results from the required depth of elaboration, which differs from the further planning steps as part of the commissioned architectural services.
Vorprüfbericht
Definition
Schriftlicher Bericht über die Arbeit der Vorprüfung mit Ergebnissen der Analyse der eingereichten Wettbewerbsprojekte. Der Vorprüfbericht enthält einen Überblick über die wesentlichen Kenndaten und Prüfinhalte, die nach gleichlautenden Kriterien und neutral bzw. nicht wertend für alle eingereichten Projekte ermittelt werden. Der Vorprüfbericht wird in der Regel nur dem Preisgericht vorgelegt und nicht veröffentlicht.
Preliminary examination report (EN)
Definition
Written report on the preliminary examination with the results of the analysis of the submitted competition projects. The preliminary examination report contains an overview of the essential key data and examination contents, which are determined according to identical criteria and are neutral or non-judgemental for all submitted projects. The preliminary examination report is usually only presented to the jury and not published.
Vorprüfung
Definition
Neutrale Analyse der Wettbewerbsarbeiten und Auswertung von Projektkenndaten in Bezug auf Konformität mit den Bestimmungen der Ausschreibung. Die Vorprüfung arbeitet mit Unterlagen, die über die Präsentationsunterlagen für das Preisgericht hinausgehen (digitale Prüfpläne, Raum- und Funktionsprogramm etc.), und liefert Grundlagen für die Arbeit des Preisgerichts.
Gesetzliche Grundlage
WSA 2010, Teil B § 8 und § 17
Preliminary examination (EN)
Definition
Neutral analysis of the competition entries and evaluation of project data in terms of conformity with the tender specifications. The preliminary examination works with documents that go beyond the presentation documents for the jury (digital test plans, room and function programme, etc.) and provides a basis for the jury's work.
Legal basis
WSA 2010, Part B § 8 und § 17
Wettbewerb
Definition
Allgemein gefasst ist der Wettbewerb ein Prinzip von Konkurrenz und ein formalisiertes Instrument für den Leistungsvergleich zwischen Individuen bzw. zwischen Wirtschaftsunternehmen auf einem bestimmten Markt. Die Idee permanenter vergleichender Konkurrenz, der Herstellung von Rangordnungen, Singularisierung und Autonomie prägt die Ideologie und Ökonomie spätmoderner Gesellschaften im Allgemeinen. In diesem Sinne sehen wir eine Wettbewerbsgesellschaft, die nach volatilen Kriterien Aufmerksamkeit und Anerkennung vergibt und das Prinzip des Wettbewerbs auch in ganz private, persönliche Lebensverhältnisse wie Identität, Sprache, religiöses Bekenntnis und deren mediale Vermittlung einbringt.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Im engeren Sinn des Planungs- oder Projektwettbewerbs ist ein Ausschreibungsverfahren gemeint, das öffentlichen oder privaten Auftraggeberinnen insbesondere auf den Gebieten der Raum-, Landschafts- und Stadtplanung, der Architektur und des Bauwesens einen Plan oder eine Planung verschaffen will. Wettbewerbe können als Ideen- oder Realisierungswettbewerbe durchgeführt werden und behandeln, ob bezogen auf eine öffentliche oder eine private Bauaufgabe, Gestaltungsfragen von öffentlicher, gesellschaftlicher Relevanz.
Competition (EN)
Definition
In general terms, competition is a principle of rivalry and a formalised instrument for comparing performance between individuals or between companies in a particular market. The idea of permanent comparative competition, the creation of rankings, singularisation and autonomy characterises the ideology and economy of late modern societies in general. In this sense, we see a competitive society that awards attention and recognition according to volatile criteria and also introduces the principle of competition into completely private, personal circumstances such as identity, language, religious confession and their media representation.
Description of the practical application / context
In the narrower sense of the planning or project competition, a tendering procedure is meant that aims to provide a plan or a plan for public or private clients, in particular in the fields of spatial, landscape and urban planning, architecture and construction. Competitions can be carried out as idea or realisation competitions and deal with design issues of public, social relevance, whether related to a public or a private construction task.
Wettbewerbsarbeit
Definition
Die von teilnehmenden Planungsteams unter dem Gebot der Anonymität gegenüber dem Preisgericht eingereichten Pläne, Modelle, Texte usw. Die Wettbewerbsarbeit umfasst das vom Preisgericht zu beurteilende Projekt sowie zusätzliche Unterlagen für die Vorprüfung und den Verfasserbrief.
Competition entry (EN)
Definition
The plans, models, texts, etc. submitted by the participating planning teams to the jury under the condition of anonymity. The competition work includes the project to be assessed by the jury as well as additional documents for the preliminary examination and the author's letter.
Wettbewerbsentscheidung
Definition
Die abschließende Feststellung des Preisgerichts über die Reihung der Wettbewerbsarbeiten sowie die Formulierung von Empfehlungen für die weitere Vorgangsweise an die Auftraggeberin bzw. in Bezug auf die Weiterbearbeitung des erstgereihten Projekts.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Der Preisgerichtsentscheid resultiert als finale Reihung und Begründung der Preisränge und Anerkennungen aus den kritischen Analysen und Bewertungen der eingereichten Projekte im Verlauf der Preisgerichtssitzung. Das Preisgericht strebt insbesondere eine konsensuale Entscheidung über die Zuerkennung des 1. Preises an.
Standespolitische Werte
Entscheidungen des Preisgerichts sind primär von der Expertise der Fachpreisrichter geprägt, sollten jedoch auch die Überzeugung der Auftraggeberin zum Ausdruck bringen, das beste Projekt für die Bauaufgabe und adäquate Empfehlungen für die weitere Planung erhalten zu haben.
Decision of the jury (EN)
Definition
The final decision of the jury on the ranking of the competition entries and the formulation of recommendations for the further procedure to the client or with regard to the further processing of the first-placed project.
Description of the practical application / context
The jury's decision results from the critical analyses and evaluations of the submitted projects during the jury meeting, and is expressed in the final ranking and justification of the prize ranks and recognitions. The jury particularly strives for a consensual decision on the awarding of the first prize.
Professional political contextualization
The decisions of the jury are primarily characterised by the expertise of the specialist judges, but should also express the client's conviction that they have received the best project for the construction task and adequate recommendations for further planning.
Wettbewerbsordnung
Definition
Regelwerk als Teil der Wettbewerbsunterlagen, das zumindest zu folgenden Punkten Festlegungen trifft: Vorgangsweise des Preisgerichts; Preisgelder und Vergütungen; Verwendungs- und Verwertungsrechte; Rückstellung von Unterlagen; Beurteilungskriterien; Ausschluss- und Ausscheidungsgründe; Termine.
Competition regulations (EN)
Definition
Rules as part of the competition documents, which specifies at least the following points: procedure of the jury; prize money and remuneration; rights of use and exploitation; return of documents; assessment criteria; reasons for exclusion and elimination; deadlines.
Wettbewerbsorganisation
Definition
Unternehmen in Vertretungsfunktion der Auftraggeberin als Schnittstelle zu den (anonymen) Teilnehmenden und zu sonstigen Verfahrensbeteiligten. Die Wettbewerbsorganisation begleitet den Gesamtablauf der Verfahren und gewährleistet deren gesetzeskonformen Ablauf. Zu den Hauptaufgaben der Wettbewerbsorganisation gehören die Servicierung der Verfahrensbeteiligten, sämtliche Kommunikationsleistungen im laufenden Verfahren, Verwahrung und Schutz sämtlicher Daten und Unterlagen (auch im Sinne der Wahrung der Verfasseranonymität), die Vorprüfung und die Begleitung der Preisgerichtssitzungen.
Competition organisation (EN)
Definition
The organisation of the competition supports the overall process of the competition and ensures that it is conducted in accordance with the law. The main tasks of the organisation of the competition include providing services to the participants in the competition, all communication services during the competition, the safekeeping and protection of all data and documents (including in terms of maintaining the anonymity of the authors), the preliminary examination and the support of the jury meetings.
Wettbewerbsplattform
Definition
Internetseite der Wettbewerbsorganisation, über die die Kommunikation und der Datenaustausch mit den teilnehmenden Planungsteams durchgeführt werden. Die wesentlichen Anforderungen an die Plattform sind im Vergabegesetz festgelegt.
Beschreibung der praktischen Anwendung / Konditionen
Die Internetplattform für Architekturwettbewerbe dient der Bereitstellung von Wettbewerbsunterlagen, der anonymen Kommunikation zwischen den Verfahrensbeteiligten, der Informationsvermittlung durch die Wettbewerbsorganisation und dem Hochladen von Unterlagen der Wettbewerbsarbeit und des Verfasserbriefs.
Standespolitische Werte
Wettbewerbsplattformen müssen für Teilnehmende kostenlos, passwortgeschützt zugänglich und interaktiv nutzbar sein. Im Gesamtverlauf des Wettbewerbs ist die Sicherheit der Daten und die Anonymität der teilnehmenden Planungsteams zu gewährleisten. Die Plattformen sollten so aufgesetzt sein, dass der Aufwand für die teilnehmenden Büros minimiert wird.
Gesetzliche Grundlage
Anhang V BVergG WSA 2010, Teil B, § 12
Competition platform (EN)
Definition
Website of the competition organisation, used for communication and data exchange with the participating planning teams. The essential requirements for the platform are defined in the Procurement Act.
Description of the practical application / context
The internet platform for architectural competitions is used to provide competition documents, to enable anonymous communication between the parties involved in the process, to provide information from the competition organisers and to upload documents relating to the competition work and the author's letter.
Professional political contextualization
Competition platforms must be accessible to participants free of charge, password-protected and interactive. Throughout the competition, the security of the data and the anonymity of the participating planning teams must be guaranteed. The platforms should be set up in such a way that the effort required of the participating offices is minimised.
Legal basis
Appendix V BVergG WSA 2010, Part B, § 12
Wettbewerbsportal
Definition
Medium, das öffentliche Informationen über das Wettbewerbs- und Vergabewesen bereitstellt. Zum Beispiel www. architekturwettbewerb.at.
competition portal (EN)
Definition
Medium that provides public information about competitions and tenders. For example www.architekturwettbewerb.at.
Wettbewerbsrisiko
Definition
Das Wettbewerbsrisiko bezeichnet einerseits das Verhältnis zwischen dem Aufwand, der im Wettbewerb erbracht werden muss, und dem möglichen Erfolg bzw. der möglichen Beauftragung mit der ausgeschriebenen Planungsleistung. Andererseits liegt das Wettbewerbsrisiko in der Möglichkeit, mit bzw. in einem Architekturwettbewerb zu scheitern. Für die Auftraggeberin liegt das Wettbewerbsrisiko im Nichterreichen des Wettbewerbsziels, für Teilnehmende im Nichterreichen einer Prämierung bzw. der nachfolgenden Beauftragung. Das Wettbewerbsrisiko sinkt mit steigender Qualität – für die Auftraggeberin mit der Qualität der Wettbewerbsdurchführung, für teilnehmende Planungsteams mit der erreichbaren Qualität der Wettbewerbsarbeit.
Standespolitische Werte
Das Wettbewerbsrisiko ist entsprechend den Wettbewerbszielen abzuschätzen und im Sinne der Verhältnisses und eines fairen und lauteren Wettbewerbs zu minimieren. Dies betrifft alle Rahmenbedingungen des Wettbewerbs, insbesondere aber den Umfang an geforderten Leistungen im Wettbewerb und das dafür ausgelobte Preisgeld.
Competitive risk (EN)
Definition
The competition risk refers, on the one hand, to the relationship between the effort that must be expended in the competition and the possible success or the possible commissioning of the tendered planning service. On the other hand, the competition risk lies in the possibility of failing with or in an architectural competition. For the client, the competition risk lies in not achieving the competition goal, for participants in not achieving an award or the subsequent commissioning. The competition risk decreases with increasing quality – for the client with the quality of the competition organisation, for participating planning teams with the achievable quality of the competition work.
Professional political contextualization
The competition risk must be assessed in accordance with the competition objectives and minimised in the interests of a fair and honest competition. This applies to all the conditions of the competition, but in particular to the scope of the services required in the competition and the prize money offered for them.
Wettbewerbsteilnehmer
Definition
Alle Personen und Firmen, die sich für einen Wettbewerb registrieren, nehmen am Verfahren teil. Für sie gelten die Bestimmungen zu Kommunikation und Datenaustausch im laufenden Wettbewerb, sofern sich diese auf das Bereitstellen von Unterlagen, die Wahrung der Anonymität und die Kommunikation bis zur Teilnahmefrist beziehen. Im engeren Sinne bedeutet Teilnahme an einem Wettbewerb die Einreichung einer Wettbewerbsarbeit. Dafür gelten erweiterte Bestimmungen zur Sicherheit eingereichter Wettbewerbsarbeiten.
Gesetzliche Grundlage
§ 89, Absatz 4 BVergG 2018: Im Sinne der umfassenden Sicherung des Anonymitätsprinzips darf die Identität von Wettbewerbsteilnehmern nicht preisgegeben werden, auch wenn sie nur Ausschreibungsunterlagen abrufen und keine Wettbewerbsarbeiten einreichen.
Competition participants (EN)
Definition
All persons and companies who register for a competition take part in the procedure. The provisions on communication and data exchange in the current competition apply to them, provided that these relate to the provision of documents, the protection of anonymity and communication up to the deadline for participation. In the narrower sense, participation in a competition means submitting a competition entry. The extended provisions on the security of submitted competition entries apply to this.
Legal basis
§ 89, paragraph 4 BVergG 2018: In order to ensure the anonymity of the participants, their identities may not be revealed, even if they only download the tender documents and do not submit any competition entries.
Wirtschaftlichkeit
Definition
Prinzip des sorgsamen Umgangs mit Ressourcen und öffentlichen Mitteln sowie Beurteilungskriterium in Architekturwettbewerben unter allgemeiner Berücksichtigung der relevanten Kostenerwartung in Bau und Betrieb des geplanten Objekts.
Standespolitische Werte
Architekturwettbewerbe zeigen ein sehr hohes Maß an Wirtschaftlichkeit. Anhand der Kenndaten eingereichter Projekte lässt sich zeigen, dass qualitativ hochwertige Konzepte sowohl für die Realisierung als auch den Betrieb des geplanten Bauwerks Einsparungen generieren, die die Kosten des Wettbewerbs um ein Vielfaches übersteigen.
Economic efficiency (EN)
Definition
The principle of careful use of resources and public funds, as well as an assessment criterion in architectural competitions, taking into account the relevant cost expectations for the construction and operation of the planned object.
Professional political contextualization
Architecture competitions demonstrate a very high level of cost-effectiveness. The key data of the projects submitted shows that high-quality concepts for the realisation and operation of the planned building generate savings that exceed the costs of the competition many times over.